Ottmar Hitzfeld glaubt an Tuchel-Entlassung beim BVB
«Ich traue Favre Dortmund zu»

BLICK-Kolumnist Ottmar Hitzfeld (67), 1997 Champions-League-Sieger mit Dortmund, über den Zwist bei seinem Ex-Klub: «Es wäre fatal, mit Thomas Tuchel in die neue Saison zu gehen.»
Publiziert: 26.05.2017 um 23:38 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:11 Uhr
Andreas Böni

Das DFB-Pokalfinale beginnt schon vor dem Spiel mit einem Knaller. Eintracht-Frankfurt-Verteidiger Guillermo Varela lässt sich am Montag ein Tattoo stechen, dieses entzündet sich, der Klub suspendiert ihn. Ihre Meinung?
Ottmar Hitzfeld: Da ist einem Spieler die Aussendarstellung wichtiger als ein DFB-Pokalfinale, das ist nicht nachvollziehbar und hat Eintracht-Trainer Niko Kovac zurecht auf die Palme gebracht. Er musste sich in seiner Karriere alles hart erarbeiten, hatte hohe Ansprüche an sich selbst. Da kannst Du sowas nicht verstehen.

Roman Bürki oder Haris Seferovic: Wer hält den Pokal hoch?
Dortmund ist Favorit. Der BVB war Dritter, Frankfurt Elfter. Dortmund schoss 72 Tore, Frankfurt 36. Das zeigt die Kräfteverhältnisse. Für Dortmund-Trainer Thomas Tuchel ist es nach dem Zwist mit dem Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke wichtig, dass er sich mit einem Pokal verabschiedet.

Es wäre der erste Titel für den BVB seit fünf Jahren. Dortmund wurde Dritter, stand im Champions-League-Viertelfinal, musste ein schweres Bus-Attentat verarbeiten. Und trotzdem scheint für alle klar, dass Tuchel entlassen wird. Warum?
Zwischen Tuchel und Watzke scheint nicht ein Graben zu stehen, sondern eine Schlucht. Und wenn das so ist, dann wäre es fatal, gemeinsam in die neue Saison zu gehen.

Sie erwarten die Trennung trotz Vertrag bis 2018.
Wenn man die Verhältnisse von aussen betrachtet, dann ja. Es ist gar kein Dialog mehr vorhanden, er ist eingestellt worden. Man sah das frostige Verhältnis, als der BVB gegen Bremen Rang 3 sicherstellte. Tuchel und Watzke umarmten sich – beide mit steinerner Miene. Da sieht man, was da kaputt gegangen ist, und daher könnte man nachvollziehen, wenn man sich trennt.

Wäre Lucien Favre der richtige Nachfolger für Tuchel?
Er ist sicherlich ein Kandidat für Dortmund, weil er in Gladbach und zuletzt in Nizza hervorragende Arbeit geleistet hat. Ich traue ihm Dortmund zu, er ist ein Taktikfuchs, ein zurückhaltender Mensch, der sich total auf seinen Job konzentriert. Und er ist zugänglicher als vielleicht Thomas Tuchel, was ja auch wichtig ist, um mit der Vereinsführung zu kommunizieren.

Tuchel ist gerüchteweise ein Thema bei Arsenal, wo die Zukunft von Arsène Wenger immer noch in der Schwebe ist. Wie sehen Sie seine Situation?
Arsène Wenger hat Sensationelles geleistet bei Arsenal in 20 Jahren. Allein die Amtsdauer ist ja Wahnsinn, es ist selten, dass man 10 Jahre an einem Ort ist und bleiben darf. Ich würde es ihm daher gönnen, wenn er nach der harten Kritik nun im FA Cup Chelsea schlagen würde und wieder positiv in den Schlagzeilen wäre – wie auch meinem Ex-Spieler Granit Xhaka.

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