Wieso Yann Sommer das Manchester-United-Angebot ablehnte
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Verlängerung bei Gladbach?Wieso Yann Sommer das Manchester-United-Angebot ablehnte

Jetzt spricht Yann Sommer
«Ich merkte sofort, dass das eine oder andere kaputt ist»

Die Schweiz bangt um ihren Nati-Goalie! Hier spricht Yann Sommer (33) über seine Verletzung, Verhandlungen im Sommer mit Manchester United und obs ihm bis zur WM reicht.
Publiziert: 06.11.2022 um 00:47 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2022 um 08:26 Uhr
Interview: Andreas Böni

Am 18. Oktober steht den Schweizer Fussball-Fans das Herz still. Yann Sommer (33), der Nati-Held der letzten EM, knickt im DFB-Pokal in Darmstadt um. Mit schmerzverzerrtem Gesicht liegt er auf dem Boden, muss ausgewechselt werden.

Sofort ist allen klar: Es wird in Richtung WM ein Wettkampf gegen die Zeit für die unumstrittene Nummer 1 im Schweizer Tor. Die Schweiz spielt am 24. November in Katar gegen Kamerun.

Nun spricht Yann Sommer erstmals über den folgenschweren Moment.

Yann Sommer spricht im grossen Interview über seine Verletzung, welche die Nation um ihren Goalie zittern lässt.
Foto: Sven Thomann
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Blick: Die Schweiz bangt um ihren Nati-Goalie. Darum die wichtigste Frage vorneweg: Wie geht es Ihrem Knöchel?
Yann Sommer: Besser, viel besser. Wir schauen von Tag zu Tag, wie er reagiert.

Am Freitag gegen Stuttgart spielten Sie noch nicht. Wie sind die Chancen, dass Sie am Dienstag in Bochum auflaufen?
Ich weiss es noch nicht. Manchmal ist es so, dass sich nach gewisser Belastung wieder Flüssigkeit im Knöchel sammelt, manchmal ist alles gut. Wir müssen schauen.

Haben Sie Angst um die WM?
Ich denke, dass es gut aussieht. Auch wenn ich vorsichtig mit Prognosen und Aussagen bin.

Aber es geht um Tage, nicht um Wochen?
Am Schluss kann man das nie sagen, wie es sich entwickelt. Aber ja, ich gehe davon aus, dass es nicht mehr allzu lange geht.

Was dachten Sie in jenem fatalen Moment im Pokal gegen Darmstadt, als Sie abknickten?
Da dachte ich relativ wenig, sondern fühlte einfach den Schmerz. Es war irgendwie eine blöde Situation, ich unterschätzte den Ball, kam in Rücklage und dann passiert so etwas relativ schnell. Das Umknicken war relativ stark, daher merkte ich sofort, dass das eine oder andere kaputt ist.

Gladbach-Goalie knickt im DFB-Pokal mit dem Fuss um
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Sorge um Yann Sommer:Gladbach-Goalie knickt im DFB-Pokal mit dem Fuss um

Hatten Sie in jenem Moment Angst um die WM?
Im ersten Moment tuts einfach weh, und dann kümmert man sich darum, die Verletzung zu versorgen. Die Gedanken um die WM, die macht man sich im Nachhinein.

Wie real war dieser Respekt, das Turnier zu verpassen, bei den Untersuchungen danach?
Als ich auf das MRT gewartet habe, habe ich natürlich sehr gehofft, dass das Ergebnis möglichst positiv ist. Als die Diagnose Bänderriss da war, bist du schnell wieder fokussiert, dieses Wasser aus dem Gelenk zu bekommen. Zu schauen, dass die Schwellung abklingt und du mit der Reha beginnen kannst.

Wie schnell wächst das zusammen?
Ich kenne das ja, hatte das in meiner Karriere schon erlebt. Es braucht Zeit und dann gute Tapes, dann wird das funktionieren.

Klingt positiv. Haben Sie viele Nachrichten bekommen danach?
Natürlich mehr als sonst, klar. Wenn eine WM vor der Tür steht, kamen viele Nachrichten aus der Schweiz mit Genesungswünschen. Die Leute hofften, dass es nichts Schlimmes ist. Diese positive Energie hat mich natürlich motiviert und sehr gefreut.

Wie sind Sie während Verletzungen? Mit Ihrem Umfeld?
Ich bin nicht so der gereizte Typ. Ich versuche, es relaxed zu nehmen und alles zu machen, dass ich möglichst schnell wieder auf dem Platz stehe. Viel Zeit in Therapie und Reha-Training zu investieren. Das Gute ist bei einer solchen Verletzung, dass du vieles machen kannst, um dich fit zu halten.

Normal gehen können Sie schon wieder, oder?
Absolut.

Wie pflegen Sie den Knöchel im Moment?
Viel Pflege für den Fuss, viel Therapie und gleichzeitig die Intensität steigern.

Sie haben vieles auf diese WM ausgerichtet. So verzichteten Sie auch auf einen Wechsel zu Manchester United. Was waren die Gründe?
Erstens bin ich in einem sehr guten und coolen Klub. Ich habe hier eine sehr gute Situation. Aber klar, im Sommer wurde viel geschrieben, viel spekuliert und ich habe mir selber auch viele Gedanken gemacht, wie man die Zukunft gestaltet. Ich kam daher zur Entscheidung, dass es nun so gut ist, wie es ist.

Aber Sie haben mit ManUtd-Trainer Erik ten Hag geredet.
Schauen Sie, ich will gar nicht mehr gross über letzten Sommer reden.

