Piubel winkt Spieler-Titel
Tochter von Ex-FCZ-Coach hebt ab

Seraina Piubel (21) ist eine von drei Kandidatinnen, die zur Fussballerin des Jahres 2021 nominiert wurden. Fast wäre die Tochter von Ex-FCZ-Trainer Urs Meier aber Tänzerin geworden.
Publiziert: 23.01.2022 um 20:51 Uhr
|
Aktualisiert: 09.05.2022 um 11:12 Uhr
Michael Wegmann (Text) und Toto Marti (Fotos)

Als Seraina Piubel auf Instagram sieht, dass sie unter den drei nominierten Fussballerinnen zur besten Spielerin der Super League ist, ist sie vorerst baff. «Ich wusste erst gar nicht, um was es geht, und war kurz überfordert», sagt die 21-jährige FCZlerin und lacht.

Es dauert nicht lang und aus Überforderung wird Freude und Stolz. Immerhin hat sie nicht irgendwer in die Top 3 gewählt, sondern Trainer und Trainerinnen aller Superligisten, deren Captains sowie alle Coaches der Nationalteams. «Das ist schon eine grosse Wertschätzung.»

Swiss Football Night – Kategorien und Nominierte

Swiss Football Night 2021

Erstmals seit 2014 zeichnen der Schweizerische Fussballverband (SFV) und die Swiss Football League (SFL) wieder gemeinsam die besten Spielerinnen und Spieler aus. Aufgrund der aktuellen Situation werden die neuen Trophäen «Iconic» den Besten des Jahres 2021 bei der Swiss Football Night am 27. Januar 2022 ab 19 Uhr virtuell auf swissfootballnight.ch übergeben. Nächstes Jahr soll der Anlass wieder als Gala mit geladenen Gästen über die Bühne gehen.

Kategorien und Nominierte

Nationalspieler 2021

Xherdan Shaqiri (Lyon)

Yann Sommer (Gladbach)

Granit Xhaka (Arsenal)

Nationalspielerinnen 2021

Ana-Maria Crnogorcevic (Barcelona)

Noelle Maritz (Arsenal)

Lia Wälti (Arsenal)

Youngster 2021

Alena Bienz (Luzern)

Kastriot Imeri (Servette)

Noah Okafor (Salzburg)

Super-League-Spielerin 2021

Sandy Maendly (Servette)

Seraina Piubel (Zürich)

Katja Wienerroither (GC)

Super-League-Spieler 2021

Arthur Cabral (Basel)

Christian Fassnacht (YB)

Antonio Marchesano (Zürich)

Challenge-League-Spieler 2021

Roman Buess (Winterthur)

Louis Mafouta (Xamax)

Kevin Spadanuda (Aarau)

Swiss Football Night 2021

Erstmals seit 2014 zeichnen der Schweizerische Fussballverband (SFV) und die Swiss Football League (SFL) wieder gemeinsam die besten Spielerinnen und Spieler aus. Aufgrund der aktuellen Situation werden die neuen Trophäen «Iconic» den Besten des Jahres 2021 bei der Swiss Football Night am 27. Januar 2022 ab 19 Uhr virtuell auf swissfootballnight.ch übergeben. Nächstes Jahr soll der Anlass wieder als Gala mit geladenen Gästen über die Bühne gehen.

Kategorien und Nominierte

Nationalspieler 2021

Xherdan Shaqiri (Lyon)

Yann Sommer (Gladbach)

Granit Xhaka (Arsenal)

Nationalspielerinnen 2021

Ana-Maria Crnogorcevic (Barcelona)

Noelle Maritz (Arsenal)

Lia Wälti (Arsenal)

Youngster 2021

Alena Bienz (Luzern)

Kastriot Imeri (Servette)

Noah Okafor (Salzburg)

Super-League-Spielerin 2021

Sandy Maendly (Servette)

Seraina Piubel (Zürich)

Katja Wienerroither (GC)

Super-League-Spieler 2021

Arthur Cabral (Basel)

Christian Fassnacht (YB)

Antonio Marchesano (Zürich)

Challenge-League-Spieler 2021

Roman Buess (Winterthur)

Louis Mafouta (Xamax)

Kevin Spadanuda (Aarau)

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In den elf Monaten unter Trainerin Inka Grings hat Piubel einen rasanten Aufstieg hinter sich. Aus der Ergänzungs- wurde erst eine Stammspielerin, dann gar eine Natispielerin. Im August feierte die vielseitig einsetzbare Piubel im heimischen Letzigrund gegen Kroatien ihr Debüt. «Vor dem ersten Zusammenzug war ich schon mega nervös», sagt sie, «aber ich wurde super aufgenommen.»

