75'000 Fans sorgen für eine prickelnde Atmosphäre im Accor Stadium in Sydney. Alles wäre angerichtet gewesen für einen historischen Exploit und den erstmaligen Finaleinzug von Gastgeber Australien. Doch es kommt anders – und am Ende bleibt den Tausenden Anhängern der «Matildas» statt Freudentaumel nur bittere Enttäuschung.
Dabei hätte das Spiel auch in die andere Richtung kippen können. Australiens Topstar Sam Kerr bringt in der 63. Minute das Stadion zum Explodieren. Mit einem Gewaltschuss aus vollem Lauf erzielt die Chelsea-Spielerin den zwischenzeitlichen Ausgleich – und lässt das Heimpublikum weiter vom grossen Coup träumen. Bereits in der ersten Hälfte werden die Fans Zeugen eines veritablen Super-Treffers – wenn auch auf der anderen Seite. Ella Toone bringt England in der 36. Minute mit einem überragenden Abschluss aus spitzem Winkel in Front.
Auf Kerrs Hammer finden die Engländerinnen schnell die passende Antwort: Die «Lionesses» profitieren von einem Lapsus in der Hintermannschaft der Australierinnen und gehen postwendend wieder in Front. Stürmerin Lauren Hemp stochert das Leder nach einem Missverständnis in der Aussie-Abwehr über die Linie (71.).
Die erneute Führung geben die Engländerinnen dann nicht mehr her. In der 86. Minute setzen sie gar noch einen drauf und entscheiden die Partie nach einem mustergültigen Konter-Tor von Alessia Russo, nachdem die Australierinnen zuvor in Person von Kerr die beste Chance auf den erneuten Ausgleich liegengelassen haben.
England greift damit nach dem letztjährigen Europameistertitel auch an der WM nach dem Pokal. Im Final am Sonntag (12 Uhr) wartet Spanien, das sich am Dienstag gegen Schweden mit 2:1 durchsetzen konnte. Australien trifft am Samstag (10 Uhr) im Spiel um Platz 3 auf Schweden.
Emanuel Staub