Wer je zwischen zwei Pfosten stand und an sich und seiner Berufswahl zweifelte, der weiss, wie das ist: nach Schüssen, nach Flanken, nach Steilpässen zu gieren. Nach Chancen, sich irgendwie auszuzeichnen. Nach Möglichkeiten, sich und aller Welt zu beweisen, dass man mehr kann, als es Lästermäuler in aller Welt zu wissen glauben. Dann aber kommt fast nichts: kein Schuss, der diesen Namen verdient. Keine Flanke. Kein Steilpass.
Darum muss einem Yann Sommer (34) ein bisschen leidtun. Nicht wegen seiner Berufswahl – das Goalie-Spiel kann er wie nur wenige auf dieser Welt. Nicht wegen der Klubwahl – Inter ist ein Klub von Weltruf, was jeder anerkennt, der nicht gerade mit Milan oder Juventus fiebert. Auszeichnen aber, entscheidend ins Spiel eingreifen und die eigene Bedeutung unterstreichen – das kann unser Nati-Goalie an diesem Abend gegen Monza nicht.
Sommer kriegt kaum was zu tun
Klar, in der 21. Minute darf er sich niederknien, um ein Schüsschen aufzunehmen, das Monza-Mittelfeldspieler Roberto Gagliardini abgegeben hat. Und in der 33. Minute zum Beispiel wird er in den Aufbau integriert – und lupft den Ball ins Seiten-Aus. Sonst aber? Fast nichts. Die gefährlichste Szene geschieht, als er nach der Pause eine Hereingabe von Ciurria abwehrt – allerdings nach vorne. Hakan Calhanoglu (29) blockt den Nachschuss.
Dabei täte es Sommer durchaus gut, könnte er zeigen, was er in Basel, Gladbach oder der Nati gezeigt hat – und zuletzt seltener. Sein durchzogenes Bayern-Halbjahr zogen ihn ebenso leicht in Zweifel wie sein missratenes Debüt für Inter. Beim 3:4 gegen Salzburg verursachte er in einem Test vor wenigen Tagen einen Penalty gegen Stürmer Karim Konaté. Das blieb folgenlos. Allerdings verlor kurz darauf gegen ebendiesen Konaté einen Ball – was schliesslich zu einem von drei Gegentoren gegen Inter führte.
Diese Ausgangslage schrie also fast ein bisschen nach Wiedergutmachung. Bloss: Er bekommt gegen Monza die Chance dazu nicht.
In letzter Sekunde noch gefragt
Inter macht seinem neuen Goalie so leicht wie nur möglich. Die Nerazzurri sind klar besser. Die Bälle erobern sie meist weit vor Sommers Tor. Und gewähren sie den Gästen mal etwas Platz zum Schiessen, wird der Ball abgeblockt, wie im Fall von Calhanoglu – oder er schwirrt übers Tor.
Inter selbst trifft bereits nach acht Minuten: Denzel Dumfries (27) legt quer auf Lautaro Martinez (25). Eine Viertelstunde vor Schluss trifft Martinez noch einmal – nun auf flache Hereingabe eines anderen Neuen: Marko Arnautovic (34). Sommer jubelt beide Male ausgelassen. Es sind bis in die letzte Sekunde seine auffälligsten Szenen. Dann, quasi mit Schlusspfiff, muss Sommer nach einer Flanke doch noch einmal eingreifen. Er tut dies stilsicher. Eine richtige Prüfung ist aber auch das nicht. (mis)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Udinese Calcio | 4 | 3 | 10 | |
2 | SSC Neapel | 4 | 5 | 9 | |
3 | Inter Mailand | 4 | 6 | 8 | |
4 | Juventus Turin | 4 | 6 | 8 | |
5 | FC Turin | 4 | 2 | 8 | |
6 | Lazio Rom | 4 | 2 | 7 | |
7 | Hellas Verona | 4 | 1 | 6 | |
8 | FC Empoli | 4 | 1 | 6 | |
9 | Atalanta BC | 4 | 0 | 6 | |
10 | AC Mailand | 4 | 3 | 5 | |
11 | Genua CFC | 4 | -1 | 5 | |
12 | Parma Calcio | 4 | -1 | 4 | |
13 | US Lecce | 4 | -5 | 4 | |
14 | AC Florenz | 4 | -1 | 3 | |
15 | AC Monza | 4 | -1 | 3 | |
16 | AS Rom | 4 | -1 | 3 | |
17 | Bologna FC | 4 | -3 | 3 | |
18 | Como 1907 | 4 | -4 | 2 | |
19 | Cagliari Calcio | 4 | -5 | 2 | |
20 | FC Venedig | 4 | -7 | 1 |