Schweizer Trainer-Duell im DFB-Pokal
Favre schickte Fischer einst in Rente

Kurz nachdem Lucien Favre vor 15 Jahren die Karriere von Urs Fischer beim FCZ beendet, musst dieser Favre den Job retten. Heute stehen sie sich gegenüber. Beide noch ungeschlagen.
Publiziert: 31.10.2018 um 01:39 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2018 um 10:11 Uhr
Michael Wegmann

Schweizer Trainer-Knüller im Pokal. Heute empfängt Lucien Favre (60) mit Borussia Dortmund Urs ­Fischer (52) mit Union Berlin (18.30 Uhr). Beide coachen mit breiter Brust. Der BVB ­begeistert alle, ist in der Bundesliga und in der Champions League noch unbezwungen. Auch Union ­Berlin ist mit ­Fischer auf Kurs: Rang 3 in der 2. Bundesliga, noch ohne Pleite.

Urs Fischer wird als Teamcoach eingesetzt – und tatsächlich: Favre startet beim FCZ als Trainer durch, wird Cupsieger und zweimal Meister. Fischer rettet so Favres Karriere.
Foto: freshfocus

Heute heissts: Favre gegen Fischer. Das gabs schon einmal. Als Favre im Sommer 2003 den FCZ als Trainer übernimmt, ist Fischer sein erster Personal­entscheid. Der Romand will den FCZ verjüngen, schickt den damals 37-jährigen Ur-FCZler Fischer gegen dessen Willen in Rente! Denn der Captain hätte gerne noch eine Saison an­gehängt. Ein Problem mit ­Favres Entscheid hätte er aber nicht, sagt er damals. «Der Trainer hat das zu entscheiden. Mit 37 Jahren musste ich das ­erwarten.»

Es kommt zum Schweizer Trainer-Duell im DFB-Pokal: Dortmund-Coach Lucien Favre empfängt ...
Foto: Borussia Dortmund/Getty Images
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Fischer lanciert seine Trainerkarriere – übernimmt ein Team im FCZ-Nachwuchs. Doch nur wenige Wochen später titelt BLICK: «Hotz setzt auf FCZ-Oldie Fischer! Von Favre abserviert – jetzt soll er ihm den Job retten».

Was ist passiert? Der FCZ ist nach 13 Runden Letzter – Favre angezählt. Präsident Sven Hotz macht Fischer über Nacht zum Teamcoach. Hotz: «Fischer soll bei den Spielern den Puls fühlen. Und er ist auch da, um Favre zu unterstützen und ihn stark zu machen.» Fischer soll Favre den Job retten!

Viel Lob für Favre

Dafür setzt er sich im kapitalen Spiel gegen Xamax am 26. Oktober 2003 auf die Bank, geht in die Kabine. Fischer ist von Favre überzeugt, obwohl dieser ihn abserviert hat: «Wenn ich seine Trainings beobachte, wünschte ich mir, dass alle Trainer in meiner Karriere von so hoher Qualität gewesen wären.» Und: «Sollten wir gegen Xamax verlieren, würde ich es nicht gutheissen, wenn Favre gehen müsste.»

Der FCZ gewinnt 3:1 – Favre startet durch, wird mit dem FCZ Cupsieger und zweimal Meister.

Favre wird mit dem FCZ Cupsieger und zweimal Meister.
Foto: KEY

Und Fischer arbeitet sich im FCZ-Nachwuchs bis zum Cheftrainer hoch – feiert später mit dem FC Basel zwei Meister­titel, einen Cupsieg.

Heute rocken die zwei die Bundesligen. Und die grosse Frage lautet: Wer fügt wem die erste Saisonpleite zu?

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