Kommentar zu Streik-Drohungen von Top-Stars
Die Kritik der Spieler ist inkonsequent

Die Kritik der Spieler am überladenen Spielplan ist zwar löblich, aber sie ist inkonsequent, schreibt Christian Finkbeiner, stv. Fussballchef.
Publiziert: 19.09.2024 um 20:38 Uhr
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Aktualisiert: 19.09.2024 um 21:05 Uhr
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Der Konflikt zwischen Fifa, Uefa, den Topligen und Spielergewerkschaften wegen des überladenen Spielkalenders spitzt sich zu. Nun äussern sich auch die Spieler und sagen: «Stopp! Es reicht.» 70 Spiele pro Jahr oder mehr sind zu viel. Die körperliche, aber auch die mentale Gesundheit sei gefährdet.

Das Problem ist nicht neu, denn jeder will so viel wie möglich vom Kuchen haben. Das Konzept ist simpel: mehr Spiele, bessere Vermarktung, mehr Geld. Jüngste Beispiele sind die reformierte Champions League, die 2025 erstmals mit 32 Teams ausgetragene Klub-WM und die immer ausgefalleneren Promo-Touren der Klubs ans andere Ende der Welt.

Dass sich Stars wie Manuel Akanji oder Rodri öffentlich zur Wehr setzen, ist löblich. Allerdings gehören auch sie zu den grossen Profiteuren. Akanji kassiert in Manchester rund 180'000 Pfund pro Woche, bei Teamkollege Rodri steht eine vorzeitige Vertragsverlängerung im Raum. Das neue Jahresgehalt: rund 18 Millionen Pfund – womit der Europameister in einer Saison 15 Mal mehr verdienen würde als ein spanischer Landsmann mit einem Durchschnittssalär während seiner ganzen Berufskarriere.

City-Star Rodri meint, dass die Profis bald in den Streik gehen könnten.
Foto: AFP

Konsequenterweise müssten sich die Spieler auch gegen diese Lohnexzesse wehren. Tun sie das nicht, ist ihre Kritik am Spielkalender nur bedingt ernst zu nehmen.

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