Schweizer heillos in der Überzahl?
Italiener befürchten «Auswärtsspiel» im Olympiastadion

Italiens Coach Luciano Spalletti bringt gegenüber dem Kroatien-Spiel gleich fünf oder sechs Neue. Buongiorno und Rodrigues wünschen sich viel Glück. Und die Tifosi glänzen mit Abwesenheit. Auch heute?
Publiziert: 29.06.2024 um 15:26 Uhr
|
Aktualisiert: 30.06.2024 um 23:54 Uhr
Alain Kunz, Berlin

Auswärtsspiele

Bisher waren die italienischen Fans in Deutschland mindestens so enttäuschend wie das Team. «2006 sind wir auch dank der fanatischen Tifosi Weltmeister geworden. Jetzt haben wir nur Auswärtsspiele» hat Enrico Curro von «La Repubblica» festgestellt. «Es gibt keinen italienischen Fan-Tourismus. Im Gegenteil. Viele Italiener haben ihre Tickets an Albaner und Kroaten verkauft, die so in klarer Überzahl waren.» Einzig gegen Spanien wars ausgeglichen. «Ich befürchte, dass wir gegen die Schweiz fantechnisch auch klar unterlegen sein werden. Coach Spalletti hat solch eine Andeutung gemacht.» Der italienische Verband indes meldet: 6000 Tifosi, 6000 Svizzeri. Vediamo.

Dem Wolf ins Maul

Dem Wolf ins Maul. «In bocca al lupo». So wunderschön wünschen sich die Italiener Glück oder Hals- und Beinbruch. «Das haben wir nach dem letzten Training gegenseitig gemacht», sagt Alessandro Buongiorno (25) von Torino, wo er als Innenverteidiger gleich neben unserem Ricardo Rodriguez spielt. «Dabei sagten wir uns: Wir sehen uns dann in Berlin. Und dachten da natürlich ans Finale.» Jetzt treffen sich die Teamkollegen tatsächlich in Berlin. Einfach früher.

Spalletti krempelt um

Coach Luciano Spalletti krempelt sein Team um. Zwei Absenzen sind indes nicht freiwillig: Kroatien-Held und Ex-FCB-Star Calafiori ist gesperrt. Und der andere ehemalige Schweizer, Ex-Sion-Verteidiger Dimarco, fällt nach einem Schlag aus dem Spanien-Spiel aus. Für die beiden spielen Mancini und Cristante. Abwehrchef Bastoni sollte trotz Fiebers am Donnerstag fit sein. Aus dem Team nimmt Spalletti Jorginho, der durch Fagioli ersetzt wird, Pellegrini, für den El Shaarawy kommt, und Raspadori, weil Juve-Star Chiesa wieder beginnen darf. Einzige offene Frage: Spielt ganz vorne Scamacca oder Retegui?

Cool, lässig, Armani: Italo-Coach Luciano Spalletti kommt im Berliner Olympiastadion an.
Foto: Getty Images for FIGC
1/6

«Wunderbare Penaltys»

An der Medienkonferenz vor dem Spiel antwortete Spalletti nicht auf die Frage, ob der Maulwurf gefunden sei, den er nach dem Kroatien-Spiel vermutet hatte. Er philosophiert viel im Zeugs herum. Spannend aber seine Aussagen zu einem möglichen Elferschiessen. «Alle haben nach dem Training Penaltys geschossen. Es war wunderbar anzusehen! Schiessen wird, wer seine Emotionen im Griff hat, wenn es so weit ist. Aber es ist besser, nicht schon jetzt daran zu denken.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?