Er soll Privatjet benutzt haben
Hat sich Fifa-Boss Infantino strafbar gemacht?

Fifa-Boss Gianni Infantino soll im Jahr 2017 kurzfristig einen Privatflieger gechartert haben. Das könnte ihn nun in Bredouille bringen.
Publiziert: 10.12.2020 um 22:15 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2021 um 10:28 Uhr

Fifa-Boss Gianni Infantino (50) habe vor drei Jahren kurzfristig einen Privatflieger gechartert, um aus Südamerika in die Schweiz zurückzukehren. Das schreibt die «Süddeutsche Zeitung». Die dadurch anfallenden Kosten habe er mit dringenden Terminen gerechtfertigt. So soll er einen Tag später mit Uefa-Präsident Aleksander Ceferin (53) verabredet gewesen sein. Nur: Diesen Termin hat es gemäss der Zeitung nie gegeben. Ceferin habe damals nicht in der Schweiz geweilt.

Bundesanwaltschaft hat Kenntnis

Nach Angaben des Schweizer Sonderstaatsanwalts Stefan Keller habe sich Infantino bei der Nutzung des Privatjets womöglich strafbar gemacht. «Es gibt deutliche Anzeichen für ein strafbares Verhalten des Fifa-Präsidenten», so Keller.

Er habe Anzeigen gegen Infantino wegen der Nutzung eines Privatjets zwischen Surinam und der Schweiz geprüft, teilt Keller weiter mit. Für diese Ermittlungen sei er aber nicht zuständig. Er habe seine Recherchen an die Bundesanwaltschaft weitergeleitet.

Vor drei Jahren soll Gianni Infantino kurzfristig einen Privatjet gechartert haben.Damals
Foto: TOTO MARTI
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Die Bundesanwaltschaft habe Kenntnis von der Medienmitteilung Kellers, sagt ein Sprecher gegenüber der «dpa». Sollen Unterlagen dazu übermittelt werden, dann würden die untersucht. Ein Verfahren werde erst dann eröffnet, wenn ein hinreichender Tatverdacht vorliege. «Die Bundesanwaltschaft führt zurzeit kein Strafverfahren gegen Fifa-Präsident Gianni Infantino», stellt der Sprecher klar.

Fifa zeigt sich empört

Am Donnerstagabend hat die Fifa Stellung zu den Vorwürfen genommen. Man sei «schockiert» über Kellers Äusserungen. «Diese Aussage ist sowohl böswilliger als auch diffamierender Natur und zeigt seine extreme Voreingenommenheit.»

Die Fifa und ihr Präsident Gianni Infantino würden alle notwendigen rechtlichen Schritte und Rechtsmittel einleiten, «um diesen haltlosen und böswilligen Anschuldigungen ein Ende zu setzen», heisst es weiter. (mam)

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