Kevin Mbabu will zurück in die Nati
«Ich habe eine neue Chance verdient»

Kevin Mbabu hat eineinhalb turbulente Jahre hinter sich. Nach einigen Rückschlägen hat sich der offensive Aussenverteidiger bei Augsburg etabliert. Nun will er zurück in die Nati.
Publiziert: 02.02.2024 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2024 um 21:57 Uhr
Bastien Feller und Christian Finkbeiner

Als YB in der Saison 2018 die Hegemonie des FCB beendete, schwärmte die ganze Fussball-Schweiz von Kevin Mbabu (28). Die Flügelläufe des Genfers mit kongolesischen Wurzeln entzückten nicht nur die YB-Fans. Der Lohn war das Nati-Debüt nach der WM in Russland beim rauschenden 6:0 gegen Island, mit Mbabu schien auf der rechten Seite der potenzielle Nachfolger von Stephan Lichtsteiner, der 2020 zurücktrat, gefunden zu sein.

Mbabus Aufstieg ging weiter. 2019 wechselte er zu Wolfsburg, 2021 nahm er an der EM teil, wo er im Lauf des Turniers zwar seinen Platz an Silvan Widmer verlor, aber doch seinen Teil zum grössten Erfolg der Nati beitrug. Seither kamen aber nur noch fünf Länderspiele hinzu. Was ist passiert?

Das verhängnisvolle Kartenspiel

Die Probleme begannen im Juni 2022. Im Rahmen eines Nati-Zusammenzugs in Genf wurde Mbabu in der Lobby zusammen mit Jordan Lotomba beim Kartenspielen erwischt. Die beiden fanden sich danach gegen Portugal auf der Tribüne wieder, «als einmalige disziplinarische Massnahme», wie Murat Yakin Monate später erklärte.

Dynamische Flügelläufe sind das Markenzeichen von Kevin Mbabu.
Foto: imago/Eibner
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Bei der Nati war Mbabu damit vorerst aussen vor, hinzu kam, dass er nach dem Wechsel von Wolfsburg nach Fulham in London nicht Fuss fasste. Auch sein zweiter Versuch in England nach seinem Gastspiel in Newcastle (2013 bis 2016) wurde keine Erfolgsgeschichte. «Der Anfang war gut, ich kam zu einigen Einsätzen. Doch dann kam dieses Spiel gegen Newcastle, das zu einem Albtraum wurde», sagt Mbabu zu Blick.

Nach einer frühen Roten Karte lag Fulham zur Pause 0:3 zurück. Mbabu wurde ausgewechselt und spielte danach in den Überlegungen von Trainer Marco Silva keine Rolle mehr. «Ich entsprach nicht dem Profil, das der Trainer gesucht hat. Ich bin ein Instinkt-Spieler, der seine Freiheiten braucht. Es hat einfach nicht gepasst.»

Die Folge davon: Mbabu verpasste die WM in Katar trotz fehlender Aussenverteidiger. «Eine riesige Enttäuschung.» In Fulham in einer Sackgasse gelandet, kehrte er in die Schweiz zurück. Bei seinem Jugendklub Servette wollte er seine Karriere neu lancieren – was ihm gelang. «Die fünf Monate haben mir sehr gutgetan, sowohl mental als auch körperlich.»

Rückkehr zu alter Stärke

Im Sommer folgte dann der Schritt nach Augsburg. Mbabu erkämpfte sich einen Stammplatz und kehrte unter Trainer Jess Thorup auf der rechten Seite zu alter Stärke zurück. Mit seinen Flügelläufen sorgte er für Gefahr, zuletzt bereitete er gegen Gladbach (2:1) und Bayern München (2:3) je ein Tor vor.

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Noch sei er zwar nicht bei 100 Prozent, doch die Formkurve zeige in die richtige Richtung, so Mbabu. «Ich will den Verantwortlichen in Fulham zeigen, dass es vielleicht ein Fehler war, mich gehen zu lassen.» Dem SFV und Yakin will er beweisen, dass auch in der Nati in Zukunft kein Weg mehr an ihm vorbeiführt. Letztmals Kontakt mit dem Nati-Coach hatte er, als dieser ihm mitteilte, dass er nicht zur WM nach Katar mitreisen darf.

Inzwischen ist Mbabu aber wieder auf dem Radar des SFV. Spielt er weiter so stark wie in den vergangenen Wochen, dürfte Yakin im März in den Testspielen in Dänemark und Irland wieder auf ihn zurückgreifen. Es erfülle ihn mit Stolz, für die Schweiz zu spielen, so Mbabu. «Ich will den Leuten in der Schweiz beweisen, dass ich noch das Niveau habe und dass ich eine neue Chance in der Nati verdient habe. Denn diese fehlt mir.»

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