Bei Pleite liegen die Nerven von Vargas blank
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Heidenheim – Augsburg 4:0:Bei Pleite liegen die Nerven von Vargas blank

Jetzt sogar Leader vor den grossen Bayern
Das Heidenheim-Märchen verzaubert die Bundesliga

Heidenheim ist Bundesliga-Leader und misst sich in der Conference League mit Chelsea. Möglich machen das schwäbische Fussball-Märchen ein Trainer-Dino und ein Shootingstar, um den sich Deutschland und Österreich streiten.
Publiziert: 02.09.2024 um 16:55 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Heidenheim steht erstmals an der Spitze der Bundesliga
  • Die Schwaben haben eines der billigsten Teams der Liga
  • Ein Toptalent sticht aus dem Kollektiv heraus
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christian MüllerRedaktor Sport

Schon am zweiten Spieltag wird in der Bundesliga Geschichte geschrieben: Thomas Müller löst Sepp Maier als Bayern-Rekordspieler ab – und Heidenheim steht erstmals an der Tabellenspitze.

Während der Müller-Rekord absehbar war, kommt der Heidenheim-Höhenflug überraschend. Denn der Klub aus dem Schwabenland muss mit verhältnismässig bescheidenen Mitteln auskommen: Nur die Aufsteiger St. Pauli und Kiel haben einen tieferen Marktwert. Das kümmert das Team von Trainer Frank Schmidt (50) kaum. Den perfekten Saisonstart (2:0 bei St. Pauli, 4:0 gegen Augsburg) garniert Heidenheim unter der Woche noch mit dem Einzug in die Conference League, wo es nun zu Duellen mit St. Gallen und Chelsea kommt. 

Trainer-Urgestein Schmidt

Trainer Schmidt ist sich bewusst, dass die bisherigen Gegner nicht zur Crème de la Crème des Weltfussballs gehören. «Es wird auch wieder anders kommen, aber jetzt geniessen wir mal den Moment», hält er am Samstag gegenüber DAZN den Ball flach. «Es sind erst zwei Spiele, aber wir haben 15 Prozent der Punkte, die wir am Ende brauchen.» Heisst: Primäres Ziel ist der Ligaerhalt. 

Früher Höhenflug: Heidenheim schlägt am Samstag Augsburg mit 4:0 und ist neuer Bundesliga-Leader.
Foto: imago/Sportfoto Rudel
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Das Erfolgsrezept hinter dem Heidenheim-Märchen heisst Kontinuität – zumindest auf zwei Positionen. Klub-Boss Holger Sanwald ist seit 1994 im Amt. 2007 setzte er Frank Schmidt als Trainer ein und machte aus der Interims- eine Dauerlösung. Seither stieg der Klub aus der viertklassigen Oberliga bis in die 1. Bundesliga auf. Und Schmidt ist mit bald 17 Jahren am Stück der Rekordhalter im deutschen Profi-Fussball. Sein Vertrag läuft bis 2027. Entlassen kann er sich nur selbst, sagt Sanwald.

Top-Talent Wanner

Fussballerisch setzt Schmid auf ein starkes Kollektiv, für das kleine Heidenheim der beste Weg, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können. Dass nun mit Paul Wanner (18) einer aus ebendiesem Kollektiv heraussticht, passt eigentlich nicht so ganz ins Konzept. «Ich bin mega happy mit seinen Leistungen», lobt Schmidt den offensiven Mittelfeldspieler, der bereits bei vier Saisontoren steht. «Aber ich bitte um Verständnis. Es ist mir zu viel Paul Wanner.» Der deutsch-österreichische Doppelbürger gehört den Bayern und wurde dort 2022 mit 16 zum jüngsten Spieler der Vereinsgeschichte. 

Sollte Wanner bei seinem Leihklub Heidenheim so weiterspielen, kann auch Schmidts Mahnfinger den Hype nicht bremsen. Denn obwohl er in allen Junioren-Auswahlen für Deutschland auflief, hat er sich noch nicht für ein A-Nationalteam entschieden. Österreich-Trainer Ralf Rangnick wollte ihn für die anstehenden Partien in der Nations League aufbieten, kassierte aber einen Korb. «Er möchte sich erst mal richtig als Bundesliga-Spieler etablieren, möchte sich jetzt noch nicht endgültig entscheiden», sagt Rangnick. 

Übrigens: Auch Wanner sorgt am 2. Spieltag für ein Stück Bundesliga-Geschichte. Mit seinem Treffer zum 1:0 löst er die HSV-Legende Manni Kaltz (71) als jüngsten Penalty-Torschützen ab.

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Bayer Leverkusen
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Eintracht Frankfurt
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