Der englische Fussball verliert eine absolute Legende: Sir Bobby Charlton (†86) ist tot. Dies gibt sein Ex-Klub Manchester United bekannt: «Er war ein Held für Millionen Menschen, wo auch immer Fussball gespielt wird.» Die BBC schreibt unter Berufung auf seine Familie, dass der 106-fache englische Nationalspieler (49 Tore) am Samstagmorgen «friedlich eingeschlafen» ist.
Während 17 Jahren spielte der frühere Offensivspieler für Manchester United, gewann mit den Red Devils dreimal die Meisterschaft, den FA Cup (1963) und 1968 den Europapokal der Landesmeister. Insgesamt brachte er es auf 758 Partien und schoss 249 Tore für den englischen Rekordmeister.
Auch nach seinem Karriereende blieb er United treu und amtete während 39 Jahren als Klubdirektor. Für seine Verdienste ist man ihm im Klub auf ewig dankbar: «Seine unvergleichlichen Leistungen, sein Charakter und seine Verdienste werden für immer in die Geschichte von Manchester United und des englischen Fussballs eingehen.»
Rooney und Beckham erinnern an Charlton
Das absolute Highlight seiner Karriere feierte Charlton 1966, als er mit England den ersten und bislang einzigen WM-Titel gewinnen konnte. Er hatte grossen Anteil am Erfolg der Engländer, vor allem, weil er mit einem Doppelpack im Halbfinal gegen Portugal den 2:1-Sieg sicherte.
Die Trauer im englischen Fussball ist gross. Zahlreiche Grössen des Sports zollen Charlton, der 1994 von Queen Elisabeth II. zum Ritter geschlagen wurde, Tribut. «Ein grossartiger Spieler, eine grossartige Person», sagt etwa Ex-ManUtd-Stürmer Wayne Rooney gegenüber BBC. Und sein früherer Teamkollege David Beckham sagt, er «schulde ihm alles». Denn ohne Charlton hätte er «vielleicht nie die Chance erhalten, meinen Traum zu leben».
Er überlebte Flugzeugabsturz
Geprägt worden war Charltons Karriere und Leben auch durch die Flugzeug-Katastrophe von München. Im Februar 1958 war Manchester United auf dem Heimweg von einem Europacup-Spiel in Belgrad. Nach einer Zwischenlandung in München hatte die Maschine bei schlechtem Wetter Startprobleme.
«Wir sind gar nicht erst abgehoben», erinnerte sich Charlton Jahrzehnte später sichtlich bewegt. «Wir sind in ein Haus gekracht und ich glaube in ein paar andere Hindernisse. Es war einfach ein Alptraum.» 23 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben, Charlton war einer von 21 Überlebenden. (che/SDA)