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Klopp vor Liverpool-Sieg
«Shaqiri wäre heute in der Startformation gewesen»

Liverpool feiert ohne Xherdan Shaqiri einen Mini-Sieg gegen Wolverhampton, Arsenal vergibt gegen Chelsea die Punkte – und meldet Granit Xhaka vor der Partie krank. Und: Auch am Sonntag gibt der VAR zu reden. Das Premier-League-Roundup.
Publiziert: 29.12.2019 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2019 um 22:11 Uhr
Kaffee in der Hand statt Ball am Fuss: Xherdan Shaqiri fehlt am Sonntag leicht verletzt.
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Liverpool – Wolverhampton 1:0
Bitter für Xherdan Shaqiri: Unser Nati-Star wäre bei diesem Topspiel mittendrin gewesen, nachdem er am Donnerstag gegen Leicester (4:0) nur zuschauen durfte. «Er hätte in der Startformation gestanden, aber er war für dieses Spiel nicht verfügbar», enthüllt Liverpool-Trainer Klopp vor der Partie im Gespräch mit «Sky Sports». Eine leichte Muskelverletzung hindert den Basler an einem Einsatz. Seine Kollegen geben Gas, erzielen vor der Pause durch Mané die Führung (42.). Der VAR kommt zum Einsatz, weil Lallana bei der Vorarbeit den Ball in der Nähe des Arms berührt. Es ist jedoch die Schulter, der Treffer zählt korrekterweise. Viel mehr zu diskutieren gibt der VAR einige Minuten später: Wolverhampton erzielt durch Pedro Neto in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den vermeintlichen Ausgleich, der nach Videostudium aberkannt wird. Der Grund? Dem Tor geht eine Abseitssituation voraus – allerdings eine aus normaler Distanz kaum sichtbare. Kein Auge eines Offiziellen, höchstens die VAR-Zeitlupe, kann dieses Millimeter-Abseits aufdecken. Bereits am Samstag sorgen ähnliche Entscheidungen für Wirbel, die alles andere als glasklar sind, aber dennoch durch den VAR korrigiert werden.

Die Millimeter-Abseitsentscheidung bei Liverpool – Wolverhampton.

Liverpool zittert den Vorsprung über die Runden, feiert den 10. Ligasieg in Folge. Wolverhampton stellt nach ManCity (3:2-Sieg am Freitag) damit innert kürzester Zeit beinahe auch dem zweiten grossen Meisterschaftsfavoriten ein Bein. Allerdings nur beinahe. Der VAR steht den Wolves diesmal im Weg.
Das Tor: 42. Mané 1:0.

Manchester City – Sheffield United 2:0
Es läuft die 30. Minute in Manchester. Sheffields Mousset wird mittels Steilvorlage herrlich auf die Reise geschickt. Der Stürmer läuft, trifft und jubelt zur vermeintlichen 1:0-Führung. Doch die Freude währt nur kurz. Der Videoassistent schaltet sich ein, der Treffer zählt nicht – Mousset steht im Abseits. Eine Millimeter-Entscheidung, die für das menschliche Auge nicht erkennbar ist – es ist bereits der fünfte Treffer an diesem Premier-League-Spieltag, der wegen hauchdünnem Abseits vom VAR aberkannt wird. So bleibts zur Freude von Pep Guardiola beim 0:0. Sheffield ist zwar keineswegs unterlegen, die Hausherren haben im Gegensatz zu den Gästen aber die nötige individuelle Klasse, die Aguero zur 1:0-Führung umwandelt (52.). Der Argentinier trifft aus kurzer Distanz wuchtig ins Netz. Kevin de Bruyne macht nach sehenswerter Mahrez-Vorlage kurz vor Schluss den Deckel drauf. Damit reist Aufsteiger Sheffield ohne Punkte nach Hause – und Manchester City geht in der letzten Premier-League-Partie des Jahres nicht nur als Sieger vom Feld, sondern lässt Trainer Pep Guardiola auch noch in den Geschichtsbüchern verewigen. Der Spanier brauchte für seinen 100. Premier-League-Sieg als Trainer die wenigsten Spiele (134).
Die Tore: 52. Aguero 1:0, 82. De Bruyne 2:0.

