«Servette soll sich auf YB konzentrieren»
Mensch Mou! Mourinho macht in Genf den Mourinho

José Mourinho spaltet die Gemüter. Die einen lieben ihn, andere nicht. Nun ist er für das Europa-League-Spiel gegen Servette wieder einmal in der Schweiz. Zum vierten Mal.
Publiziert: 29.11.2023 um 21:24 Uhr
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

José Mourinho.

Und zack, jeder hat eine Meinung. Entweder man findet «The Special One» gut. Oder man findet ihn schlecht. Etwas mittendrin gibt es nicht. So ist auch er. Alles oder nichts. Am liebsten alles.

Betritt Mourinho einen Raum, ist dieser mit einer ganz speziellen Aura gefüllt. So auch am Mittwochabend als der Roma-Trainer in den Pressesaal des Stade de Genève schreitet. Er begrüsst die angereisten Journalisten. Über zwanzig sind da – mehrheitlich Italiener. Einen umarmt Mourinho innig und tauscht sich kurz mit ihm aus. Es ist der Tag vor Servette-Roma – fünftes Spiel der Gruppe G in der Europa League.

José Mourinho ist mit der AS Roma in Genf zu Gast.
Foto: IMAGO/Nicolo Campo
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Umstritten wegen Benehmen fern vom Platz

«Das Beste für Servette wäre, wenn sie die zweite Mannschaft aufstellen und sich auf das Spiel von Sonntag gegen YB konzentrieren», scherzt Mourinho auf Französisch. Ein typischer Mou-Moment. Am Donnerstag darf der Star-Coach erstmals in dieser europäischen Saison an der Seitenlinie stehen. Vier Spielsperren hat der Portugiese nach dem verlorenen Europa-League-Final aufgehalst bekommen. Weil er seinen Pleiten-Frust – wie die gesamte Mannschaft – an Schiedsrichter Anthony Taylor ausliess. Nur, dass er es übertrieb und ihn bis in die Tiefgarage verfolgte und beschimpfte.

Es war eine Aktion, wie es sie von Mourinho in den letzten zwei Jahrzehnten Unzählige gab. Es ist seine unschöne Seite. Sie hat zur Folge, dass es mit ihm nie langweilig wird. Medienschelte, Schiedsrichterkritik oder Trainerfehde. Beispiele davon gibt es en masse.

Fehde mit Arsenal-Legende

Eine solche Szene spielt sich bei seiner Vorstellung als neuer Chelsea-Trainer ab. Dabei sagt Mourinho den ikonischen Satz, der ihm von da an seinen berühmten Spitznamen einbringt: «Nennen Sie mich bitte nicht arrogant, aber was ich sage, stimmt. Ich bin Champions-League-Sieger und nicht irgendein Trainer. Ich denke, dass ich ein Besonderer (Trainer) bin.»

In bester Erinnerung auch die Fehde mit Arsène Wenger (74). Schon bei Mourinhos erster Amtszeit bei Chelsea geraten sie aneinander. So richtig eskaliert es aber erst während seiner zweiten. Wenger behauptete zunächst, dass viele Titelanwärter in der Premier League ihre Titelchancen herunterspielen würden, weil sie Angst davor hätten, zu versagen. «Ob ich Angst habe zu versagen? Er ist ein Spezialist im Versagen. Nicht ich», lautete Mou’s Replik.

Dass Mourinho sich scheinbar alles erlauben darf, hat einen einfachen Grund. Er hat Erfolg. Wie kein Zweiter. 27 Trophäen hat er als Trainer in die Höhe gestemmt. Die Pokale, die er in europäischen Wettbewerben gewonnen hat, hat er sich auf seinen rechten Oberarm tätowiert. Champions League, Europa League und Conference League. Er hat es getan, weil er es kann.

Zwischenstopp in Genf

Seit zweieinhalb Jahren trainiert Mourinho die AS Roma. Sein Vertrag endet im Sommer. Ob er verlängert? Römische Journalisten können es sich vorstellen. Es ist aber ungewiss. Der Coach selbst sagt nur, dass er die Leute in Rom liebt und ihnen eine Trophäe schenken will.

Mit der Europa League hat Mourinho seit letztem Sommer eine Rechnung offen. Schnellstmöglich will er wieder in den Final. Auf dem Weg dahin macht die Roma einen Zwischenstopp in Genf. «Wir denken morgen nur ans Gewinnen», sagt er. Bisher ist seine Statistik in der Schweiz nicht wirklich berauschend. Insgesamt dreimal war er mit seinen Klubs hierzulande. Nur einmal gewann er. Mit Manchester United gegen YB (3:0; 2018/19). Nun soll der zweite Sieg folgen. Auf einem «desaströsen Platz», wie Mourinho nach der Platzinspektion findet.

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Europa League 24/25
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Athletic Bilbao
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Eintracht Frankfurt
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FC Dynamo Kiew
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FC Midtjylland
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