Christian Marques (17) setzt in Wolverhampton zum grossen Sprung an
Wird er der nächste Schweizer Premier-League-Star?

Christian Marques ist ein Schweizer Innenverteidiger, ein Riesentalent, das mit 17 Jahren bereits an der Premier League schnuppert.
Publiziert: 16.08.2020 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2020 um 16:19 Uhr
Christian Marques ist bei den Wolverhampton Wanderers unter Vertrag.
Foto: Getty Images
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Nicolas Ledergerber

An Xhaka, Shaqiri oder Schär denkt jeder Fan sofort, wenn er oder sie an Schweizer Fussballer in England denkt. Noch etwas unter dem Radar läuft Christian Marques. 17 Jahre alt, 1.87 Meter grosser Abwehr-Recke, Schweizer Talent mit Wurzeln in Portugal und aktuell Spieler bei der U23 bei Wolverhampton und der U17-Nati.

In den letzten zwei Wochen blitzt Marques' Stern bereits leicht auf. Während des Europa-League-Turniers in Deutschland gehört er zur ersten Mannschaft der Wolves und sitzt gegen Piräus (1:0) und Sevilla (0:1) auf der Bank. Für einen Einsatz reichts noch nicht ganz.

Trainings beim «Heiligen Geist»

Als SonntagsBlick ihn telefonisch erreicht, sitzt Marques bereits bei seinen Eltern in Zürich im Wohnzimmer. Er hat Ferien und geniesst die Tage zu Hause bei der Familie: «Bis Sonntag kann ich mich noch ausruhen, dann beginne ich wieder mit Kraft- und Lauftrainings.»

Muss Marques schon bald wieder nach England? «Kommt drauf an, ob Nuno mich im Training der ersten Mannschaft will.» Nuno Espirito Santo ist seit drei Jahren Trainer von Wolverhampton und Teil der grossen portugiesischen Fraktion in den West Midlands nahe Birmingham. Christian darf bei Santo bereits mittrainieren. Auch wenn er vornehmlich in der U23 zum Einsatz kommt.

Er wäre der jüngste Schweizer aller Zeiten

Gut möglich, dass Marques in der kommenden Saison zu seinen ersten Premier-League-Minuten kommt. «Vielleicht verletzt sich ja ein Verteidiger. Mein Ziel ist es, sicher mit der ersten Mannschaft zu trainieren und vielleicht auch im Carabao oder FA Cup mal zum Einsatz zu kommen.» Er wäre übrigens der jüngste in der Premier League eingesetzte Schweizer, käme er in dieser Saison zum Zug. Noch vor Reto Ziegler oder Johan Djourou.

Ziele steckt sich Christian ohnehin grosse: «In drei oder vier Jahren will ich Stammspieler sein, auch wenn ich noch jung bin. Für mich ist das Alter nur eine Zahl. Wer gut ist, der soll auch spielen.»

Ramos-Poster im Zimmer

Sein ganz grosses Vorbild ist Sergio Ramos. Einmal so werden wie die Real-Legende, davon träumt Marques schon seit Klein auf. Früher hing das Poster prominent im Kinderzimmer. Die ersten Schritte macht klein Christian beim FC Dübendorf. Schon als er seinen Vater als Stürmer sieht, will auch er Fussballer werden. 10-jährig geht er zu GC in den Nachwuchs, zusammen mit seinem besten Freund. Dort entwickelt er sich prächtig, wie Papa als Stürmer.

Bis ihn ein Junioren-Trainer als Innenverteidiger einsetzt. «Da hat es Klick gemacht», sagt Marques. Plötzlich gerät der Aufstieg bei GC aber ins Stocken. Junior Christian wird unglücklich, weil er zuerst degradiert wird und dann ihm den Aufstieg in die U18 verwehrt wird. Er will weg. Ein Wechsel zu Benfica zerschlägt sich kurz vor dem Abschluss. Mithilfe von Jimmy Berisha (heute GC-Geschäftsführer), Bernard Schuiteman (heute GC-Sportchef) und seinem Berater landet bei Wolverhampton.

Kein Groll auf GC

Ein 16-Jähriger alleine im grossen Kosmos der Premier League. «Am Anfang war es schon schwierig. Aber ich habe mit meiner Familie immer engen Kontakt. Meine Eltern kommen auch immer meine Heimspiele schauen. Das ermöglicht uns der Klub. So gehts ganz gut», sagt Familienmensch Marques.

Auf GC hegt er keinen Groll. Die Hoppers beobachtet er nach wie vor aus England. Auch weil unter anderem mit Robin Kalem, Randy Schneider und Marvin Keller jetzt drei seiner U-Freunde zur ersten Mannschaft gehören.

Irgendwann wieder ein Hopper?

Dass GC den Aufstieg verpasst hat, sei unglücklich gewesen. «Sie haben im falschen Moment Punkte liegen lassen, sonst eigentlich super gespielt seit der Corona-Pause. Aber jetzt drücke ich ihnen die Daumen, dass sie nächstes Jahr aufsteigen.»

Kehrt Marques irgendwann zu GC zurück? Der 17-Jährige: «Das weiss ich noch nicht, jetzt bin ich sicher noch in Wolverhampton.» Dort hat er noch zwei Jahre Vertrag. In diesen kann er weiter daran arbeiten, dass man bei «Schweizer Fussballer in der Premier League» nicht nur an Xhaka, Shaqiri oder Schär denkt.

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Manchester City
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Arsenal FC
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Chelsea FC
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Aston Villa
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Brighton & Hove Albion
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Newcastle United
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FC Fulham
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Tottenham Hotspur
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Nottingham Forest
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Brentford FC
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West Ham United
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AFC Bournemouth
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Manchester United
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Wolverhampton Wanderers
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