Servette ist auf Kurs
Rouiller und Bedia sorgen für Genfer Partystimmung

Wilde Schlussphase in Genf! Servette liegt bis zur 84. Minute zurück – geht am Ende aber erstmals in dieser Europa-League-Kampagne als Sieger vom Platz. Und das völlig verdient.

Publiziert: 09.11.2023 um 21:10 Uhr

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Aktualisiert: 10.11.2023 um 07:29 Uhr

Spiel gedreht! Servette erkämpft sich den ersten Sieg in der Europa League.

Foto: AFP

1/6

Dunja Moustopoulos und Tim Guillemin

Das Spiel

Gut Ding will Weile haben. Doch in Servettes Situation wohl eher: Gut Ding will Weiler haben. Endlich fährt das Team von René Weiler den ersten Sieg in der Europa League ein – und dies, obwohl man bis zur 84. Minute noch zurückliegt.

25:6 Abschlüsse, 12:1 Ecken. Servette ist im gut gefüllten Stade de Genève besser. Doch zu Beginn der Partie klebt den Genfern wie so oft europäisch das Pech an den Schuhen. Sinnbildlich dafür die Szene, die zum frühen Rückstand gegen Sheriff Tiraspol führt. Innenverteidiger Yoan Severin lenkt eine Hereingabe des gegnerischen Stürmers ab: Eigentor. Captain Jérémy Frick, der in der internationalen Kampagne wieder anstelle des eigentlichen Stammgoalies Joël Mall den Genfer Kasten hütet, ist machtlos.

Die Grenats arbeiten gut nach vorne – nur wills mit dem Toreschiessen einfach nicht gelingen. Und wenns aus dem Spiel heraus nichts wird, müssen halt Standards her: Nach der Halbzeitpause setzt Miroslav Stevanovic einen Freistoss aus aussichtsreicher Distanz knapp am linken Pfosten vorbei (53.). Angetrieben von den Fans schmeissen die Genfer alles nach vorne. Und haben endlich das Glück auf ihrer Seite.

Erst steht Innenverteidiger Steve Rouiller nach einem Abpraller goldrichtig (84.), dann folgt ein Big Save von Goalie Frick. Und um das Ganze noch zu toppen, erhalten die Hausherren in der Nachspielzeit noch einen Penalty. Chris Bedia versenkt souverän und schiesst die Genfer ins Glück.

Riesen-Jubel – dank der späten Wende stehen die Chancen auf ein europäisches Überwintern nämlich sensationell. Gut Ding will halt Weiler haben.

Der Beste

Steve Rouiller. Defensiv tadellos, sorgt vorne für den Ausgleich. Der Walliser ist der Mann für grosse Taten.

Der Schlechteste

Yoan Severin. Sein Eigentor ist zwar unglücklich, aber lässt nach rund einer Stunde seinen Gegenspieler ziehen. Hatte schon bessere Abende.

Das gab zu reden

Das Zeitspiel von Sheriff. Bereits in der ersten Halbzeit bleiben vier Moldawier liegen, gegen Ende der Partie treiben sie es auf die Spitze.

So gehts weiter

Vor der erneuten Nati-Pause wartet auf Servette am Sonntag das Ligaspiel gegen Basel (16.30 Uhr). Europäisch gehts für die Genfer erst am 30. November mit dem Heim-Kracher gegen Rom weiter.

Servette – Sheriff Tiraspol 2:1 (0:1)

Stade de Genève, 15’822 Fans. SR: Lukjancukas

Tore: 13. Severin (ET) 0:1, 84. Rouiller 1:1, 90. Bedia (Pen.) 2.1.

Aufstellungen:
Servette: Frick; Magnin, Rouiller, Severin, Mazikou; Ondoua, Cognat; Stevanovic, Kutesa, Bolla; Bedia.
Sheriff: Koval; Zohouri, Tovar, Kiki; Badolo, Talal, Ricardinho, Joao Paulo, Artunduaga; Ankeye, Mbekeli.

Einwechslungen:
Servette: Crivelli (53. für Magnin). Guillemenot (76. für Ondoua). Baron (83. für Mazikou). Diba Lele (83. für Cognat).
Sheriff: Garananga (58. für Ricardinho). Apostolakis (70. für Mbekeli).

Bemerkungen: Servette ohne Tsunemoto, Antunes, Lyng und Douline (alle verletz).

Gelb: 37. Badolo (Foul), 69. Severin (Reklamieren), 80. Zohouri, 93. Bedia (beide Zeitspiel).

Gelb-Rot: 90. Zohouri (Foul).