Emeghara kickt trotz Corona
«In der Türkei läuft alles ganz normal»

Während der Ball in fast allen Ligen der Welt ruht, steht Ex-Nati-Rakete Innocent Emeghara in Istanbul auf dem Fussballplatz. «Die Türkei ist in Sachen Corona kein Vorbild», so der Winterthurer.
Publiziert: 16.03.2020 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2020 um 11:15 Uhr
Stefan Kreis

Innocent Emeghara (30) isst gerade Lachs, als BLICK ihn am Telefon erwischt. «Hallo, wie gehts?», fragt der Stürmer von Fatih Karagümrük, einem türkischen Zweitligisten aus Istanbul. Ihm selbst gehts gut, trotz Coronavirus. «Ich persönlich mache mir überhaupt keine Sorgen, ich bin ja noch jung und sportlich», sagt Emeghara. Es tue ihm leid für jene Leute, die ein schlechtes Immunsystem haben. Älteren Menschen, die ebenfalls zur Risikogruppe gehören, macht Emeghara Mut: «Ich habe vor kurzem eine Dokumentation über eine 89-jährige Chinesin gesehen, die das Coronavirus überstanden hat.»

Fast keine Einschränkung in Türkei

Allgemein werde das Virus im türkischen Fernsehen aber noch stiefmütterlich behandelt. «Es ist von ein paar wenigen Fällen die Rede, dabei ist das gar nicht möglich in einer Millionenmetropole wie Istanbul.» Die Restaurants seien offen, alles laufe normal, am Wochenende spielte der Stürmer zuhause gegen Altay SK. Vor leeren Rängen zwar, gleichwohl sei die Absage der Runde kein Thema gewesen.

Die Türkei ist neben Russland, der Ukraine, Serbien und Ungarn eines von fünf europäischen Ländern, in denen der Ball am Wochenende noch rollte. Emeghara: «Am Dienstag will die Liga informieren, ob am nächsten Wochenende gespielt wird.»

Innocent Emeghara spielt momentan in der zweiten türkischen Liga bei Fatih Karagümrük.
Foto: Valeriano Di Domenico
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Emeghara bleibt lieber zuhause

Tests habe es innerhalb der Klubs keine gegeben, auch wenn er überzeugt sei, dass es Spieler geben muss, die das Virus hätten. Emeghara: «In der Türkei läuft gar nichts, das Land ist in dieser Hinsicht kein Vorbild.»

Er selbst hingegen ists, in seiner Freizeit bleibt er fast immer zuhause, statt sich unters Volk zu mischen. «Ich bin allgemein einer, der oft zuhause bleibt. Nach dem Training höre ich Musik, lese Bücher, schaue fern. Meine Freundin sagt manchmal, wir sollen öfter nach draussen gehen.»

Mittlerweile ist sie wieder in der Schweiz, sollte die türkische Süper Lig am Dienstag den Meisterschaftsunterbruch verkünden, würde der Winterthurer ihr gerne folgen. Emeghara: «Wenn sie mich denn überhaupt noch rein lassen.»

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