Tuchel lässt Kritik nicht kalt
«Beeinflusst meine mentale Gesundheit»

Immer wieder geriet Bayern-Trainer Thomas Tuchel zuletzt ins Fadenkreuz der Kritiker. Nun gibt er intime Einblicke in seine Gefühlswelt. Und sagt: «Ab einem gewissen Level wird meine mentale Gesundheit beeinflusst.»
Publiziert: 01.12.2023 um 16:46 Uhr

Seit Ende März ist Thomas Tuchel (50) Bayern-Trainer. Vollends warm geworden sind viele mit ihm aber noch nicht. Immer wieder sieht er sich mit Kritik konfrontiert, die seinem Empfinden nach überzogen ist. Erst vor wenigen Wochen sorgte Tuchel für einen Eklat, als er in einem TV-Interview auf seine Kritiker losging. 

«Gibt immer zwei Seiten»

Auf einem Podium auf der Münchner Sportmesse ISPO spricht Tuchel nun erstmals öffentlich über seinen Umgang mit Kritik. Und lässt intime Einblicke in seine Gefühlswelt zu. Auch zu seinem Privatleben äussert sich der Schwabe, unter anderem zur Scheidung von seiner Ehefrau Sissi, mit der er von 2009 bis 2022 verheiratet war. Bis dahin wurde er auf jeder Station von seiner Familie begleitet – das sei aber nicht mehr so.

«Wir sind immer mit der ganzen Familie gereist. Jetzt hat sich meine persönliche familiäre Situation leider ein bisschen geändert durch meine Scheidung. Bis dahin war es normal und sehr schön, dass wir immer als Familie unterwegs waren, was für meine Frau und meine Töchter nicht immer so einfach war. Sie mussten ihre Freunde, ihre Schulen verlassen und wieder von vorne anfangen. Es gibt immer zwei Seiten.»

Seit März amtet Tuchel als Trainer des FC Bayern München.
Foto: Getty Images
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«Kopf wird getriggert»

Angesprochen auf die viele Kritik an seiner Person, meint Tuchel: «Es ist nicht so schön, kritisiert zu werden, da bin ich wie jeder andere auch.» Um sich selbst zu schützen, halte er sich so gut wie möglich vom Internet fern. Besonders, dass selbst im Erfolg die Kritik nie ganz verstummt, störe ihn sehr. «Das ist hart. Wenn du eine Siegesserie hast und auch gute Sachen über dich erwarten kannst – auch dann macht die Kritik etwas mit dir.»

Und weiter: «Keiner kann damit wirklich gut umgehen, auch die Spieler nicht.» Denn: «Der Kopf wird getriggert. Bei hundert guten Kommentaren sehen wir eher die zwei schlechten. Es ist sehr hart, sich auf die guten zu fokussieren, die schlechten zwei bleiben.» Ausserdem werde ab einem gewissen Mass an Kritik sein psychisches Wohl beeinträchtigt, gibt er zu: «Es gibt ein Level, wo es nicht mehr gesund ist und meine mentale Gesundheit beeinflusst, und das will ich nicht. Aber das ist leichter gesagt als getan.»

Trotzdem findet Tuchel, es sei ein «Privileg» als Trainer arbeiten zu dürfen. Am glücklichsten sei er dann, wenn er einfach auf dem Rasen stehen und eine Trainingseinheit leiten könne. Ohne das Theater, das den Fussball begleitet, präzisiert er. «Ich würde es lieben, einfach nur Trainer zu sein, ohne das Drumherum.» (sbe)

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