Mit diesem Tor schoss er Deutschland zum WM-Titel 1974
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Gerd Müller (†75) ist tot:Mit diesem Tor schoss er Deutschland zum WM-Titel 1974

Fussball-Welt trauert um Torjäger
Deutschland-Legende Gerd Müller (†75) ist tot

Gerd Müller ist am frühen Sonntagmorgen im Alter von 75 Jahren verstorben. Das gab der FC Bayern München bekannt.
Publiziert: 15.08.2021 um 13:45 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2021 um 19:26 Uhr
Foto: imago/foto2press
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Es ist ein schreckliches Lied, das sie Gerd Müller damals nach dem WM-Finale 1974 haben singen lassen. Und Gerd Müller war ein wirklich schrecklicher Sänger.

Und doch passt der Text perfekt zum Bomber der Nation: «Dann macht es bumm, dann gibts ein Tor Und alles schreit dann: Müller vor!» 365 Bundesliga-Tore für die Bayern, 40 in einer Saison. Ohne Elfmeter. Historisch.

Typisch Müller

Franz Beckenbauer, die Lichtgestalt des deutschen Fussballs, sagte einst, dass der FC Bayern «ohne die Tore vom Gerd noch immer in unserer alten Holzhütte untergebracht wäre.»

Und ohne Müller wären die Deutschen 1974 gegen die sackstarken Holländer wohl nicht Weltmeister geworden. Sein Siegtreffer aus der Drehung? Typisch Müller. Darauf angesprochen, was sein Geheimnis sei, sagte Müller: «I hau’ halt immerzu aufs Tor. Wenn i drei Sekunden zum Überlegen hätt‘, wär’s vorbei.»

Vorbei ists nun mit Müller selbst, die Nachricht seines Todes bewegt die ganze Fussball-Welt! Müller litt in den vergangenen Jahren unter Demenz, lebte in einem Pflegeheim. Über die Krankheit wurde erstmals 2015 berichtet. Er hinterlässt seine Frau Uschi und eine Tochter.

Aufopferungsvoll habe sich Uschi in den letzten Jahren um ihren Gerd gekümmert, verriet Uli Hoeness einst. «Furchtbar», sei die Krankheit für den Gerd und die ganze Familie. Auch mit einer anderen Krankheit hatte Müller lange zu kämpfen, der Alkoholsucht. In den 80er-Jahren geriet er deswegen in arge finanzielle Schwierigkeiten, Beckenbauer und Hoeness sprangen ihm zur Seite, gaben ihm einen Job beim FC Bayern als Co-Trainer im Nachwuchsbereich. «Ohne die Hilfe meiner Freunde hätte ich es wohl nicht geschafft», sagte Müller.

Sowohl Beckenbauer als auch Hoeness haben nicht vergessen, was Müller alles für den Verein geleistet hat. Dreimal den Europapokal der Landesmeister und einmal den Europapokal der Pokalsieger gewannen die Münchner mit ihm im Sturm. Daneben holte Müller viermal die deutsche Meisterschaft und wurde ebenso oft Pokalsieger mit den Münchnern. Seine 365 Bundesligatore könnten unerreicht bleiben, Robert Lewandowski hat derzeit 277 Tore auf dem Konto.

Nach der Karriere war Müller lange im Nachwuchsbereich der Bayern tätig. Die letzten Jahre verbrachte er im Kreis seiner Familie. Im November 2020 sagte Müllers Frau Uschi noch über ihren demenzkranken Mann zur «Bild»: «Er schläft seinem Ende entgegen.»

Nun, leider, ist es so weit. Das Bumm ist endgültig verklungen.

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
3
8
9
2
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
3
4
7
3
RB Leipzig
RB Leipzig
3
2
7
4
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
3
4
6
5
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
3
3
6
6
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
3
1
6
6
SC Freiburg
SC Freiburg
3
1
6
8
Werder Bremen
Werder Bremen
3
1
5
9
Union Berlin
Union Berlin
3
1
5
10
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
3
0
4
11
FC Augsburg
FC Augsburg
3
-2
4
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
3
0
3
13
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
3
-1
3
14
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
3
-4
3
15
FSV Mainz
FSV Mainz
3
-1
2
16
VfL Bochum
VfL Bochum
3
-4
0
17
FC St. Pauli
FC St. Pauli
3
-5
0
18
Holstein Kiel
Holstein Kiel
3
-8
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