Nati in Trümmern - wir brauchen eine Revolution beim SFV
Herr Heusler, übernehmen Sie!

Die Zukunft von Coach Vladimir Petkovic ist ungewiss. Aber die letzten Monate haben gezeigt: Es braucht grundsätzliche Veränderungen und eine Professionalisierung mit neuen Köpfen in der Verbandsspitze. Ein Leitartikel von BLICK-Sportchef Felix Bingesser und BLICK-Fussballchef Andreas Böni.
Publiziert: 09.08.2018 um 01:18 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:25 Uhr
Bernhard Heusler würde sich perfekt für das Amt des SFV-Zentralpräsidents eignen.
Foto: Toto Marti
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Felix Bingesser und Andreas Böni

Über die Bedeutung der Fussball-Nationalmannschaft als Aushängeschild, Lokomotive und Projektionsfläche des Schweizer Sports gibt es keine zwei ­Meinungen. Über das Talent und Potenzial dieser bis anhin ­ungekrönten goldenen Generation auch nicht.

Dank einer bemerkenswerten Kontinuität über viele Jahre hat sich diese Nati auch international einen sehr guten Namen geschaffen. Seit bald zwanzig Jahren sind wir praktisch bei jedem grossen Turnier mit dabei. Der einst belächelte Schweizer Fussball hat sein Provinzmäntelchen abgestreift und sich in der Weltspitze etabliert.

Aber die letzten Monate und Wochen haben aufgezeigt: Jetzt gibt es Handlungsbedarf. Die Nationalmannschaft liegt in Trümmern. Wie erschreckend führungslos diese Institution zuletzt von Krise zu Krise geschlittert ist – das sorgt für Kopfschütteln. Wie naiv und stillos man den nachvollziehbaren Umbruch im Team nun vorantreibt – das ist amateurhaft! Tröpfchenweise werden verdiente Nationalspieler zum Rücktritt ­gedrängt. ­Konzeptlos, ohne Strategie. Abserviert per ­Telefon.

«Im Telefonat wurde ich vor die Türe der Schweizer Nati gesetzt!»
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Valon Behrami packt aus:«Im Telefonat wurde ich vor die Türe der Schweizer Nati gesetzt!»

Man sitzt Probleme aus, man versteckt sich, man schaut weg. Da, wo man handeln und kommunizieren müsste. «Ein Verband im Chaos», schreibt selbst die ansonsten eher zurückhaltende «Neue Zürcher Zeitung». Sportlich hat man sich entwickelt, strukturell nicht.

Valon Behrami wurde von Nati-Coach Petkovic vor die Tür gesetzt.
Foto: Keystone

Nicht erst seit der jüngsten Affäre um Valon Behrami ist klar: Es braucht einen Neubeginn, es braucht eine professionellere Führung, es braucht neue Köpfe.

Das beginnt ganz oben. Der 65-jährige Verbandspräsident Peter Gilliéron ist ein freundlicher Herr. Ein Funktionär von altem Schrot und Korn. Nie hektisch, immer zuvorkommend, schwer greifbar. Ein Verwalter, kein Gestalter.

Im nächsten Frühling stehen Wahlen an. Die Chance zur Kurskorrektur. Gesucht ist ein Profi. Kein Funktionär als ­Teilzeitangestellter mit einem 50-Prozent-Pensum, wie es Gilliéron ist. Sondern ein Macher, der auch operativ tätig ist und gestaltet. Der diesen Verband repräsentieren und verkaufen kann. Der Krisen kommen sieht und handelt. Und sie nicht aussitzt.

Es gibt den Mann, der in dieses Anforderungsprofil passt wie die Faust aufs Auge. Und er ist verfügbar. Er heisst Bernhard Heusler.

Der Jurist hat aus dem FCB einen europäischen Topklub geformt. Er hat einen beeindruckenden Leistungsausweis. Er ist ein glänzender Kommunikator und dynamischer ­Manager. Er ist im nationalen und internationalen Fussball bestens vernetzt. Ein kompetenter Mann mit Strahlkraft.

Ex-FCB-Sportchef Georg Heitz könnte als Nati-Delegierter fungieren.
Foto: Toto Marti

Als Delegierten für die Nationalmannschaft könnte er seinen Wegbegleiter und einstigen FCB-Sportchef Georg Heitz gleich mitbringen. Denn auch Claudio Sulser war in dieser Funktion keiner, der die Dinge in die Hand nahm. Selbst vor seiner Haustüre im Tessin hat er den jüngsten Eklat nicht verhindern können. Oder hat er die Situation ganz einfach falsch eingeschätzt? Er führt die Nationalmannschaft ein wenig nebenher. Das ist nicht mehr zeitgemäss.

Fraglich ist auch, ob Generalsekretär Alex Miescher im Verband eine Zukunft hat. Er hat sich mit seiner Doppelbürger-Diskussion zur Unzeit gleich selber aufs Abstellgleis geschoben. Eine Diskussion, die man führen darf. Aber nicht dann, wenn der Baum brennt und der Scherbenhaufen eh schon da ist.

Und nicht zuletzt: Der Verband braucht einen Kommunikationsprofi. Einer, der weiss, worauf es bei der Krisenkommunikation ankommt. Einer, der die Medien mitnimmt und integriert und nicht als notwendiges Übel betrachtet. Einer, der diese junge und hochtalentierte Mannschaft den Menschen näherbringt. Und sie nicht abschirmt und versteckt.

Ja, es braucht eine Revolution im Schweizer Fussball. Die ­Weichen für die nächsten Jahre müssen neu gestellt werden.

Diese Funktionäre stehen in der Kritik

Marco von Ah | Leiter Kommunikation und Medien seit 2008.
Foto: Reuters
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