Dickenmann über den AWSL-Start
«Damit hat niemand gerechnet!»

In der Axa Women's Super League sind die ersten drei Runden absolviert. Wer hat überrascht? Und wer enttäuscht? Blick-Expertin Lara Dickenmann (38) ordnet ein.
Publiziert: 27.08.2024 um 21:16 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • FCZ und GC im Spitzenkampf-Derby
  • Géraldine Ess beeindruckt nach Wechsel zu GC
  • St. Gallen: Drei Spiele, kein Gegentor
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Lara Dickenmann

Die Überraschung

Mit der 1:2-Niederlage des FCB gegen Aarau am 2. Spieltag hat niemand gerechnet. Auch wenn den Baslerinnen einige Stammkräfte wie Aurélie Csillag (21), Defensivroutinier Jana Vojtekova (33) und Neuzugang Andela Kristic (23) verletzungsbedingt fehlten, konnten sie im Sommer auf die Arbeit der letzten Saison aufbauen. Dass Nati-Spielerin Coumba Sow (30) und Milena Nikolic (32), Golden Playerin der letzten Saison, gegen Aarau zu Beginn auf der Bank Platz nahmen, hat der Situation aber nicht gedient. Auf dem Aarauer Schachen könnte in dieser Saison noch das eine oder andere Team stolpern. Auch ein Kompliment an die Aargauerinnen muss sein, die absolut verdient gewonnen haben. 

Die Enttäuschung

Die gibt es für mich bislang nicht. Luzern und vor allem YB stehen in der Tabelle zwar weit unten, haben aber ein happiges Startprogramm hinter sich. Gerade die Innerschweizerinnen haben jeweils immer nur ganz knapp verloren. Auch die Niederlage von Servette gegen St. Gallen ist für die Double-Siegerinnen verkraftbar. In Genf gilt der volle Fokus der Champions-League-Quali Anfang September.

Die Überfliegerin

In der vergangenen Saison hat Géraldine Ess (22) für St. Gallen in der Regular Season sechsmal getroffen. Nun steht die neue GC-Spielerin nach drei Spielen schon bei vier Toren. Dass sie sich nach ihrem Wechsel derart schnell zurechtgefunden hat, spricht für sie. Sie ist eine Spielerin mit viel Zug zum Tor, die immer den Abschluss sucht. Macht sie so weiter, könnte sie sich vielleicht sogar auf den Zettel von Natitrainerin Pia Sundhage schiessen.

Playoff-Finalist FC Zürich grüsst nach drei Spielen von der Tabellenspitze.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
1/7

Das Talent

Borbala Vincze (17) hat beim FCZ ihr Potenzial schon im Frühling angedeutet. Sie ist schnell, beidfüssig und torgefährlich. Für mich ist die Ungarin eine der aufregendsten Spielerinnen der Liga. Und in dieser Saison scheint sie bei den Zürcherinnen noch mehr Spielzeit bekommen. In den ersten drei Spielen hat sie schon vier Skorerpunkte gesammelt. Ich bin gespannt, wie ihre Entwicklung weitergeht.

Das Bollwerk

St. Gallen hatte schon immer eine gute Defensive. Dass die Ostschweizerinnen aber nach drei Spielen noch kein einziges Gegentor kassiert haben, ist richtig stark. Das Geheimnis: Die Abwehr spielt seit Jahren so zusammen und verfügt mit Goalie Nadine Böhi (20) und Larina Baumann (26) über zwei aktuelle Schweizer Nationalspielerinnen.

Das Highlight

Die Rückkehr von Iman Beney (18)! Nach ihrem Kreuzbandriss hat sie über ein Jahr pausieren müssen. Nun steht sie bei YB endlich wieder auf dem Platz. Sie wird zwar noch etwas Zeit brauchen, ihr riesiges Potenzial ist aber unbestritten. Zudem ist sie in ihrer Art und Einstellung enorm bodenständig und professionell. Es bleibt ihr noch genügend Zeit, sich für die Heim-EM zu empfehlen. 

Die Vorfreude

Am Samstag kommt es im Derby zum Spitzenkampf zwischen dem FCZ (1.) und GC (2.). Dass die beiden Zürcher Teams in der Tabelle derart weit vorne stehen, mag auf den ersten Blick überraschen. Aber beide haben ein eher einfaches Startprogramm hinter sich. Dass beide nach grossen Umbrüchen im Kader derart gut unterwegs sind, ist aber dennoch bemerkenswert.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Axa Women’s Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
5
9
13
2
Servette FC Chenois
Servette FC Chenois
5
8
12
3
Grasshopper Zürich
Grasshopper Zürich
5
11
11
4
FC St. Gallen 1879
FC St. Gallen 1879
5
8
10
5
FC Basel
FC Basel
5
7
9
6
BSC Young Boys
BSC Young Boys
5
2
7
7
FC Aarau
FC Aarau
5
-8
4
8
FC Rapperswil-Jona
FC Rapperswil-Jona
5
-11
3
9
FC Luzern
FC Luzern
5
-7
3
10
Frauenteam Thun Berner Oberland
Frauenteam Thun Berner Oberland
5
-19
0
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?