«Wir wären bereit gewesen für die Ukraine»
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Nati-Direktor Tami:«Wir wären bereit gewesen für die Ukraine»

Alles zur Ukraine-Absage
Verhilft Corona der Nati jetzt zum Liga-Erhalt?

Die Ukrainer sitzen in Luzern in Quarantäne. Die Uefa sagt das auf Dienstag angesetzte Nations-League-Spiel ab. Bleibt die Schweiz jetzt dank Corona erstklassig?
Publiziert: 18.11.2020 um 00:58 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2020 um 09:05 Uhr
Max Kern, Andreas Böni und Sebastian Rieder

Nicht gestern, nicht heute: Das letzte Gruppenspiel der Nations League zwischen der Schweiz und der Ukraine findet (wohl) nie statt. Wer gewinnt forfait? Gibts gar einen Los-Entscheid? Der Ball liegt jetzt bei der Uefa. Und danach wohl beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne. Ein Präjudiz-Fall des CAS vom August macht den Schweizern berechtigte Hoffnung auf einen Forfait-Sieg.

Am Dienstagmorgen wird erneut ein ukrainischer Spieler positiv auf Covid-19 getestet. Letzten Montag waren bereits drei Ukrainer positiv. Der Luzerner Kantonsarzt Dr. Roger Harstall schickt den Spieler in Einzel-Isolation und den Rest der Delegation in Quarantäne.

Kurz vor 17 Uhr gibt die Uefa bekannt, dass die Ukrainer, nicht wie zuerst angekündigt, bis am Mittwoch keine andere Mannschaft aufbieten können. Denn die U21-Nati, die wegen früheren Corona-Fällen bereits drei Spieler zur A-Auswahl abstellen musste, spielte am Dienstag um 17.30 Uhr in Kovalivka, 240 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew, ein Länderspiel gegen Nordirland.

Dr. Roger Harstall hat für die ukrainische Delegation eine Quarantäne verhängt.
Foto: TOTO MARTI
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«Erwarte Entscheid zu unseren Gunsten»

Nati-Direktor Pierluigi Tami gibt sich kurz nach 18 Uhr kämpferisch: «Ich bin zwar nicht Anwalt. Aber es ist ganz einfach. Wir waren bereit, wir haben unsere Aufgaben richtig gemacht. Wir haben eine Gruppe von Spielern präsentiert, die alle negativ getestet wurden. Wir wollten spielen – aber dazu braucht es einen Gegner. Ich erwarte deshalb einen klaren Entscheid zu unseren Gunsten.»

Was ist der Grund, dass der Luzerner Kantonsarzt gleich die ganze ukrainische Delegation in Quarantäne schickt? Dr. Roger Harstall zu BLICK: «Es ist möglich, dass die aktuell negativen Personen im Verlauf der Woche positiv werden.»

So geht die Uefa vor

Die Reglemente der Uefa sind klar: «Kann eine Partie nicht neu angesetzt werden, verhängt die Uefa-Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkommission gegen den Nationalverband, der dafür verantwortlich ist, dass die Partie nicht, beziehungsweise nicht vollständig, ausgetragen werden kann, eine Forfait-Niederlage, es sei denn …»

Es sei denn? «… es sei denn, die Uefa kommt zur Schlussfolgerung, dass beide beziehungsweise keine der Mannschaften verantwortlich sind, dass die Partie nicht (…) ausgetragen werden kann, sodass keine Forfait-Niederlage verhängt werden kann. In diesem Fall wird die Uefa-Administration das Ergebnis der Partie per Los entscheiden.» Alles klar?

Drei Resultate sind beim Los-Entscheid möglich: 1:0, 0:1 und 0:0.

YB-Gegner machte es vor

Ein Präjudiz-Urteil des CAS macht den Schweizern nun aber Hoffnung! Für Nicht-Juristen: Ein Präjudiz ist eine Entscheidung eines obersten Gerichtshofes mit Leitbildfunktion für ähnliche künftige Fälle. Der für die Schweiz interessante Fall: Färöer-Klub Klaksvik profitiert im August 2020 in der Champions-League-Qualifikation davon, dass bei Gegner Slovan Bratislava mehrere Spieler positiv auf Covid-19 getestet wurden. Zuerst in der Heimat. Dann auch auf den Schafinseln.

Die Uefa verschiebt die Partie um zwei Tage, gibt den Slowaken die Möglichkeit, Ergänzungsspieler einzufliegen. Doch am Spieltag gibts wieder einen positiven Test. Die lokalen Behörden verhängen Quarantäne über das gesamte Team. Klaksvik gewinnt forfait. Und spielt in der nächsten Runde gegen YB. Der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne lehnt danach die Beschwerde von Slovan ab. Tami am Dienstag: «Ja, wir kennen diesen Fall.»

Liga A, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
2
2
6
2
Kroatien
Kroatien
2
0
3
3
Polen
Polen
2
0
3
4
Schottland
Schottland
2
-2
0
Liga A, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Italien
Italien
2
3
6
2
Frankreich
Frankreich
2
0
3
3
Belgien
Belgien
2
0
3
4
Israel
Israel
2
-3
0
Liga A, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
2
5
4
2
Niederlande
Niederlande
2
3
4
3
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
2
-3
1
4
Ungarn
Ungarn
2
-5
1
Liga A, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Dänemark
Dänemark
2
4
6
2
Spanien
Spanien
2
3
4
3
Serbien
Serbien
2
-2
1
4
Schweiz
Schweiz
2
-5
0
Liga B, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Georgien
Georgien
2
4
6
2
Albanien
Albanien
2
0
3
3
Tschechien
Tschechien
2
-2
3
4
Ukraine
Ukraine
2
-2
0
Liga B, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Griechenland
Griechenland
2
5
6
2
England
England
2
4
6
3
Irland
Irland
2
-4
0
4
Finnland
Finnland
2
-5
0
Liga B, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Slowenien
Slowenien
2
3
4
2
Norwegen
Norwegen
2
1
4
3
Österreich
Österreich
2
-1
1
4
Kasachstan
Kasachstan
2
-3
1
Liga B, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Türkei
Türkei
2
2
4
2
Wales
Wales
2
1
4
3
Island
Island
2
0
3
4
Montenegro
Montenegro
2
-3
0
Liga C, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweden
Schweden
2
5
6
2
Slowakei
Slowakei
2
3
6
3
Aserbaidschan
Aserbaidschan
2
-4
0
4
Estland
Estland
2
-4
0
Liga C, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Rumänien
Rumänien
2
5
6
2
Kosovo
Kosovo
2
1
3
3
Zypern
Zypern
2
-3
3
4
Litauen
Litauen
2
-3
0
Liga C, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
2
1
4
1
Bulgarien
Bulgarien
2
1
4
3
Nordirland
Nordirland
2
1
3
4
Luxemburg
Luxemburg
2
-3
0
Liga C, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
2
2
4
2
Armenien
Armenien
2
1
3
3
Lettland
Lettland
2
-2
3
4
Färöer
Färöer
2
-1
1
Liga D, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
San Marino
San Marino
1
1
3
2
Gibraltar
Gibraltar
1
0
1
3
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-1
1
Liga D, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Moldawien
Moldawien
1
2
3
2
Malta
Malta
2
-1
3
3
Andorra
Andorra
1
-1
0
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