St. Gallen deklassiert YB-Frauen
Ostschweizer Sonderweg führt in den Playoff-Halbfinal

Mit einem Blitzstart und einer Doublette von Yael Aeberhard machen die St. Gallen-Frauen im Viertelfinal-Rückspiel gegen YB schon in der ersten Halbzeit alles klar.
Publiziert: 13.05.2023 um 21:45 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2023 um 21:54 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Sie heisst Yael Aeberhard, ist 19-jährig und sie ist im Espenmoos die Spielerin, die diesem Viertelfinalrückspiel in Rekordzeit die Spannung nimmt. Schon nach 28 Sekunden bestraft sie den Tiefschlaf der YB-Innenverteidigung und trifft zum 1:0. Nach 15 Minuten pennt YB bei einem Corner wieder: Aeberhard nickt ungedeckt ein.

Nach einer Viertelstunde ist sie schon Doppeltorschützin: Die Offensivspielerin klingelt für die Halbfinal-Quali durch. Oder wie ist der Telefonhörerjubel nach dem Blitzstarttor zu deuten? Sie sagt: «Das ist ein Runninggag mit unserem Assistenztrainer, ich juble immer so. Heute hat er auch noch Geburtstag.»

Playoff-Viertelfinals, Rückspiele

Zürich (2.) – Luzern (7.) 1:0 (Hinspiel: 7:0)

Tor: 34. Humm 1:0.

GC (3.) – Basel (6.) 1:0 (3:0)

Tor: 31. Zhang 1:0.

St. Gallen (4.) – YB (5.) 4:0 (3:2)

Tore: 1. Aeberhard 1:0. 15. Aeberhard 2:0. 34. Iseni (Foulpenalty) 3:0.
62. Bernet 4:0.

Servette (1.) – Aarau (8.) 8:1 (4:0)

Tore: 14. Bidas 1:0. 34. Hurni (ET) 1:1. 41. Clemaron 2:1. 44. Clemaron 3:1. 52. Sow 4:1. 62. Sow 5:1. 74. Bidas 6:1. 78. Bidas 7:1. 82. Serrano 8:1.

Halbfinals, Hinspiele

Samstag, 20. Mai

St. Gallen – Servette/Aarau

GC – Zürich

Die Rückspiele finden am 27./28. Mai statt.

Zürich (2.) – Luzern (7.) 1:0 (Hinspiel: 7:0)

Tor: 34. Humm 1:0.

GC (3.) – Basel (6.) 1:0 (3:0)

Tor: 31. Zhang 1:0.

St. Gallen (4.) – YB (5.) 4:0 (3:2)

Tore: 1. Aeberhard 1:0. 15. Aeberhard 2:0. 34. Iseni (Foulpenalty) 3:0.
62. Bernet 4:0.

Servette (1.) – Aarau (8.) 8:1 (4:0)

Tore: 14. Bidas 1:0. 34. Hurni (ET) 1:1. 41. Clemaron 2:1. 44. Clemaron 3:1. 52. Sow 4:1. 62. Sow 5:1. 74. Bidas 6:1. 78. Bidas 7:1. 82. Serrano 8:1.

Halbfinals, Hinspiele

Samstag, 20. Mai

St. Gallen – Servette/Aarau

GC – Zürich

Die Rückspiele finden am 27./28. Mai statt.

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Co-Trainer Vitor Domgjoni an seinem 37. Geburtstag und der restliche Staff um Chefcoach Marisa Wunderlin sehen eine grün-weisse Traumhalbzeit. Die Espen-Show geht auch in der zweiten Halbzeit weiter. Captain Karin Bernet versenkt einen Freistoss aus enorm spitzen Winkel direkt hinter der überraschten Torhüterin Jara Ackermann im Netz. Von den 563 Fans auf der kultigen Espenmoos-Tribüne gibts Standing Ovations.

St. Galler Jubel im Espenmoos: Die FCSG-Frauen kantern YB nieder und qualifizieren sich für den Playoff-Halbfinal.
Foto: freshfocus
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St. Gallen spielt ohne Ausländerin

St. Gallen steht im Halbfinal. Der FCSG schafft es mit seinem Sonderweg nach dem Cupfinal nun auch in der Meisterschaft unter die besten Vier. Sonderweg? Der FCSG setzt wie kein anderer Klub in der Super League auf Einheimische. Solothurnerin Naja Glanzmann ist im Team schon eine Exotin. Die allermeisten ihrer Teamkolleginnen stammen aus dem Grossraum Ostschweiz – St. Gallen, Thurgau, Liechtenstein oder vereinzelt aus angrenzenden Zürcher Orten.

Ausländerinnen als Verstärkung wie bei allen anderen Spitzenklubs? Gibt es bei St. Gallen nicht. «Das ist keine bewusst gewählte Strategie. Das hat sich so ergeben. Auch, weil wir eine gute Nachwuchsabteilung haben», sagt Patricia Willi, die sich mit Sandra Egger das Sportchefinnen-Amt teilt.

Durch die beschränkten Mittel, die Spielerinnen bekommen lediglich Spesen, habe sich bisher einfach nie eine Ausländerin für ein Engagement begeistern können. Willi: «Es ist jede Spielerin willkommen, die sich mit den Ostschweizern Werten wie Leidenschaft und Teamspirit identifizieren kann.»

Jetzt lockt das Playoff-Final im eigenen Kybunpark

Die Werte zeigt das Team gegen YB eindrücklich. Den Bernerinnen bleibt nur der Frust über das frühe Saisonende. Vor allem Caroline Krawczyk ist auf Krawall gebürstet – sie stösst in der ersten Halbzeit zweimal nach schon abgepfiffenen Szenen ihre Gegenspielerin jeweils noch rüde weg, kommt aber zweimal um eine Verwarnung herum.

Nun kommts im Halbfinal zur bestens bekannten Affiche gegen Servette. Dieselbe Paarung gabs bereits Ende April im Cupfinal, den der Ligariese aus Genf gewann. Servette ist natürlich auch im Halbfinal Favorit – aber St. Gallen hat mit dem Playoff-Final im Kybunpark plötzlich ein verlockendes «Finale dahoam» vor Augen.

Axa Women’s Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
5
9
13
2
Servette FC Chenois
Servette FC Chenois
5
8
12
3
Grasshopper Zürich
Grasshopper Zürich
5
11
11
4
FC St. Gallen 1879
FC St. Gallen 1879
5
8
10
5
FC Basel
FC Basel
5
7
9
6
BSC Young Boys
BSC Young Boys
5
2
7
7
FC Aarau
FC Aarau
5
-8
4
8
FC Rapperswil-Jona
FC Rapperswil-Jona
5
-11
3
9
FC Luzern
FC Luzern
5
-7
3
10
Frauenteam Thun Berner Oberland
Frauenteam Thun Berner Oberland
5
-19
0
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