Tod von Diego Maradona – wars fahrlässige Tötung?
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Polizei musste einschreiten:«Arschlöcher! Hurensöhne! Feiglinge!»

Nach Skandal-Fotos: Chef-Bestatter tobt über seine Hilfskräfte
«Arschlöcher! Hurensöhne! Feiglinge!»

Drei Bestatter posieren mit Diego Maradonas Leiche. Nun sprechen die Firmen-Bosse über den Skandal und erklären, wie es passieren konnte.
Publiziert: 27.11.2020 um 17:43 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2020 um 12:30 Uhr

Diego Maradona (†60) ist beerdigt. «Die Hand Gottes» wurde auf dem Privatfriedhof Jardin de Bella Vista in einem Vorort von Buenos Aires beigesetzt, an der Seite seiner Eltern.

Und doch spricht Argentinien immer noch vom Skandal, für den drei Mitarbeiter einer Bestattungsfirma sorgten. Die drei Bestatter Diego Molina, Claudio und Ismael Fernández fotografierten sich mit dem leblosen Körper Maradonas. In sozialen Medien wird den dreien überall Rache geschworen.

Ihr Chef, Matías Picón, bricht währenddessen in Tränen aus – und redet in «Toda Pasión» über den Vorfall. Sein Familienunternehmen hat bereits die Bestattung von Maradonas Eltern organisiert, dementsprechend sei man nah mit der Familie – und enttäuscht, was alles passiert ist.

Diego Molino, eine Hilfskraft des Bestatters, sorgt mit diesem Foto für einen Skandal.
Foto: Twitter
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«Kein Angestellter»

Doch wie konnte es soweit kommen? Picón sagt, Molina sei «kein Angestellter», sondern man arbeite nur gelegentlich mit ihm. «Er hat uns nur beim Laden des Sarges geholfen, weil dieser viel wiegt. Die Familie hat sich für einen Zedernsarg entschieden, und der ist nun mal sehr schwer zu transportieren.» Deswegen habe man Molina und die beiden anderen Hilfskräfte hinzugerufen.

Picón: «Bevor die Leiche ankam, waren wir uns einig, dass wir alle aufmerksam sein müssen, damit niemand ein Foto macht, dass niemand ihn berührt.» Die Familie Picón, seit drei Generationen im Bestattungswesen zuhause, sagt, dann habe die Polizei angerufen, um den Transport der Leiche zu organisieren.

Bruder Diego Picón, der Älteste, war neben der Leiche, und entfernte sich, um zu telefonieren. «In diesem Moment machten diese Arschlöcher, diese Hurensöhne das Foto», so Pico. Man habe vorher schon mit dem glatzköpfigen Diego Molina gearbeitet. «Er hat gut gearbeitet, er hat nie etwas getan, eine super gebildete Person, aufmerksam. Aber er hat nun eine schreckliche Scheisse gemacht. Ich verstehe nicht, was mit ihm passiert ist», sagt Picón: «Jetzt zeigt er sein Gesicht nicht, er geht nicht ans Telefon.»

Vertrauen nach Beerdigung von Maradonas Eltern

Besonders schmerze es, dass man bereits Maradonas Eltern beerdigen durfte und dadurch Vertrauen genoss. «Die Familie hat volles Vertrauen in uns, deshalb sind wir so betroffen. Mein Vater ist 75 Jahre alt und er weint, ich weine, mein Bruder auch. Wir sind zerstört, zerstört, wir hören nicht auf zu weinen. Das ist fürchterlich.»

Er habe sofort Diegos Ex-Frau Claudia Villafañes (58) angerufen, sobald er von der Existenz der Fotos der beteiligten Personen wusste. «Sie war sehr wütend. Sie sagte mir, dass dies niemals hätte passieren dürfen. Ich gab ihr meine Erklärungen und entschuldigte mich. Sie sagte mir jedoch, den Gottesdienst wie geplant zu beenden, die Leiche zum Friedhof von Bella Vista zu bringen.»

Picón abschliessend: «Wir sind eine sehr aufrechte Familie, wir können nicht glauben, was passiert ist. Wir haben eine Geschichte von Ehrlichkeit und Verantwortung.» Molina sei ein Feigling, dass er das Telefon ausgeschaltet habe und sich verstecke.

«Familie ist am Boden zerstört»

«Wir wissen nicht, was auf uns zukommt, ob sie uns verklagen», sagt Picón. Nach dieser Aussage bricht er wieder in Tränen aus. «Drei Personen, die nichts mit unserem Familien-Unternehmen zu tun haben, haben uns verarscht. Meine Familie ist am Boden zerstört.»

Maradonas Anwalt rief bereits zur Bestrafung der fehlbaren Personen, insbesondere Molina, auf: «Angesichts eines Bildes von Diego auf seinem Sterbebett werde ich mich persönlich darum kümmern, den Schurken zu finden, der dieses Foto gemacht hat. Alle, die für einen solchen Akt der Feigheit verantwortlich sind, werden dafür bezahlen.» (red)

Mavys Álvarez (r.) hat eine turbulente und zum Teil schlimme Zeit an der Seite von Diego Maradona (l.) erlebt.
Foto: Twitter @katiuskaflores
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