Hier werfen die GC-Chaoten Pyros aufs Spielfeld
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Riesenskandal in Sion:Hier werfen GC-Chaoten Pyros aufs Spielfeld

Von Sitzplätzen bis Haftstrafen
So geht man im Ausland mit Pyros um

Nach dem Skandal rund um das abgebrochene Spiel zwischen Sion und GC stellt sich die Frage, wie im Ausland mit Pyros umgegangen wird. Dabei zeigt sich: die Rechtslage unterscheidet sich von Land zu Land sehr stark.
Publiziert: 19.03.2019 um 00:30 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2019 um 10:26 Uhr
Die Schweiz hat ein Pyro-Problem – doch sie ist nicht alleine.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Dänemark

Eine Zusammenarbeit zwischen einem Pyro-Techniker, dem Klub Bröndby Kopenhagen und dem dänischen Verband führt 2016 zur Entwicklung einer «kalten» Pyro-Fackel. Man kann mit der Hand wie bei einer Kerze durch die Flamme fahren. Durch die niedrigere Temperatur gehört sie zu einer niedrigen Gefahrenklasse und ist so im Gegensatz zu den herkömmlichen Pyros legal.

Österreich

Auch in Österreich gibt es Ausnahmeregelungen für Pyrotechnik, die zeitlich oder auf bestimmte Bereiche im Stadion begrenzt sind. Somit unterscheidet man zwischen legalen, also kontrollierten, und illegalen Pyroaktionen. In der Realität scheint das aktuelle Modell mit legalen Pyroaktionen zu funktionieren: Die Anzahl der Verletzten durch illegale Verwendung pyrotechnischer Gegenstände ist rückläufig.

Deutschland

Von wegen, Deutschland hat die Pyrotechnik im Griff. Beim Spiel Eintracht gegen Düsseldorf glüht zuletzt die Kurve.Laut Hessens Sportminister Peter Beuth hat sich gezeigt, dass sich trotz Strafen wie Stadionverboten oder Bussen keine Verhaltensänderung eingestellt habe. Er plädiert deshalb für eine Androhung von Haftstrafe.

England

In England gehört Pyrotechnik nicht zur Fankultur. Wer trotzdem mit Pyrotechnik erwischt wird, fliegt raus oder darf erst gar nicht hinein. Und weil es in den grossen Stadien auf der Insel nur Sitzplätze gibt, sind die Übeltäter schnell ausfindig gemacht.

Schweden

Die schwedische Liga stellte fest, dass Repression das Problem nicht löst. Also wurde das Vorgehen geändert. Nach Gesprächen mit dem Verband, Fans und den Klubs soll die Anwendung von Pyrotechnik nach Anmeldung grundsätzlich erlaubt werden – doch die Polizei gibt dafür kein grünes Licht. Ausserdem schafft die Liga die Geldbussen gegen die Klubs ab, wenn ihre Fans zünden.

Norwegen

Schon seit 2005 ist Pyro-Abbrennen im Stadion unter gewissen Auflagen legal. Um die Genehmigung zu erhalten, ist die Einwilligung von verschiedenen Behörden nötig. Das legale Zünden ist mit Auflagen verbunden: Kein Abbrennen während dem laufenden Spiel, zudem müssen Brandschutz-Bestimmungen eingehalten werden. In der 2015er Saison wurden 80 legale Pyro-Shows bewilligt, zu Zwischenfällen oder Verletzten kam es nicht.

USA

Der MLS-Klub Orlando City hat im 2017 eröffneten Stadion nicht nur eine der wenigen Stehplatztribünen im US-Fussball, sondern im unteren Bereich auch eine gekennzeichnete «Smoke Device Area». Hier dürfen die Fans Fackeln und Rauchbomben zünden. Der Klub selber hatte sich bei den Behörden für die nötigen Bewilligungen eingesetzt.

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