Aufsteiger Bochum düpiert die Bayern
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Ein Traumtor nach dem anderen:Aufsteiger Bochum düpiert die Bayern

Ilja Kaenzig erklärt das Bochum-Wunder
«Wir haben fast 18 Millionen Sympathisanten»

Ein 1:1 gegen Dortmund und zuletzt ein 4:2-Sieg gegen die Bayern. Der kleine VfL Bochum mit dem Luzerner Geschäftsführer Ilja Kaenzig sorgt in der Bundesliga für Furore.
Publiziert: 16.02.2022 um 19:48 Uhr
Stephan Roth

Bochum? Da war doch schon mal was? Ja, Herbert Grönemeyer, der sang: «Bochum, ich komm aus dir!» und «Machst mit dem Doppelpass jeden Gegner nass, Du und dein VfL!» 1984 war das. Oder zu Beginn des Jahrtausends, als Bochum in der Bundesliga für Furore sorgte und Kulttrainer Peter Neururer, von dem seine Fans sagen, dass man mit ihm in einem Spiel vier Punkte holen könne, Michael Jacksons Moonwalk auf den Rasen tanzte.

Lange ists her. Doch jetzt ist der Ruhrpott-Klub nach elf Jahren Zweitklassigkeit wieder da. Und erlebte am Samstag ein neues Jahrhundertspiel gegen den FC Bayern. Das erste war 1976 eine Niederlage gewesen, 5:6 nach 4:0-Führung. Ebenfalls gegen die Münchner. Diesmal war es ein Sieg. 4:2, Glückseligkeit. «Es ist wie im Traum!», sagte der Luzerner VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig danach.

Doch wie ist es möglich, dass Bochum mit den grossen Hunden bellt, obwohl nur der Letzte aus Fürth ein kleineres Budget hat und dem Aufsteiger der sofortige Abstieg prophezeit wurde?

Bochums Rakete Gerrit Holtmann feiert sein Traumtor gegen die Bayern.
Foto: keystone-sda.ch
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Bochum recycelt Spieler wie Holtmann

Weil der VfL keine nennenswerte Ablösesummen für Stars bezahlen kann, hat er sich aufs Recycling von Spielern spezialisiert. Bestes Beispiel dafür ist Gerrit Holtmann, Bayern-Peiniger und einer der schnellsten Spieler der Bundesliga. Als ihn Bochum 2020 von Mainz holte, hatte ihn kaum ein Klub auf dem Schirm. Gegen seinen Ex-Klub schoss er dann das Tor des Jahres 2021.

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Bochum hat mit Thomas Reis (48) einen Trainer, der der Gegenentwurf zu all den modernen Laptop-Trainern ist. Er verlässt sich oft auf sein Bauchgefühl, ist ein Old-School-Trainer, bleibt stets authentisch und passt so zum bodenständigen Volksklub.

Den Umsatz unter Kaenzig verdoppelt

Doch auf Dauer wird sich der VfL Bochum nicht oben halten können, wenn er finanziell nicht schnell wachsen kann. Das weiss auch Kaenzig. Als er 2018 beim VfL begann, lag der Umsatz noch bei 30 Mio. Euro – jetzt ist er, eine Liga höher, doppelt so gross.

Ziel des 48-Jährigen ist es, den Umsatz auf über 100 Mio. zu schrauben. Dabei kann er eine Studie der Technischen Universität Braunschweig in die Waagschale werfen: Der VfL ist der siebtbeliebteste Klub in Deutschland. «Wir haben 17,9 Millionen Sympathisanten», sagt Kaenzig stolz und verweist auf eine Studie von «Nielsen Sports». Wetten, dass er dies bei der Suche nach Sponsoren und einem Investor nicht verschweigt?

Um weiter wachsen zu können, muss Bochum aber erst den Ligaerhalt sicher stellen. «Es bleibt eng bis zum Schluss», sagt Kaenzig. Der Vorsprung auf den Barrage-Rang beträgt sechs Punkte und auf einen Abstiegsplatz und den nächsten Gegner Stuttgart sind es zehn.

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Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
3
8
9
2
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
3
4
7
3
RB Leipzig
RB Leipzig
3
2
7
4
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
3
4
6
5
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
3
3
6
6
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
3
1
6
6
SC Freiburg
SC Freiburg
3
1
6
8
Werder Bremen
Werder Bremen
3
1
5
9
Union Berlin
Union Berlin
3
1
5
10
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
3
0
4
11
FC Augsburg
FC Augsburg
3
-2
4
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
3
0
3
13
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
3
-1
3
14
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
3
-4
3
15
FSV Mainz
FSV Mainz
3
-1
2
16
VfL Bochum
VfL Bochum
3
-4
0
17
FC St. Pauli
FC St. Pauli
3
-5
0
18
Holstein Kiel
Holstein Kiel
3
-8
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