Lehmann erntet Shitstorm wegen Corona-Aussagen
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«Schwer nachvollziehbar»
Lehmann erntet Shitstorm wegen Corona-Aussagen

Der Countdown zum Comeback der Bundesliga läuft. Am Samstag gehts los. Birgt der Ernstkampf etwa Gefahren für die Spieler? Nicht wirklich, findet Goalie-Legende Jens Lehmann (50). Dafür muss er Kritik einstecken.
Publiziert: 13.05.2020 um 11:42 Uhr

Jens Lehmann hat eine deutliche Meinung in Bezug auf die Gefährlichkeit des Coronavirus: Alles halb so wild. Er spricht aus Erfahrung. Er ist Mitte März an Covid-19 erkrankt, «hat anderthalb Tage an Husten und leichtem Fieber» gelitten, wie er gegenüber «Bild» erklärt. «Nach zwei Wochen Quarantäne wurde ich von den Behörden wieder für gesund erklärt.»

Atemnot? Nicht bei Lehmann. Der Verlauf der Krankheit sei «leichter als bei einer Grippe» gewesen. Der Ex-Nationalgoalie stand denn auch den rigorosen Massnahmen in Deutschland kritisch gegenüber. «Was ist, wenn wir mehr Schaden mit dem Schliessen von allem anrichten? Ist es besser, zu Hause zu bleiben, gegen etwas unter Quarantäne gestellt zu werden, das wir in den vergangenen Jahren nicht messen konnten, den Job jetzt zu verlieren oder ein erfolgreiches Unternehmen?», wollte er auf Twitter wissen. Und weiter: «Wird es mehr Menschen geben, die wegen grosser finanzieller Probleme krank werden als durch das Virus? Wer kann das beantworten?»

«Solange die Symptome nicht schlimm sind …»

Das war im März. Mittlerweile hat sich die Lage in Europa etwas entspannt. In Deutschland steigen am kommenden Wochenende sogar wieder Fussballspiele – ohne Zuschauer versteht sich. Die Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken, ist aber nach wie vor gegeben, auch für Fussballer. Für Lehmann allerdings kein Grund zur Panik. In einem Interview mit «BeIN Sports» sagt er: «Solange die Symptome nicht so schlimm sind, denke ich, müssen die Spieler damit zurechtkommen … Wir haben viele Spieler, die tatsächlich infiziert waren, und die meisten von ihnen zeigten nicht einmal Symptome. Ich denke also, für junge, gesunde Menschen mit einem starken Immunsystem ist das keine so grosse Sorge.»

Jens Lehmann erntet Kritik für Aussagen über das Coronavirus.
Foto: keystone-sda.ch
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Auch eine allzu starke Beschränkung für die Bevölkerung findet Lehmann, der seit Kurzem im Aufsichtsrat von Hertha BSC amtet, verfehlt: «Letztendlich muss man damit leben, denn das Einzige, worauf dieser Lockdown basiert, ist die Hoffnung, dass wir irgendwann einen Impfstoff oder ein Medikament finden, das einen heilt. Aber es gibt nur Hoffnung. Bisher haben wir gar nichts. Deshalb kann man nicht alles abschalten, man muss weitermachen.»

Gefährliche Analyse von Lehmann

Vielen Bürgern spricht Lehmann aus dem Herzen. Ebenso viele aber treibt er mit solchen Aussagen zur Weissglut. Sportmediziner Wilhelm Bloch gehört zur zweiten Gruppe: «Das halte ich für eine Verharmlosung. Solche Aussagen sind aus medizinischer Sicht schwer nachvollziehbar», sagt der Wissenschaftler von der Deutschen Sporthochschule in Köln gegenüber «SID».

Und gefährlich seien sie obendrauf, denn erst «wenn ich den Spieler ganz genau untersucht habe, kann ich sagen, ob eine Infektion Schäden verursacht hat. Auch wenn ein Spieler symptomfrei ist, empfehlen wir mindestens zwei Wochen Pause.» (sag)

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