Seraina Piubel setzt sich im Zweikampf gegen die St. Gallerin Simea Hefti durch.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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FCZ-Cupsieger-Trainer Urs Meier ist ihr Vater

Erst das Nati-Aufgebot, nun die Nomination zur besten Spielerin. «Es läuft mir im Moment wirklich nach Wunsch», sagt sie, «aber dies alles wäre ohne die Hilfe meiner Mitspielerinnen und dem Vertrauen meiner Trainerin nicht möglich gewesen.»

Ein Satz wie von einem Routinier. Oder von einem Pressechef formuliert. Vielleicht kennt Piubel aber auch das Business besser als viele routiniertere Fussballerinnen und Fussballer. Immerhin ist ihr Vater der ehemalige GC-Spieler und spätere FCZ-Cupsieger-Trainer Urs Meier und ihre Mutter Sandra Piubel – selbst ehemalige Nationalspielerin.

War der Weg zur Fussballerin mit solchen fussballbegeisterten Eltern schon vorgegeben? «Klar war Fussball in unserer Familie allgegenwärtig. Aber es ist nicht so, dass ich dazu gedrängt wurde. Ich habe schon als Kind Fussball gespielt.»

Hip-Hop-Tänzerin oder Fussballerin

Fast wäre aus Piubel aber eine Tänzerin geworden. Ein Talentscout wollte die begeisterte und talentierte Hip-Hop- und Jazz-Tänzerin nach Amerika lotsen, da war sie gerade mal 13 Jahre alt. Die Familie Piubel-Meier lehnt das Angebot dankend ab. «Ich war damals viel zu jung», sagt sie, «ausserdem hatte ich in diesem Moment grad mehr ‹dä Plausch› am Fussball.» Bis 15 kickte sie übrigens mit Jungs zusammen. «Das würde ich allen empfehlen. Da kann man als Mädchen nur profitieren.»

Gehts weiterhin so steil aufwärts wie in den letzten Monaten, dürfte sie am Donnerstag die Wahl zur besten Fussballerin der Super League 2021 gewinnen und erneut ein Aufgebot fürs Nati-Camp im Februar erhalten. Auch die EM in England steht vor der Tür. Ein Wechsel ins Ausland ist längerfristig ein Traum. Vor allem seit sie in der Nati mitbekommen hat, wie der Tagesablauf ihrer Teamkolleginnen im Ausland aussieht. Diese können nämlich im Gegensatz zu ihr vom Fussball leben.

«Es wäre schon cool, wenn man sich komplett auf den Fussball konzentrieren könnte.» Kann Piubel zurzeit nicht: Neben den vier Trainings wöchentlich und dem Match am Wochenende arbeitet sie noch hundert Prozent. Stress? Piubel: «Es ist viel, aber Stress ist es nicht. Fussball ist meine Leidenschaft, ich spiele ja freiwillig und sehr gern.» Und auch sehr gut.

Das sind Piubels Titel-Konkurrentinnen

Sandy Maendly, Servette

Die 33-Jährige hat schon einiges erlebt: Engagements und Titelgewinne im Ausland, 81 Länderspiele für die Schweiz, aber auch einige schwerwiegenden Verletzungen. Mit ihrem Herzensverein Servette FC Chênois Féminin feierte die Offensivspielerin 2021 den ersten Meistertitel der Klubgeschichte und schaffte zudem in ihrer wohl letzten Saison als Aktive den Sprung in die Uefa Women’s Champions League.

Katja Wienerroither (Ö), GC

Nach der Wahl zur drittbesten Spielerin der österreichischen Bundesliga der Saison 2020/21 (17 Tore in 14 Spielen) war die Stürmerin im Sommer der erste Neuzuzug von GC. Seit dem Saisonstart hat Wienerroither (20) vier Tore für GC erzielt, drei davon zum Saisonstart gegen den FC Yverdon Féminin.

Externe Inhalte
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Axa Women’s Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
5
9
13
2
Servette FC Chenois
Servette FC Chenois
5
8
12
3
Grasshopper Zürich
Grasshopper Zürich
5
11
11
4
FC St. Gallen 1879
FC St. Gallen 1879
5
8
10
5
FC Basel
FC Basel
5
7
9
6
BSC Young Boys
BSC Young Boys
5
2
7
7
FC Aarau
FC Aarau
5
-8
4
8
FC Rapperswil-Jona
FC Rapperswil-Jona
5
-11
3
9
FC Luzern
FC Luzern
5
-7
3
10
Frauenteam Thun Berner Oberland
Frauenteam Thun Berner Oberland
5
-19
0
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