Leitartikel zum begeisternden Ende eines turbulenten Fussballjahres
Petkovic hat die Fesseln gesprengt

Das spektakuläre 5:2 gegen Belgien ist auch ein Sieg für Trainer Vladimir Petkovic. Die Trainerdiskussion wird verstummen. Ein Leitartikel von Blick-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 19.11.2018 um 15:16 Uhr
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Aktualisiert: 21.12.2018 um 13:44 Uhr
Was. Für. Eine. Leistung! Die Schweizer Nati fertigt Belgien mit 5:2 ab!
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Der Sport, gerade der Fussball, ist ein hoch emotionales Tagesgeschäft. Momentaufnahmen sind alles, Langzeitbetrachtungen rücken da eher in den Hintergrund. Mit einem mitreissenden und grossartigen Auftritt gegen Belgien verabschiedet sich die Nati in die Winterpause.

Der letzte Eindruck bleibt. Und der ist glänzend. Zu verdanken ist dies auch den spielstarken Belgiern, die berauscht durch ein frühes 2:0 den Schweizern die Räume liessen, um diese sensationelle Wende zu schaffen. In einem WM-Achtelfinal wären die Belgier nach einem 2:0 wohl anders aufgetreten.

Das soll den Erfolg der Schweiz in keiner Weise relativieren. Auch nicht der Umstand, dass es halt «nur» die Nations League ist. Dieses 5:2 ist ein Ausrufezeichen der besonderen Art und auch für Trainer Vladimir Petkovic so etwas wie ein Befreiungsschlag. Die Moral und die Reaktion des Teams nach diesem 0:2-Rückstand ist nur eines: grandios. Und der Erfolg gegen die Nummer 1 der Fifa-Weltrangliste der lang ersehnte Exploit in einem Pflichtspiel gegen einen derzeit Grossen des Weltfussballs.

Der letzte Eindruck bleibt

Und Vladimir Petkovic hat die Gewissheit, dass der von vielen Kreisen geforderte Umbruch zu bewältigen ist. Er hat das Glück, dass er einen wie Stephan Lichtsteiner mit dem hervorragenden Kevin Mbabu nahtlos ersetzen kann. Er wird belohnt, dass er an Haris Seferovic unbeeindruckt festgehalten hat. Und er kann beruhigt feststellen, dass Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri den grossen Worten auch Taten folgen lassen. Die beiden Schlüsselspieler sind im Zenit ihres Schaffens und entfalten in ihren Klubs wie in der Nationalmannschaft in diesen Wochen ihr ganzes Potenzial.

Der letzte, so aufregende Eindruck bleibt. Darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sportlich ein durchzogenes Jahr war. Und dass es in der Führung des Teams eklatante Schwachpunkte gibt. Das wird der Bericht von Bernhard Heusler offenlegen. Es braucht neue Köpfe.

Petkovic hat den Weg aus der Sackgasse gefunden

Kaum ein Thema wird dabei Petkovic sein. Die Kritik an ihm wird verstummen. Was nicht heisst, dass die neuen Vorgesetzten den Coach nicht in die Pflicht nehmen müssen. Das betrifft nicht nur seine Beratungsresistenz und seine Aussendarstellung. Auch beim völlig verpatzten WM-Achtelfinal und dessen Aufarbeitung hat der Coach keine gute Figur gemacht.

Mit diesem Sieg gegen Belgien und der Qualifikation für das Finalturnier in Portugal hat er aber gewichtige Argumente für sich gesammelt und den Weg aus der Sackgasse gefunden. Die Trainerfrage ist bei der Neuorganisation der Nati in den Hintergrund gerückt.

Petkovic wird mit der Mannschaft in die EM-Qualifikation starten. Und löst er das EM-Ticket, dann verlängert sich sein Vertrag automatisch bis Ende 2020. Nach sieben Jahren Köbi Kuhn und sechs Jahren Ottmar Hitzfeld könnte es auch sechs Jahre Vladimir Petkovic geben. Er hat mit diesem 5:2 die Fesseln gesprengt.

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Tschechien
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