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Drama-Sieg nach Penaltys
FCZ-Frauen holen sich den 23. Meistertitel

Action pur! Die FCZ-Frauen krönen sich nach einem Drama-Sieg im Playoff-Final gegen Servette zum Schweizer Meister 2022.
Publiziert: 06.06.2022 um 18:09 Uhr
|
Aktualisiert: 06.06.2022 um 20:09 Uhr
«Die vom Büro wissen, ich komme erst am Nachmittag»
3:44
FCZ-Captain Fabienne Humm:«Die vom Büro wissen, ich komme erst am Nachmittag»
Matthias Dubach und Ugo Curty

Das Spiel

Im ersten Playoff-Final der Schweizer Fussballgeschichte zwischen Titelverteidiger Servette und Rekordmeister Zürich ist alles drin! Mit dem FCZ hat die Schweiz einen Meister, der erst nach dem Krimi im Penaltyschiessen feststeht. Zuvor gibts einen umstrittenen Platzverweis, Lattenschüsse, ein Genfer Team in Unterzahl, das sich eine Stunde lang zerreisst und den FCZ ins Elferschiessen zwingt – aber auch der Riesen-Schock um Elodie Nakkach, die als schon ausgewechselte Servette-Spielerin bewusstlos zusammenbricht. Doch der Reihe nach.

Lange ist die Partie zäh. Es ist den Teams anzumerken, dass es hier um alles geht. Doch ab der sehr strengen Gelb-Roten Karte gegen Servette-Torschützin Michèle Schnider ist der Final so richtig lanciert. Servette in Unterzahl, aber in Führung, igelt sich ein, lässt den ideenlosen FCZ anrennen.

Schweizer Meister! Die FCZ-Frauen bezwingen Servette im Elfmeterschiessen.
Foto: keystone-sda.ch
1/20

Die Zürcherinnen brauchen einen Penalty – erneut ein strenger Pfiff von Schiedsrichterin Simone Ghisletta – um den Ausgleich zu schaffen. Martina Moser trifft in ihrem letzten Spiel vor dem Rücktritt vom Punkt. In der Nachspielzeit überschlagen sich die Ereignisse. Das vermeintliche Zürcher Siegtor von Captain Fabienne Humm wird wegen Offside aberkannt, ein korrekter Entscheid. Dann schafft Servette um ein Haar in Unterzahl den Luckypunch – Malena Ortiz knallt einen herrlichen Drehschuss voll an die Latte (95.).

Die Verlängerung: Die Genferinnen finden irgendwo Kraft, gehen wieder in Führung. Wieder gleicht Zürich aus. Es kommt zum Penalty-Krimi, wo Jade Boho und Laura Felber bei Servette verschiessen und so der Fehlschuss von der abtretenden FCZ-Spielerin Martina Moser nicht ins Gewicht fällt.

Zürich ist erstmals seit 2019 wieder Meister. Servette muss den Titel trotz einer Stunde Unterzahl und zwei Lattenschüssen wieder abtreten. Was für ein Krimi!

Hier schiesst Höbinger den FCZ zum Meistertitel
0:21
Entscheidung im Playoff-Final:Hier schiesst Höbinger den FCZ zum Meistertitel

Die Tore

18. Minute, 1:0, Michèle Schnider: Ein langer Ball von Servettes Nakkach erwischt die FCZ-Abwehr im Tiefschlaf. Soulard kann sich den Ball nur erlaufen, weil Riana Fischer pennt, und legt quer in den Sechzehner, wo auch Goalie Peng und Abwehrspielerin Kiwic nicht auf der Höhe sind. Schnider sagt Danke und schiebt ein.

82. Minute, 1:1, Martina Moser: Servette-Spielerin Padila zupft im Strafraum am Trikot von FCZ-Joker Andrade, es gibt einen strengen, aber nach Reglement korrekten Penaltypfiff. Martina Moser lässt sich vom Punkt nicht zweimal bitten und erzielt den Ausgleich.

99. Minute, 2:1, Alyssa Lagonia: Der Servette-Captain Lagonia prescht entschlossen nach vorne, bedient auf dem Flügel Padilla. Deren Flankenball wehrt FCZ-Riesen ungenügend ab, Lagonia profitiert und zieht ab. Der Schuss wird von Stierli unhaltbar ins Netz abgelenkt.

105.+5 Minute, 2:2, Fabienne Humm: Ein böser Patzer von Servette-Verteidigerin Laura Felber bringt Zürich zurück ins Spiel. Joker Kim Dubs flankt auf Captain Humm, die FCZ-Goalgetterin köpft eiskalt rein. Wieder der Ausgleich!

Das gab zu reden I

Es passiert mitten im riesigen Servette-Jubel nach dem Führungstor in der Verlängerung. Vor der Genfer Ersatzbank bricht Elodie Nakkach zusammen. Vom Torjubel zur Schockstarre in wenigen Sekunden. Im Stadion wirds still, als ersichtlich wird, dass die Spielerin offenbar bewusstlos geworden ist und von Sanitätern behandelt werden muss. Dann die Erleichterung, Nakkach bewegt sich wieder und kann nach minutenlanger Unterbrechung mit dem Ambulanz-Wägeli weggebracht werden.

