«Favre ist reif für Dortmund»
Ottmar Hitzfeld macht den Trainer-Check

Vor 4 Monaten wollte Dortmund Ottmar Hitzfeld (69) holen. Nun empfiehlt er dem BVB, Lucien Favre (60) zu verpflichten.
Publiziert: 19.04.2018 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:21 Uhr
Hitzfeld empfiehlt Lucien Favre als BVB-Trainer.
Foto: Imago
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Andreas Böni
Zwischen 2008 und 2014 an der Seitenlinie der Schweizer Nati: Ottmar Hitzfeld.
Foto: Bongarts/Getty Images

BLICK: Ottmar Hitzfeld, wird Lucien Favre neuer Dortmund-Trainer?
Ottmar Hitzfeld: Er kennt die Bundesliga, hat grosse Erfahrung und Kompetenz. Und er ist nach Hertha, Gladbach und Nizza reif für eine Spitzenmannschaft.

Dortmund entliess Thomas Tuchel, weil der Trainer den BVB-Bossen ein zu schwieriger Mensch war. Favre ist hochkompetent, aber kein einfacher Mensch.
Lucien Favre hat sich überall, wo er war, immer angepasst. Der Situation, seinen Bossen. Schwierig zu sein, das spricht auch für viel Charakter. Und Favre hat Mario Balotelli gezähmt. Wer das schafft, kann auch Borussia Dortmund führen.

Sie gewannen mit dem BVB die Meisterschaft und die Champions League. Nach der Entlassung von Peter Bosz im Dezember dachte der Klub im Sog der Münchner Jupp-Heynckes-Euphorie an Sie. Wie lief es ab?
Mein Handy klingelte, jemand von Borussia Dortmund war dran und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, beim BVB zu übernehmen.

Wie lange überlegten Sie?
Keine 20 Sekunden. Es ist für mich abgeschlossen, Trainer zu sein.

Peter Stöger muss beim BVB wohl seinen Posten räumen.
Foto: Imago

Dann übernahm Peter Stöger.
Und er hat einen sehr guten Job gemacht.

Er muss gehen laut BILD.
Seine Aufgabe war extrem schwer, er hat eine stark verunsicherte Mannschaft in die Spitzengruppe geführt.

Er hat in München aber 0:6 verloren und ein blutleeres Derby auf Schalke abgeliefert.
Die Beurteilung des Derbys ist völlig überbewertet. Das kann kein Massstab sein, da sind zu viele Emotionen drin. Die Kritik an Stöger zu diesem Spiel ist unverhältnismässig. Dortmund macht auch nichts falsch, wenn man ihn doch noch behält.

Wie sehen Sie Niko Kovac als neuen Bayern-Trainer?
Eine gute Wahl. Er kennt den Druck bei Bayern als Spieler und die Menschen Hoeness und Rummenigge. Er spielte 2001 bis 2003 unter mir. Mich beeindruckte, dass er ein Leader war, obwohl er keinen Stammplatz hatte. Er hat von der Bank die Spieler immer angespornt, er ist charakterlich einwandfrei.

Frankfurt-Sportchef Fredi Bobic bezeichnete die Bayern als «respektlos» und «unprofessonell».
Ist doch klar, dass er enttäuscht ist. Kovac hätte Frankfurt eine gute Zukunft garantiert. Und dass Niko nicht lange überlegt, ist auch klar. Das war auch bei mir 2007, als Uli Hoeness anrief. Ich sagte damals innerhalb von 20 Sekunden zu.

Ohne Verhandlung?
Ja. Man weiss ja, dass die Bayern dann eh grosszügig sind.

Uli Hoeness bezeichnete die Aussagen von Bobic als «ziemlich unverschämt».
Man muss nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Aber: Wenn Kovac eine Ausstiegsklausel hat, dann muss Bayern den anderen Klub nicht informieren. Das ist nicht nötig.

Der neue Bayern-Coach Niko Kovac.
Foto: Imago

Lucien Favre in Dortmund würde der Schweizer Trainer-Gilde gut tun. Im Moment sind Aushängeschilder wie Martin Schmidt, René Weiler oder Christian Gross ohne Job.
Die Auswahl ist nun mal gross. Es ist alles so schnelllebig geworden und viele junge Trainer drängen auf den Markt. Diese Entwicklung ist ein Handicap für ältere Trainer. Darum freut es mich, dass Jupp Heynckes mit 72 es nochmals allen zeigt.

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RB Leipzig
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Eintracht Frankfurt
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