Stellt sogar Haaland in den Schatten
Der beste Schweizer Knipser kickt in Österreich

In der österreichischen Bundesliga macht ein Schweizer von sich reden, der in der Super League nicht reüssieren konnte: Haris Tabakovic ist statistisch der beste Stürmer seit Jahresbeginn.
Publiziert: 12.05.2023 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2023 um 18:20 Uhr

Bei YB? Chancenlos gegen die Konkurrenz! Bei GC? Auch durchgefallen! Nach zwei Anläufen in der Super League sucht Haris Tabakovic sein Glück im Ausland: 2017 wagt er den Sprung ins fussballerische Provinzland Ungarn – und sieht sich in der speziellen Wahl des Arbeitgebers bestätigt: 13 Tore in 25 Partien sind eine starke Bilanz an der ersten Auslandstation.

Doch was der 28-jährige Grenchner wirklich draufhat, zeigt er erst in dieser Saison. Mittlerweile ist Tabakovic nach Österreich weitergezogen und dort richtiggehend explodiert. In der Saison 2021/22 traf er in 23 Spielen 27 Mal – damals aber noch in der 2. Bundesliga für Lustenau. Sein Lohn war der Wechsel in die höchste Liga zu Austria Wien.

Nach harzigem Start läufts auch in der österreichischen Hauptstadt prächtig, genauer gesagt seit Anfang Jahr: In seither elf Ligaspielen für Austria Wien trifft er zwölfmal. Mehr als ein Treffer pro Spiel – eine überragende Quote! Und eine, die ihn in diesem Zeitraum zum statistisch besten Schweizer Stürmer in einer höchsten Liga macht. Embolo? Seferovic? Okafor? Können alle einpacken, sie kommen nicht mal annähernd an den 1,94 Meter-Schlaks und dessen Quote! Okafor, der mit Salzburg in der gleichen Liga spielt wie Tabakovic, hat in diesem Jahr noch nie getroffen.

Haris Tabakovic trifft in Österreich aktuell mehr als ein Mal pro Spiel.
Foto: freshfocus
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Tabakovic stellt Haaland und Co. in den Schatten

Auch die Schweizer Skorer in der Super League kommen nicht an Tabakovics Quote ran. Am ehesten noch Cedric Itten von Meister YB. Doch auch er braucht im Schnitt mehr als ein Spiel für ein Tor (13 Treffer in 15 Partien). Guillemenot vom FC St. Gallen, Amdouni und Zeqiri vom FC Basel treffen zwar auch regelmässig, aber nicht am Laufmeter wie Tabakovic.

Warum es nach einem harzigen ersten Halbjahr in Wien plötzlich läuft, begründet er bei «heute.at» mit dem Trainerwechsel (Michael Wimmer für Manfred Schmid) in der Winterpause: «Es hat einfach von Anfang an gepasst mit dem neuen Trainerteam, es schenkt mir das Vertrauen. Und körperlich fühle ich mich top, die Vorbereitung war grossartig. Wenn man gut startet, kommt auch das Selbstvertrauen. Die Mannschaft macht es mir auch einfach. Es werden viele Bälle in die Box geflankt, das ist dort, wo ich meine Stärken habe.»

Übrigens: Auch wenn Vergleiche wegen des sportlich grossen Niveau-Unterschieds zwischen den Ligen eher eine Spielerei sind, übertrumpft Tabakovic seit Jahresbeginn sogar die Grossen des Weltfussballs. Erling Haaland von Manchester City, Kylian Mbappé von PSG und Robert Lewandowski von Barcelona – alle treffen in der Liga weniger zuverlässig als Tabakovic. Darauf angesprochen, sagt der: «Es macht mich stolz, mich in der Statistik mit all diesen Namen vorne zu sehen», gesteht der frühere YB- und GC-Spieler. «Aber man muss den Ball natürlich flach halten. Ich spiele in einer viel kleineren Liga. Und die anderen machen 40, 50 Tore pro Saison.» (wen)

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