Arsenal – Chelsea 1:2
Aufreger rund eine Stunde vor Spielbeginn: Arsenal streicht Granit Xhaka aus dem Kader – wenige Tage nach den brisanten Aussagen seines Beraters José Noguera im BLICK: «Granit will weg – er ist sich mit Hertha einig!» Ist das Tischtuch nun tatsächlich zerschnitten, obwohl Neu-Trainer Mikel Arteta den Schweizer lobte und ihn bei seinem ersten Spiel als Trainer von Beginn an aufstellte (beim 1:1 gegen Bournemouth)? Arsenal entschärft diese Spekulationen zugleich: Xhaka steht nicht im Kader, weil er krank ist. Fortsetzung zur Zukunft Xhakas folgt... Auch auf dem Feld läufts nicht rund bei den Londonern: Mikel Arteta muss bei seinem Heim-Debüt als Arsenal-Trainer von der Seitenlinie aus zusehen, wie Arsenal zwar über den Grossteil der Partie führt, am Ende im Stadtderby aber dennoch verliert! Chelsea dreht die Partie in der Schlussviertelstunde (83. Jorginho und 87. Abraham). Beim Ausgleich durch Jorginho segelt Arsenal-Goalie Leno unter dem Ball durch. Ein grober Bock des Deutschen, der Trainer Arteta womöglich um seinen ersten Sieg bringt.
Die Tore: 13. Aubameyang 1:0, 83. Jorginho 1:1, 87. Abraham 1:2.

Manchester City – Sheffield United (19 Uhr)

Am Samstag

Norwich – Tottenham 2:2
Premier League, bist du denn VARsinnig? Was am Samstag in der englischen Beletage abgeht, wird wohl noch zu reden geben. Gleich drei Tore werden wegen Abseits im Nachhinein annulliert. Dreimal ist es haarscharf. In Brighton (siehe unten), in Southampton (siehe unten) und in Norwich, wo die Entscheidung im Netz Entrüstung auslöst. Doch was ist passiert? In der 33. Minute erzielt Teemu Pukki nach einem Traumpass von Vrancic das 2:0 gegen ein bis dahin zahmes Tottenham. Die Szene wird vom Video-Schiri seziert. Ist Pukki bei der Ballabgabe etwa zu früh gestartet? Rund eineinhalb Minuten zeichnet Referee Kevin Friend eine imaginäre Linie aufs Feld, was bedeutet: Offside. Tor aberkannt. Das «Beweisbild» (siehe unten) sät allerdings Zweifel.

Glasklar sieht anders aus. Und so dauert es nicht lange, bis Experte Gary Lineker auf Twitter poltert: «Es geht wieder los. Noch mehr VAR-Unsinn. Pukkis Tor wird aberkannt, obwohl es gleiche Höhe war. Absurd.» «The Times»-Journalist Henry Winter setzt noch einen drauf: «Das ist nicht mehr Fussball. VAR nimmt die Freude. Dieser Sport dreht sich um Tore, nicht um Achselhöhlen, Haut auf den Schultern oder Bärte.» Statt 2:0 heissts in der 55. Minute nach einem herrlichen Eriksen-Freistoss 1:1. Am Ende trennen sich die Teams in einem diskussionsträchtigen Spiel 2:2.
Tore: 18. Vrancic 1:0, 55. Eriksen 1:1, 61. Aurier (ET) 2:1, 83. Kane (P.) 2:2.

Brighton & Hove Albion – Bournemouth 2:0
Emotionale Szenen in Brighton. Alireza Jahanbakhsh (26) erzielt in der 3. Minute sein erstes Tor in der Premier League. Es ist ein Moment, der dem Iraner nahe geht. Jahanbakhsh fängt an zu weinen, seine Mitspieler umarmen ihn. Es ist gleichzeitig der Auftakt in einen erfolgreichen Nachmittag für das Heimteam. Aaron Mooy macht in der 79. Minute den Deckel drauf. Zu reden gibt eine VAR-Entscheidung nach 59 Minuten. Dan Burn befindet sich einen Hauch im Offside (siehe Bild unten). Das ursprüngliche 2:0 wird aberkannt. Folgenschwer ist die Entscheidung wenigstens nicht, weil Mooy das Spiel zwanzig Minuten vor Schluss doch noch eintütet.
Tore: 3. Jahanbakhsh 1:0, 79. Mooy 2:0.

