Fanproteste zeigen Wirkung
Möglicher Bundesliga-Investor zieht Milliarden-Angebot zurück

Zwei Investment-Firmen hatte die Deutsche Fussballliga (DFL) an der Angel. Die Fans wehren sich gegen die Pläne – auch einige Vereine zögern. Nun ist ein möglicher Investor bereits ausgestiegen.
Publiziert: 14.02.2024 um 08:06 Uhr

Die Deutsche Fussball Liga (DFL) hat bei der Suche nach einem Investor einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Wie die DFL am Dienstagabend bestätigte, hat sich das Finanzunternehmen Blackstone aus dem Bieter-Rennen zurückgezogen.

«Wir bestätigen, dass Blackstone nach guten Gesprächen aus verschiedenen Gründen nicht mehr als strategischer Vermarktungspartner der Bundesliga und 2. Bundesliga infrage kommt», teilte die DFL in einem Statement auf SID-Anfrage mit: «Der DFL und den Klubs war stets bewusst, dass durch die im Dezember verabschiedeten Eckpunkte und roten Linien hohe Anforderungen an mögliche Partner gestellt werden.» Auf Details wolle man angesichts des laufenden Prozesses nicht eingehen, hiess es weiter.

Vereine unentschlossen

Als Gründe werden in einem Bericht von Bloomberg die Fan-Proteste und das zögerliche Verhalten der Bundesliga-Klubs angeführt. Damit ist nur noch CVC im Rennen, das sich nicht offiziell äusserte. «Der weitere Prozess wird im vorgesehenen Zeitplan mit CVC fortgeführt», teilte die DFL mit.

Die Firma Blackstone (im Bild CEO Stephen Schwarzman, 77) zieht sich als möglicher Investor zurück.
Foto: AFP
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Die DFL hatte im Januar die Zahl auf zwei Kandidaten reduziert. Der Finanzinvestor soll Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft, in welche die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, für 20 Jahre erwerben. Angedacht ist eine Minderheitsbeteiligung eines Partners in Höhe von maximal acht Prozent. Blackstone hatte rund eine Milliarde Euro für die Rechtebeteiligung geboten.

Fans opponieren das Projekt

24 der 36 Profiklubs hatten im vergangenen Dezember bei der Abstimmung über den Einstieg eines Investors mit Ja abgestimmt. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit war somit knapp erreicht. Martin Kind spielte dabei eine zentrale Rolle. Der Geschäftsführer der Profiabteilung von Hannover 96 soll entgegen der Anweisung seines Vereins dafür gestimmt haben. Ohne Kinds Stimme wäre der Deal gescheitert. DFL-Präsidiumsmitglied Axel Hellmann hatte den Forderungen der aktiven Fanszene nach einer Neuabstimmung in der Investorenfrage nach etlichen Protesten eine Abfuhr erteilt.

Die Fan-Proteste sind massiv. Am Samstag stand die Begegnung zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg (1:0) vor dem Abbruch. (AFP)

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Bayern München
Bayern München
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Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
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3
RB Leipzig
RB Leipzig
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1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
3
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Bayer Leverkusen
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3
6
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Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
3
1
6
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SC Freiburg
SC Freiburg
3
1
6
8
Werder Bremen
Werder Bremen
3
1
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Union Berlin
Union Berlin
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1
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VfB Stuttgart
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FC Augsburg
FC Augsburg
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4
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VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
3
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3
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Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
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3
14
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
3
-4
3
15
FSV Mainz
FSV Mainz
3
-1
2
16
VfL Bochum
VfL Bochum
3
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FC St. Pauli
FC St. Pauli
3
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Holstein Kiel
Holstein Kiel
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