Es ist so, dass er Ihnen als möglicher Nummer 2 zu wenig Einsatz-Zeit zusichern konnte. Ist das richtig oder falsch?
Das ist für mich wirklich kein Thema mehr. Ich bin hier und will gar nicht Energie in solchen Themen verpuffen.

Sie werden die gleiche Antwort geben, wenns um Lucien Favre geht, der Sie zu Nizza holen will.
Ja! Klar ist, wenn es an dir als Sportler Interesse gibt und man hört von anderen Klubs, die die eigene Leistung respektieren, die man bringt, dann ist das super positiv.

Sie haben Ihren Vertrag in Gladbach nach wie vor nicht verlängert. Ist das vor der WM kein Thema mehr?
Wir sind immer in offenen Gesprächen. Wir werden sehen, wie's am Ende weitergeht.

Können Sie sich auch etwas Exotisches wie die USA vorstellen?
Ich möchte nie etwas ausschliessen. Aber da redet auch die Familie mit und ich will mir jetzt auch keine Gedanken machen. Ich muss jetzt aus meiner Verletzung rauskommen und dann habe ich hoffentlich noch Bundesliga und die WM vor der Nase.

Sind Sie schon weiter in Ihren Gedanken, ob Sie nach der WM in der Nati weitermachen wollen?
Es ist ein tolles Turnier, eine Weltmeisterschaft. Und dann schauen wir weiter. Ich habe es mir selber noch nicht wirklich richtig überlegt, ganz ehrlich.

Ihre Aussagen zuletzt klangen aber schon fast so, als ob Sie bis zur EM 2024 im Tor stehen wollen.
Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass ich wahnsinnig stolz bin, für die Schweizer Nati zu spielen. Und das Land glücklich zu machen. Das ist eine grosse Ehre.

Gregor Kobel spielt bei Dortmund mehrheitlich überragend. Er macht ganz schön Druck.
Er macht einen tollen Weg. Wir haben in der Schweiz unglaubliches Glück, Jonas Omlin, Yvon Mvogo und Philipp Köhn machen auch einen super Job. Wir sind extrem breit aufgestellt. Ich schaue mir ihre Spiele regelmässig an, weils mich einfach interessiert, wie sie sich entwickeln.

Captain Granit Xhaka sagte zu Trainer Murat Yakin, die Mannschaft sei reif für einen Titel. Sehen Sie das auch so?
Die Mannschaft hat auf jeden Fall sehr viel Qualität. Aber wir werden das Turnier sehr konzentriert angehen müssen, gerade in den Anfangsspielen. Die Gruppe ist hart und interessant. Es kann in alle Richtungen gehen, für alle drei Mannschaften. Aber klar traue ich uns viel zu.

Beim Startspiel gegen Kamerun hat man keine Ahnung, was auf einen zukommt.
Mein Gladbacher Mitspieler Ramy Bensebaini verlor mit Algerien in den Playoffs gegen Kamerun. Er sitzt in der Kabine neben mir und ärgert sich bis heute, dass man Kamerun nicht geschlagen hat.

Hat Breel Embolo, dessen Wurzeln in Kamerun liegen, euch ein paar Dinge erzählt?
Noch nicht, aber das wird er bestimmt noch. Aber allgemein haben wir noch wenig Erfahrung gegen afrikanische Mannschaften. Darum ist das Testspiel vor der WM gegen Ghana noch sehr wichtig. Das wird uns den Stil, wie die Afrikaner spielen, ein wenig aufzeigen.

Im zweiten Spiel wartet Brasilien. Hätten Sie lieber im ersten Spiel gegen sie gespielt, wo der Druck kleiner ist auf den fünffachen Weltmeister?
Nein, das ist egal. Wir müssen sowieso voll da sein gegen die Brasilianer, wie beim 1:1 an der WM 2018 in Russland. Da waren wir gut.

Im dritten Spiel, wenns um alles gehen könnte, wartet Serbien. Das wird ein heisses Spiel nach der Doppeladler-Affäre von 2018.
Erst mal ist es eine sehr gute Mannschaft. Aber klar, die Geschichte ist speziell. Ich hoffe, dass wir positive Fussball-Emotionen erleben werden.

Was sind die Lehren in der Vorbereitung aus 2018?
Das Thema haben wir intensiv besprochen im Nachgang. Wir müssen uns bewusst sein, dass viel rundherum aufgebauscht werden wird, da müssen wir einfach ruhig bleiben.

Während des letzten Nati-Zusammenzugs kam eine Sky-Doku über Sie auf den Markt. Darin erzählt Ihr Mitspieler Christoph Kramer, dass Sie Gesichtsserum benutzen und er nie etwas abbekommt. Was mussten Sie sich da anhören?
(Lacht.) Natürlich gabs ein paar Sprüche. Er hat mich einfach nur einmal mit der Pipette etwas ins Gesicht träufeln sehen. Man muss sich doch pflegen, gerade wir sind sehr viel in der Sonne. Da ist es doch wichtig, seine Haut zu schützen. Ich creme mich vor den Trainings auch mit Sonnencreme ein. Ich bin wirklich nicht extrem …

Am 20. November erscheint Ihre Dokumentation im Schweizer Fernsehen. Worauf kann sich der Nati-Fan freuen?
Reporter Jeff Baltermia hat mich über Monate begleitet. Man bekommt einen tieferen Einblick in mein Leben.

«Ich merkte schnell, das wird schwierig zum weiterspielen»
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Yann Sommer über Verletzung:«Ich merkte schnell, es wird schwierig weiterzuspielen»
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