Atalanta-Triumph in der Europa League
Vom ausgemusterten Züri-Bueb zum siegreichen Final-Captain

Grösster Triumph der Vereinsgeschichte für Atalanta Bergamo! Voraus für die Norditaliener geht beim 3:0 im Europa-League-Final gegen Leverkusen ein Zürcher: Berat Djimsiti mit der Captainbinde am Arm. Seine Karriere ging bei weitem nicht immer aufwärts.
Publiziert: 23.05.2024 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2024 um 09:24 Uhr
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

In den Katakomben vor dem Europa-League-Final in Dublin unterhalten sich zwei Schweizer: Von Leverkusen unser Basler Nati-Captain Granit Xhaka (31), von Final-Gegner Atalanta der bei uns etwas weniger bekannte Berat Djimsiti (31) aus Zürich-Affoltern. Und siehe da, der Ex-FCZler steht zuvorderst, führt die Atalanta-Elf mit der Captain-Binde am Arm aufs Feld – und dann zum 3:0-Triumph!

Djimsiti und seine Mitspieler knacken als erstes Team in dieser Saison die Leverkusener. Mit einer unglaublich reifen Final-Leistung. Nach den 51 Saisonspielen ohne Niederlage geht der frisch gebackene und klare deutsche Meister erstmals als Verlierer vom Platz – im zweitletzten Spiel vor dem abschliessenden Pokalfinal gegen Zweitligist Kaiserslautern. Ein bitterer Beigeschmack für Xhaka & Co. in einer zuckersüssen Saison.

Ausgemustert, ausgeliehen, ausgebootet

Bitterer Beigeschmack? So etwas kennt auch Züri-Bueb Djimsiti, der für Atalanta den ersten Titel seit dem ersten des Klubs im Jahr 1963 (damals Cup) holt. Rückblick: Er schafft es 2012 beim FCZ in die erste Mannschaft, gilt als grosses Innenverteidiger-Talent. Doch einige Jahre später im Januar 2016 wird er vom damaligen FCZ-Trainer Sami Hyypiä aus dem Kader gestrichen, der Vertrag aufgelöst. Es folgt der Wechsel zu Atalanta, aber bereits nach einem halben Jahr ist Djimsiti auch dort nicht erwünscht, wird in die Serie B zu Avellino ausgeliehen.

Die Belohnung für eine äusserst reife Leistung: Berat Djimsiti hebt den Europa-League-Pokal auf.
Foto: Getty Images
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Bereits als FCZ-Spieler, als die Tür zur Schweizer Nati geschlossen ist, entscheidet sich Djimsiti für die Nationalmannschaft von Albanien. Doch ein halbes Jahr nach dem FCZ-Abgang der nächste Rückschlag: Im Sommer 2016 wird er vor der EM in Frankreich im letzten Moment aus dem Albanien-Kader gestrichen. «Das hat mich angespornt», schaute er im Februar für Blick darauf zurück. Und wie – offensichtlich!

Der steile Atalanta-Aufstieg überrascht ihn nicht

Denn vier Jahre nach Djimsitis EM-Ausmusterung trifft ihn Blick in Bergamo, bevor er mit Atalanta in den Champions-League-Viertelfinal vorstösst. «Ein Wunder?», fragt man sich damals. «Vielleicht für alle Aussenstehenden», sagte Djimsiti damals und lachte, «für uns Spieler nicht. Ich habe noch nie so hart trainiert wie hier.» Trainer schon damals: Gian Piero Gasperini (66, seit 2016), der die Bergamasken jetzt zum zweiten und grössten Titel der Klubgeschichte führt.

Der steile Aufstieg des Mannes aus Zürich-Affoltern zum Final-Captain beim Europa-League-Triumph war also vorgezeichnet. Und diesmal wird Djimsiti vor der EM auch nicht ausgemustert werden. Denn der gestandene Innenverteidiger ist auch Captain der albanischen Nationalmannschaft.

«Mal gewinnt man, mal verliert man»
1:44
Xhaka nimmts sportlich:«Mal gewinnt man, mal verliert man»
Europa League 24/25
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Ajax Amsterdam
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AS Rom
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Athletic Bilbao
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AZ Alkmaar
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Besiktas JK
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Bodö/Glimt
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Eintracht Frankfurt
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FC Dynamo Kiew
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FC Midtjylland
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FC Porto
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FC Twente Enschede
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FC Viktoria Pilsen
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Fenerbahce Istanbul
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Ferencvaros Budapest
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FK Rigas Futbola Skola
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Fotbal Club FCSB
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Malmö FF
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