Southampton – Crystal Palace 1:1
Wirbel um den Video-Schiri auch in Southampton. In der 16. Minute wird Max Meyers Führungstreffer annuliert. Der Grund: Er soll im Offside gestanden haben. Auf den Replay-Bildern ist zu sehen, wie er sich praktisch auf gleicher Höhe wie der letzte Southampton-Verteidiger befindet (siehe Bild unten). Der VAR aber packt die Lupe aus – kein Tor. Am Ende teilen sich die Teams die Punkte.
Tore: 50. Tomkins 0:1, 74. Ings 1:1.

Newcastle United – FC Everton 1:2
Zweites Spiel an der Seitenlinie, zweiter Sieg – Carlo Ancelottis Trainer-Einstand bei Everton ist ein voller Erfolg. Die drei Punkte in Newcastle fallen aber nicht vom Himmel. Die «Toffees» haben nach der Führung durch Calvert-Lewin (13.) immer wieder alle Hände voll zu tun. Kurz nach der Pause klingelts dann im Everton-Kasten. Nati-Verteidiger Fabian Schär hämmert die Kugel aus fünf Metern volley in die Maschen (56.). Acht Minuten später vergeht den Hausherren das Lachen aber gleich wieder. Calvert-Lewin schnürt den Doppelpack nach einem schnörkellosen Konter. Zwei Dreier en suite für Everton – das gabs zuletzt im April 2019.
Tore:
13. Calvert-Lewin 0:1, 56. Schär 1:1, 64. Calvert-Lewin 1:2

FC Watford – Aston Villa 3:0
Watford behält im Kellerduell gegen Aston Villa die Oberhand und ist nunmehr seit drei Spielen ungeschlagen. Tore fallen lange keine. Erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit schiesst Deeney (42.) das Heimteam in Front. Danach scheint das Glück nicht mehr auf Watfords Seite zu sein. In der 51. Minute kassiert Verteidiger Mariappa die Gelbe Karte – und nur sechs Minuten später wird er vorzeitig unter die Dusche geschickt. Aston Villa weiss mit der Überzahl aber nicht viel anzufangen. In der 67. Minute kassieren die Gäste gar das zweite Gegentor. Wieder heisst der Torschütze Deeney. Er verwandelt einen Penalty. Vier Minuten später sorgt Sarr mit seinem Treffer für die Entscheidung.
Tore: 42. Deeney 1:0, 67. Deeney 2:0 (Pen.), 71. Sarr 3:0.

West Ham United – Leicester City 1:2
Tore: 40. Iheanacho 0:1, 45. Fornals 1:1, 56. Gray 1:2.

FC Burnley – Manchester United 0:2
Tore:
44. Martial 0:1 95. Rashford 0:2.

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Premier League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
7
11
18
2
Manchester City
Manchester City
7
9
17
3
Arsenal FC
Arsenal FC
7
9
17
4
Chelsea FC
Chelsea FC
7
8
14
5
Aston Villa
Aston Villa
7
3
14
6
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
7
3
12
7
Newcastle United
Newcastle United
7
1
12
8
FC Fulham
FC Fulham
7
2
11
9
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
7
6
10
10
Nottingham Forest
Nottingham Forest
7
1
10
11
Brentford FC
Brentford FC
7
0
10
12
West Ham United
West Ham United
7
-1
8
13
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
7
-2
8
14
Manchester United
Manchester United
7
-3
8
15
Leicester City
Leicester City
7
-3
6
16
Everton FC
Everton FC
7
-8
5
17
Ipswich Town
Ipswich Town
7
-8
4
18
Crystal Palace
Crystal Palace
7
-5
3
19
Southampton FC
Southampton FC
7
-11
1
20
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
7
-12
1
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