«Bei 80% sage ich: ‹Sorry, kann ich nicht brauchen›»
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Schuiteman über Erich Vogel:«Bei 80% sage ich: ‹Sorry, kann ich nicht brauchen›»

GC-Sportchef Schuiteman über Erich Vogel
«Er kann hier nicht einmal drei Kugelschreiber bestellen»

Die Fussball-Schweiz fragt sich, wie viel Macht hat Erich Vogel (81) bei GC? Nun spricht GC-Sportchef Bernard Schuiteman (47) Klartext.
Publiziert: 19.10.2020 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2020 um 22:26 Uhr
Andreas Böni

Erich Vogel (81) ist die grösste Manager-Legende der Schweiz. Er war bei GC Trainer, Sportchef und Vizepräsident. Und ist über Jahrzehnte immer irgendwo im Hintergrund anzutreffen rund um den Klub - und zuletzt auch wieder auf dem GC-Campus.

Regiert er GC weiter aus dem Hintergrund? GC-Sportchef Bernard Schuiteman (47) spricht in der Sendung «Heimspiel» auf «blue sport» Klartext.

«Ohne Vogel gäbe es keine Chinesen bei GC»

«Man muss ehrlich sagen, ohne Erich Vogel gäbe es keine Chinesen bei GC. Er hat die Leute vertreten, die verkauft haben. Das war ein wichtiger Teil beim Deal», sagt Schuiteman. «Wenn ich ihn sehe, dann treffen wir uns und trinken einen Kaffee. Es wäre grobfahrlässig von mir als Neuzugang aus dem Ausland, wenn ich Erich Vogel, der da rumläuft, nicht anspreche und ihn frage, wie er es sieht. Bei 80 Prozent sage ich: ‹Kann ich nicht gebrauchen, sorry.› Aber bei 20 Prozent denke ich: ‹Hey, interessant.›»

GC-Sportchef Bernard Schuiteman nimmt Stellung zu den heissen Themen.
Foto: keystone-sda.ch
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Aber wie stehts um die Macht von Vogel im Klub? Schuiteman: «Im täglichen operativen Teil hat Erich Vogel nichts zu sagen. Er kann nicht mal drei Kugelschreiber bestellen bei uns.»

«Präsident ist ein guter Typ»

Schuiteman spricht auch über weitere heisse GC-Themen. Er sagt...

... zu Präsident Sky Sun, der nach wie vor nicht in Zürich ist: «Er möchte am liebsten gestern schon da sein, da arbeiten wir daran. Aber wir sind täglich in Kontakt über Video, aber das ist nicht optimal, das muss man sagen. Der Präsident ist ein guter Typ. Wenn wir um acht Uhr spielen, ist es da zwei Uhr in China. Er steht auf, schaut das Spiel live an und ist voll dabei.»

... zur Verbindung mit Wolverhampton: «Wir sind kein Farmteam von Wolverhampton, denn als Farmteam musst du jeden Spieler nehmen. Aber das ist nicht der Fall, ich habe viele abgelehnt. Aber klar, Sky Sun und ich haben dort gearbeitet, man kennt die Leute und tauscht sich auch aus. Diesen Vorteil kann man auch gut nützen.» Er habe auch viele abgelehnt und es gehe immer um die Qualität. «Wir sind jetzt drei Jahre jünger im Schnitt und viel dynamischer.»

«Am Ende geht es um Qualität»

... zu Ronaldo-Berater Jorge Mendes (54), der mit den Chinesen von Wolverhampton und GC eng verbandelt ist: «Wir haben im Moment zwei Spieler vom Büro Mendes, ansonsten gibt es verschiedene Berater. Aber am Ende geht es um Qualität: Ob da drei von Mendes sind, vier aus Portugal oder zwei Norweger und drei Belgier, das interessiert die Fans nicht. Sie wollen eine Mannschaft sehen, die Gas gibt und marschiert.»

Er habe am Anfang auch die Fragen bekommen, ob eine Busladung Chinesen komme: «Nichts ist passiert. Wir sind weiterhin GC und bleiben GC. Nur wollen wir rauf.»

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