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Boss in der Kritik, Spieler-Ausverkauf
Der FC Barcelona versinkt im Chaos

Beim FC Barcelona brennt es lichterloh. Präsident Josep Bartomeu muss sich happige Vorwürfe gefallen lassen und holt zum Gegenschlag aus. Gleichzeitig plant der Klub aus Finanznot den grossen Spieler-Discount.
Publiziert: 17.04.2020 um 08:10 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2020 um 11:17 Uhr

Es gab schon rosigere Zeiten für den FC Barcelona. Vor einem Jahr zum Beispiel, am 16. April 2019, haben sich die Katalanen im Viertelfinal der Champions League gerade in grandioser Manier über Manchester United hinweggesetzt. 3:0 zuhause, angeführt von einem magistralen Lionel Messi (32).

Heuer aber betet im Fussball-Tempel namens Camp Nou niemand den Zauberkicker an. Das Stadion bleibt wegen des Corona-Lockdowns zu. Ruhig ists beim Gigantenverein trotzdem nicht. Ganz im Gegenteil: Es herrscht ein erbitterter Machtkampf. Vor einer Woche haben sechs der 19 Vereinsdirektoren ihren Bettel hingeworfen – aus Protest gegen den Führungsstil von Präsident Josep Bartomeu (57). Gleichzeitig fordern sie sofortige Neuwahlen.

Messi und Co diffamiert?

Der Vorwurf an Bartomeu, der seit 2014 als Barça-Boss amtet, hat es in sich: Er soll das Unternehmen «I3 Ventura» dazu beauftragt haben, ehemalige und aktuelle Angestellte, unter anderem Trainer-Legende Pep Guardiola und Superstar Lionel Messi, in den Sozialen Medien zu diffamieren. Dafür habe Bartomeu eine Millionensumme springen lassen. Sein Motiv: Die Vereinsführung in der Öffentlichkeit zu stärken.

Josep Bartomeu wird der Diffamierung von Barça-Mitarbeitern beschuldigt.
Foto: Getty Images
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Ein Alptraum für die PR-Abteilung bei einem der grössten Fussballklubs der Welt. «Barcagate» wurde es zu Beginn noch genannt. Nun fährt das Barça-nahe Blatt «Sport» schweres verbales Geschütz auf. «Barcagate» sei ein «Bürgerkrieg», eine «Zeitbombe».

Die Vereinsführung schlägt nämlich sogleich zurück, bestreitet in einem Statement, «kategorisch jede Handlung, die als Korruption bezeichnet werden könnte, und hat sich bereit erklärt, die entsprechende Strafverfolgung einzuleiten. Der FC Barcelona kann keine Vorwürfe tolerieren, die dem Image der Institution ernsthaft schaden.»

Gegenwind von allen Seiten

Damit dürfte das Thema allerdings noch nicht vom Tisch sein. Und der Klub auch noch länger nicht zur Ruhe kommen, denn der nächste Player hat bereits Pfeile in Richtung Bartomeu gefeuert: Victor Font. Der 47-jährige Geschäftsmann hat das Projekt «Si al Futur» (Deutsch: «Ja zur Zukunft») ins Leben gerufen. So lautet der Slogan, mit dem Font den Präsidentensitz des FC Barcelona 2021 stürmen will.

Händereibend nutzt er die Führungskrise, um dem taumelnden Boss die nächste Rechte zu verpassen. In einem offenen Brief auf seiner Homepage schreibt Font, dass Barcelona «wirtschaftlich bankrott und im moralischen Zerfall» sei. Es ist nicht zum ersten Mal, das dem 26-fachen spanischen Meister Geldprobleme nachgesagt werden. In den vergangenen drei Jahren hat Barça allein für Antoine Griezmann (29), Ousmane Dembélé (22) und Philippe Coutinho (27) über 400 Millionen Franken ausgegeben.

Etliche Spieler vor Verkauf

Gut möglich, dass Bartomeu in kommenden Transferphasen kleinere Brötchen backen muss. Wie «As» berichtet, werde man den Kader arg ausdünnen. Dembélé, Coutinho, Rakitic (32), Arturo Vidal (32), Nelson Semedo (26), Junior Firpo (23), Samuel Umtiti (26), Jean-Clair Todibo (20) und Winter-Neuzugang Martin Braithwaite (28) stünden auf der Abschlussliste, damit der Klub wieder näher an die schwarzen Zahlen heranrückt.

Eine Rückkehr zur Normalität hingegen ist in Barcelona wohl noch länger Wunschdenken. Die Messi-Anbetungen müssen weiter warten. Und die Schlammschlacht auf der Teppichetage dürfte noch dreckiger werden. (sag)

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