Der eine geht, der andere kommt nicht richtig an
Das sagt Bayern-Boss Kahn über Alaba und Sané

Oliver Kahn spricht im Interview mit «Sport Bild» über den Alaba-Wirbel, die ernüchternde Leistung von Sané und die Zukunftsplanung des Vereins.
Publiziert: 23.12.2020 um 13:28 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2020 um 13:41 Uhr

Sie sind Tabellenführer in der Bundesliga, ziehen in der Champions League als Gruppensieger in die Achtelfinals ein und geben sich auch im DFB-Pokal keine Blösse: Eigentlich läufts beim FC Bayern wie geschmiert.

Doch auch der Rekordmeister hat seine Baustellen – vor allem in personeller Hinsicht. Alaba bereitet den Münchnern wegen eines Wechsel-Theaters Kopfschmerzen. Das Hin und Her schien kein Ende zu nehmen. Geht er, bleibt er? Die Zeichen stehen auf Abschied.

Oliver Kahn (51), einer, der das ganze Geschehen aus erster Hand miterlebt, packt nun aus. Im Interview mit «Sport Bild» erzählt der Bayern-Boss, was im Verein aktuell passiert und wie es in Zukunft weitergehen soll.

Oliver Kahn glaubt nicht mehr an eine Wende im Alaba-Poker.
Foto: imago
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Kahn glaubt nicht an Alaba-Wende

Leistungsträger David Alaba (28) verpokerte sich in den Vertragsverhandlungen mit dem FC Bayern. Er selbst erfährt aus den Medien, dass der Klub sein Angebot zurückgezogen hat. Der Skandal war perfekt und der Wirbel an der Säbener Strasse unaufhaltbar.

Kahn hat die Hoffnung auf einen Verbleib des Österreichers aufgegeben. «Ich wüsste im Moment nicht, wie das passieren sollte. David ist seit zwölf Jahren beim FC Bayern, davon zehn Jahre als Profi. So wie es aussieht, orientiert er sich um. Das müssen wir akzeptieren.»

Bayern trage bei diesem Wirbel keinerlei Schuld, unterstreicht Kahn. «Wir haben Alaba den roten Teppich ausgerollt und sind an unsere Grenzen gegangen. David und speziell sein Berater Pini Zahavi sind nicht über diesen roten Teppich gegangen. Also haben wir ihn irgendwann wieder eingerollt.»

Sané braucht noch etwas Zeit

Eine der grössten Enttäuschungen beim Rekordmeister ist Leroy Sané (24). Als Star-Transfer stoss er im Sommer von Manchester City zu den Münchnern. In die Fussstapfen von Ribéry und Robben hätte er treten sollen. Stattdessen sitzt er fast nur auf der Bank.

Beim 2:1-Sieg gegen Leverkusen erlebt der deutsche Nationalspieler die Höchststrafe: In der 32. Minute wird er für den verletzten Kingsley Coman eingewechselt, in der 68. Minute nimmt ihn Flick wieder vom Feld. «Ein taktischer Entscheid», meint der Trainer.

Kahn erklärt die Sané-Thematik wie folgt: «Ich kenne den FC Bayern sehr lange und weiss, dass neue Spieler Zeit brauchen, um voll anzukommen – zumal Leroy aus einer schweren Verletzung zu uns kam.»

Bald werde Sané Tritt fassen und die Münchner Fans verzaubern. Davon ist der 51-Jährige überzeugt. «Seine Qualität ist überragend, wir erwarten viel von ihm. Er hat Tore gemacht, die man bei anderen Spielern so nicht sieht. Allgemein ist unsere Klasse im Offensivbereich aktuell mit das Beste, was es in Europa gibt.»

Ausblick in die Zukunft

Der FC Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, den den Verein auf die Zukunft auszurichten. Daher hat man ein klubübergreifendes Strategieprojekt namens «FC Bayern AHEAD» gestartet. Man wolle eine offene Feedback-Kultur etablieren und so Reformen schneller und realitätsnäher umzusetzen. Dazu hat er sich Unterstützung von Unternehmensberatern geholt.

Oliver Kahn ist der Antreiber des Projekts. Besonders in Zeiten von Corona sei es essenziell, «vernünftig zu analysieren und mutig nach vorne zu denken», meint der Ex-Keeper. «Der FC Bayern hat eine grosse Kraft. Wir müssen sie gezielt in die Zukunft richten. Das zu organisieren wird eine wichtige Aufgabe von mir und meinen Kollegen.» (fmü)

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
3
8
9
2
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
3
4
7
3
RB Leipzig
RB Leipzig
3
2
7
4
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
3
4
6
5
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
3
3
6
6
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
3
1
6
6
SC Freiburg
SC Freiburg
3
1
6
8
Werder Bremen
Werder Bremen
3
1
5
9
Union Berlin
Union Berlin
3
1
5
10
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
3
0
4
11
FC Augsburg
FC Augsburg
3
-2
4
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
3
0
3
13
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
3
-1
3
14
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
3
-4
3
15
FSV Mainz
FSV Mainz
3
-1
2
16
VfL Bochum
VfL Bochum
3
-4
0
17
FC St. Pauli
FC St. Pauli
3
-5
0
18
Holstein Kiel
Holstein Kiel
3
-8
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