Das gab zu reden II

Bundesliga-Trainer Urs Fischer ist in Lausanne vor Ort. Aus gutem Grund: Seine Tochter Riana (27) spielt das letzte Mal vor ihrem Rücktritt für den FCZ. «Es ist selbstverständlich, dass ich für ihr letztes Spiel herfahre!», sagt der Union-Coach vor dem Spiel zu Blick. Und Fischer ergänzt: «Ich wünsche ihr viel Glück fürs letzte Spiel und hoffe, dass sie das Double holen.» Neben Riana Fischer hört auch FCZ-Kollegin Martina Moser und Servette-Star Sandy Maendly auf – drei Fixgrössen des Schweizer Fussballs verschwinden auf einen Schlag aus der Super League.

Das gab zu reden III

In der 61. Minute tritt ein, was viele Playoff-Kritiker befürchteten. Dass – weil ein einziges Spiel über den Titel entscheidet – eine Rote Karte enorme Auswirkungen haben kann. Es ist die bis zu diesem Zeitpunkt einzige Torschützin, die mit Gelb-Rot vom Platz fliegt. Dabei ist es ein Dutzendfoul, das Michèle Schnider gegen Nadine Riesen begeht. Brutal für die Genferin: Schiedsrichterin Simone Ghisletta scheint erst nach dem Zücken der Verwarnung zu realisieren, dass Schnider bereits aus der ersten Halbzeit gelb-belastet ist. Die Servette-Fans toben, als Schnider mit Tränen in den Augen runter muss.

Die Beste

Alyssa Lagonia. Eine Auszeichnung ohne Wert. Aber der Servette-Captain scheint drei Lungen zu haben, trifft in der Verlängerung zum 2:1 und danach auch noch die Latte.

Die Schlechteste

Laura Felber. Bitterer Tag für die Servette-Verteidigerin. In der Verlängerung nutzt Zürich ihren Patzer zum Ausgleich aus. Und im Penaltyschiessen versemmelt sie den entscheidenden Elfer.

Servette – Zürich 7:6 n.P. (1:0, 1:1, 2:2)

Stade de la Tuilière, Lausanne
2642 Fans
SR: Ghisletta

Tore: 18. Schnider 1:0. 82. M. Moser (Foulpenalty) 1:1. 99. Lagonia 2:1. 105.+5 Humm 2:2.

Servette: Texeira Pereira; Soulard, Felber, Spälti, Amaral Mendes; Nakkach; Lagonia, Serrano; Padilla, Peiro, Schnider.
Zürich: Peng; Riesen, Kiwic, Stierli, Fischer; Piubel; M. Moser, Höbinger; Mégroz, Humm, Terchoun.

Einwechslungen:

Servette: Ortiz (66. für Serrano). Boho (66. für Peiro). Hurni (91. für Soulard). Tufo (91. Nakkach).
Zürich: Vetterlein (46. für Kiwic). Dubs (63. für Mégroz). Andrade (71. für Fischer). R. Moser (91. für Piubel).

Bemerkungen: Servette ohne Maendly (gesperrt). 92. Tor von Humm wegen Offside aberkannt. 95. Lattenschuss Ortiz. 112. Peng lenkt Schuss von Lagonia an die Latte.Gelb: 38. Schnider (Reklamieren). 52. Mégroz (Foul). 120. Texeira Pereira (Unsportlichkeit).

Gelb-Rot: 61. Schnider (Foul).

Stade de la Tuilière, Lausanne
2642 Fans
SR: Ghisletta

Tore: 18. Schnider 1:0. 82. M. Moser (Foulpenalty) 1:1. 99. Lagonia 2:1. 105.+5 Humm 2:2.

Servette: Texeira Pereira; Soulard, Felber, Spälti, Amaral Mendes; Nakkach; Lagonia, Serrano; Padilla, Peiro, Schnider.
Zürich: Peng; Riesen, Kiwic, Stierli, Fischer; Piubel; M. Moser, Höbinger; Mégroz, Humm, Terchoun.

Einwechslungen:

Servette: Ortiz (66. für Serrano). Boho (66. für Peiro). Hurni (91. für Soulard). Tufo (91. Nakkach).
Zürich: Vetterlein (46. für Kiwic). Dubs (63. für Mégroz). Andrade (71. für Fischer). R. Moser (91. für Piubel).

Bemerkungen: Servette ohne Maendly (gesperrt). 92. Tor von Humm wegen Offside aberkannt. 95. Lattenschuss Ortiz. 112. Peng lenkt Schuss von Lagonia an die Latte.Gelb: 38. Schnider (Reklamieren). 52. Mégroz (Foul). 120. Texeira Pereira (Unsportlichkeit).

Gelb-Rot: 61. Schnider (Foul).

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