«In einem Spiel nur Eigentore»
Dem deutschen Fussball droht neuer Wettskandal

Wird der deutsche Fussball nach der Affäre um Schiedsrichter Robert Hoyzer 2005 von einem neuerlichen Skandal erschüttert? 17 Spiele der 3. Liga oder tiefer stehen unter Manipulationsverdacht.
Publiziert: 06.09.2024 um 15:13 Uhr
|
Aktualisiert: 06.09.2024 um 22:01 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • DFB prüft Manipulationsverdacht bei 17 Spielen in unteren Ligen
  • Ergebnisse wurden im Darknet mit Kryptowährung verkauft
  • In einer Partie sollen ausschliesslich Eigentore erzielt worden sein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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AFPAgence France Presse

Neuer Manipulationsverdacht im deutschen Fussball: 17 Spiele könnten in den vergangenen zwei Jahren womöglich verschoben worden sein, wie die «Hamburger Morgenpost» berichtet. Dabei soll es sich um Partien aus der 3. Liga, zwei Regionalligen und verschiedenen Oberligen handeln. Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) prüft die Vorgänge.

«Belastbare Erkenntnisse hierzu liegen uns noch nicht vor. Wir stehen allerdings bereits in Kontakt mit den zuständigen Behörden und unserem Monitoring-Partner Genius Sports», teilte der DFB auf SID-Anfrage mit: «Weitere Ausführungen sind dem DFB mit Blick auf die angelaufenen Ermittlungen nicht möglich.»

Laut der Morgenpost nehme der Verband den Manipulationsverdacht «sehr ernst» und möchte prüfen, wie womöglich «exakte Ergebnisse – und nicht einfach nur Sieg oder Niederlage – vorsätzlich bestimmt werden konnten».

Ein möglicher Wettskandal erschüttert den deutschen Fussball. (Symbolbild)
Foto: imago/Jan Huebner
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Der Morgenpost liegen offenbar Chatverläufe aus Messengerdiensten vor, in denen über den Ausgang der mutmasslich betroffenen Spiele geschrieben wird. Bei den unter Verdacht stehenden 17 Partien sollen die späteren Ergebnisse zuvor im Darknet, einem verschlüsselten Teil des Internets, mittels einer Kryptowährung verkauft worden sein. So konnten bei Wettanbietern unter Umständen hohe Gewinne erzielt werden.

In einem Spiel «ausschliesslich Eigentore»

Welche Spiele ganz konkret unter Verdacht stehen, wurde in dem Bericht nicht genannt. Es soll aber zu teilweise auffälligen Entscheidungen der Schiedsrichter oder Fehlern von Torhütern und Abwehrspielern gekommen sein, «in einer Partie wurden sogar ausschliesslich Eigentore erzielt», hiess es in dem Bericht.

Der Fussball wurde in der Vergangenheit immer wieder von Manipulationsskandalen erschüttert, traurige Berühmtheit erlangten in Deutschland vor allem der «Bundesliga-Skandal» von 1971 und der Wettskandal um den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer 2005.

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