Chaos immer grösser
Schalke-Boss geht nach Drohungen gegen seine Familie

Nach Drohungen gegen ihn und seine Familie verlässt der Marketingvorstand von Schalke, Alexander Jobst, den Verein. Er geht mit ordentlichen Nebengeräuschen.
Publiziert: 08.04.2021 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2021 um 13:24 Uhr
Schlechte Aussichten: Schalke verliert seinen Marketingchef.
Foto: Getty Images
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Tim Haag

So wie auf dem Platz die Talfahrt von Schalke 04 rasant fortschreitet, geht daneben der Exodus in der Führungsetage weiter: Marketing-Vorstand Alexander Jobst ist der nächste, der seinen Posten verlässt. Wie Schalke am Donnerstagmorgen mitteilt, legt der 47-Jährige im Sommer sein Amt nieder. Grund dafür sind aber nicht die unterirdischen Leistungen des Gelsenkirchner Vereins, zumindest nicht direkt.

Laut dem Klubstatement ist die Kündigung Jobsts die Folge von «anonymen Anfeindungen bis hin zu Bedrohungen», denen er und seine Familie seit einiger Zeit ausgesetzt seien. «Ich gehe sehr, sehr schweren Herzens und habe lange mit dieser Entscheidung gerungen», sagt er weiter. «Schalke 04 ist einzigartig und hat die Kraft, auch sportlich wieder erfolgreich zu werden. Darauf kommt es an.»

Jobst kommt 2011 in den Vorstand der Königsblauen. Ein starker Transfer für Schalke: Er steigert die Marketing-Einnahmen zwischenzeitlich auf über 90 Millionen Euro pro Jahr. Jetzt verlässt der Marketingchef das sinkende Schiff.

Schwindelerregende Tiefen

Der Hesse ist nur einer von vielen Mitgliedern der Führungsetage, die in den vergangenen Monaten dem Verein den Rücken zuwandten. Den Anfang macht Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies im vergangenen Sommer. Drei Tage später folgt ihm Finanzvorstand Peter Peters nach 27 Jahren bei den Königsblauen. Bis zum Jahreswechsel wechselt Schalke drei Mal den Trainer.

Aber auch der vierte Coach der Saison, Christian Gross, kann in Gelsenkirchen das Steuer nicht herumreissen. Im Februar muss er den Verein verlassen, zusammen mit Sportvorstand Jochen Schneider und Teamkoordinator Sascha Riether.

Nur eines bleibt für den Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet die ganze Saison konstant: Der Platz ganz unten in der Tabelle. Mittlerweile sind es 13 Punkte, die den Königsblauen zum Relegationsplatz fehlen, Besserung ist nicht in Sicht. 52 Millionen Euro Schulden hat der Verein im Jahr 2020 angehäuft, insgesamt sind es gar 217 Millionen – eine Summe, die mit dem fast sicheren Abstieg in die 2. Bundesliga nur noch grösser werden dürfte.

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