Insider rechnet vor
Droht Bayern-Keeper Neuer eine Millionen-Strafe?

Wie teuer kommt Manuel Neuer (36) sein Interview in der «Süddeutschen Zeitung» zu stehen? Ein Bayern-Kenner zeigt auf, dass es gar eine Millionen-Busse geben könnte. Es wäre absoluter Bundesliga-Rekord.
Publiziert: 10.02.2023 um 16:35 Uhr
|
Aktualisiert: 10.02.2023 um 17:33 Uhr

Bei den Bayern kehrt seit dem brisanten Interview des verletzten Captains Manuel Neuer keine Ruhe ein. Von allen Seiten wird der 36-Jährige kritisiert. Kaum vorstellbar, dass er ohne Strafe davon kommt.

Es dürfte zumindest eine Busse geben, schreibt die «Bild». Wie hoch diese sein könnte, verrät Christian Falk (44), Fussball-Chef der deutschen Zeitung. Im Podcast «Bayern Insider» erklärt er, dass in «Teil G» der heutigen Arbeitspapiere bei den Bayern festgehalten sei, dass bei Verstössen gegen Vertragspflichten eine Geldstrafe von bis zu einem Brutto-Monatslohn auferlegt werden kann. Bedeutet in Neuers Fall rund 1,6 Millionen Euro (20 Mio. Jahresgehalt)!

Diese Klausel käme vor allem dann zum Tragen, wenn ein Spieler «vorsätzlich» oder «fahrlässig» gehandelt hat. Letzteres sei der Skiunfall gewesen, schrieb Ex-Bayern-Spieler Lothar Matthäus (61) in seiner Sky-Kolumne im Dezember: «Auf eher abgelegenen Skipisten zu fahren, die nicht so sicher sind, weil das Risiko weniger kalkuliert werden kann, ist schon fahrlässig.» Ob das die Münchner auch so sehen?

Manuel Neuer könnte für sein pikantes Interview tief in die Tasche greifen.
Foto: AFP
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Neuer machte es wie Lahm

Für ein fast identisches Vergehen wurde Philipp Lahm (39), Neuers Vorgänger als Bayern-Captain, 2009 gebüsst. Der ehemalige Rechtsverteidiger gab wie Neuer auch in der «Süddeutschen» ein Interview, welches er dem Verein verschwieg. Darin kritisierte er die Transferpolitik und die damit einhergehende «fehlende Philosophie» des deutschen Rekordmeisters.

Der damalige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge (67) war stinksauer: «Er hat in eklatanter und unverzeihlicher Art und Weise gegen interne Regeln verstossen. Es ist ein absolutes Tabu, in der Öffentlichkeit Kritik gegen den Klub, den Trainer und Mitspieler zu äussern.» Lahm wurde gebüsst, 50'000 Euro lautete die Strafe, wie er später in seinem Buch «Der feine Unterschied» verriet.

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Bundesliga-Rekord 14-mal höher

Damit hält Lahm zusammen mit Frank Ribéry den Bussen-Rekord bei den Bayern – aber bei weitem nicht jenen in der Bundesliga. Diesen hat der Brasilianer Rafinha inne. Der 37-Jährige spielte zwar auch für die Münchner, kassierte seine Strafe von 700'000 Euro allerdings während seiner Zeit bei Schalke.

Der Grund: Rafinha rückte 2008 ohne Erlaubnis der Gelsenkirchener ins Nati-Camp in Paris ein, um sich auf Olympia vorzubereiten. Eine Abstellpflicht gibt es für die Olympischen Spiele nicht, weshalb die Knappen die Busse auferlegen konnten.

In den Top 7 der Rekord-Bussen ist Borussia Dortmund gleich fünfmal vertreten. Der bekannteste Fall ist wohl Marco Reus' Fahren ohne Führerschein, was ihn vereinsintern 540'000 Euro kostete. (che)

Die zehn höchsten Bundesliga-Bussen

700'000 Euro: Raphinha (2008, Schalke), unerlaubte Abreise zur Nationalmannschaft.

540'000 Euro: Marco Reus (2014, BVB), vorsätzliches Fahren ohne Führerschein.

400'000 Euro: Diego (2011, Wolfsburg), Flucht aus der Mannschaftssitzung und dem Hotel.

100'000 Euro: Jadon Sancho (2019, BVB), verspätete Rückkehr von der Nationalmannschaft.

100'000 Euro: Ousmane Dembélé (2017, BVB), Streik vor Wechsel zu Barcelona.

100'000 Euro: Juan Ramon Fernandez (2003, BVB), ohne Genehmigung nach Argentinien geflogen.

60'000 Euro: Kevin Grosskreutz (2014, BVB), Pinkeln an Säule vor Berliner Hotel.

50'000 Euro: Franck Ribéry (2012, Bayern), Schlag ins Gesicht von Arjen Robben.

50'000 Euro: Silas Katompa Mwumpa (2021, Stuttgart), Urkundenfälschung und Erschleichung eines Aufenthaltstitels.

50'000 Euro: Pierre-Emerick Aubameyang (2017, BVB), Jubel mit Nike-Maske.

700'000 Euro: Raphinha (2008, Schalke), unerlaubte Abreise zur Nationalmannschaft.

540'000 Euro: Marco Reus (2014, BVB), vorsätzliches Fahren ohne Führerschein.

400'000 Euro: Diego (2011, Wolfsburg), Flucht aus der Mannschaftssitzung und dem Hotel.

100'000 Euro: Jadon Sancho (2019, BVB), verspätete Rückkehr von der Nationalmannschaft.

100'000 Euro: Ousmane Dembélé (2017, BVB), Streik vor Wechsel zu Barcelona.

100'000 Euro: Juan Ramon Fernandez (2003, BVB), ohne Genehmigung nach Argentinien geflogen.

60'000 Euro: Kevin Grosskreutz (2014, BVB), Pinkeln an Säule vor Berliner Hotel.

50'000 Euro: Franck Ribéry (2012, Bayern), Schlag ins Gesicht von Arjen Robben.

50'000 Euro: Silas Katompa Mwumpa (2021, Stuttgart), Urkundenfälschung und Erschleichung eines Aufenthaltstitels.

50'000 Euro: Pierre-Emerick Aubameyang (2017, BVB), Jubel mit Nike-Maske.

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