Ex-Bayern-Star rechnet ab
Elber: «Fussball ist ein Sklavengeschäft»

Giovane Elber (50) ist noch heute Botschafter des FC Bayern München. In seiner Zeit als Spieler erlebte der Stürmer allerdings einige fragwürdige Momente beim deutschen Rekordmeister.
Publiziert: 19.10.2022 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2022 um 10:21 Uhr

Nach wie vor ist Giovane Elber (50) der drittbeste ausländische Torschütze der Bundesliga-Geschichte, nur Lewandowski und Pizarro trafen öfter. Von seinen 133 Toren schoss er 41 für den VfB Stuttgart, dann 92 als Spieler des FC Bayern München. Der Wechsel im Sommer 1997 war allerdings alles andere als Elbers Wunsch.

«Ich wollte nicht weg, ich habe fast schon um einen neuen Kontrakt gebettelt», verrät der Brasilianer dem «Kicker». Doch der damalige VfB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder (†78) konnte dem Angebot von 6,5 Millionen Euro des deutschen Rekordmeisters nicht widerstehen. Elber: «Das hat mir die Augen geöffnet. Fussball ist teilweise ein Sklavengeschäft, die Klubs machen mit den Spielern oft, was sie wollen. Das Geschäft war und ist hart!»

Beckenbauer zerstörte Spanien-Traum

Nun gut, der frühere GC-Stürmer wurde verkauft. Im Nachhinein stellte sich die Zeit bei den Bayern als die erfolgreichste seiner Karriere heraus: drei Meistertitel, zwei DFB-Pokal-Siege und der Champions-League-Titel 2001. Für ihn war nach dem Erfolg in der Königsklasse klar, dass er etwas Neues will: «Ich hatte mit dem Klub alles gewonnen, was man gewinnen kann.»

Giovane Elber hält im Mai 2000 den DFB-Pokal in die Höhe – nur einer von vielen Titeln, die der Stürmer mit Bayern München gewann.
Foto: imago sportfotodienst
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Die Rechnung hat er aber ohne den damaligen Präsidenten Franz Beckenbauer (77) gemacht. Dieser wollte den 15-fachen brasilianischen Nationalspieler von einem Verbleib überzeugen – mit allen Mitteln. «Wie viel willst du haben, damit du bleibst?», habe der Kaiser damals gefragt. Elbers Antwort: «Franz, ich verdiene so schon viel zu viel Geld.»

Barça und Real sollen offenbar Interesse gezeigt haben. Elber: «Spanien wäre genau das gewesen, was mich gereizt hätte.» Beckenbauer liess sich jedoch nicht umstimmen, es folgten zwei weitere Jahre in München.

Hitzfeld sägte Elber ab

2003 wurde Elber Torschützenkönig, die Bayern nochmals Meister und gewannen ein weiteres Mal den DFB-Pokal. Elber hätte nicht glücklicher sein können. Wenn da nicht Trainer Ottmar Hitzfeld (73) gewesen wäre.

«Er hat mir erklärt, dass ich gehen solle, da man Roy Makaay geholt habe», blickt der 50-Jährige zurück. Widerwillig wechselte Elber also zu Lyon, zwei Jahre später zurück nach Deutschland zu Gladbach. (che)

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