Rieder machts anders als Jashari
«Ich profitiere von der U21-Nati»

Nach seinem 15-Millionen-Transfer von YB zu Stade Rennes verdient sich Fabian Rieder auf Nati-Ebene weiterhin die Sporen in der U21 ab. Der gebürtige Solothurner über den Reiz der Junioren-Nati und die ersten Monate in Frankreich.
Publiziert: 20.11.2023 um 10:43 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2023 um 14:21 Uhr
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Sebastian WendelReporter Fussball

Kräftiger Händedruck, Lächeln im Gesicht. Als Fabian Rieder im Teamhotel der U21-Nati in Neuchâtel zum Blick-Interview erscheint, macht das Schweizer Mittelfeldjuwel einen zufriedenen Eindruck. Keine Spur von Frust darüber, nicht für die A-Nati aufgeboten worden zu sein. Am Freitag erzielt der 15-Millionen-Mann beim 5:0 gegen Armenien einen Doppelpack: Am Dienstag gehts auf dem Weg an die EM 2025 weiter gegen Rumänien.

Fabian Rieder, als Sie erfuhren, dass Sie in die U21 müssen, haben Sie da gezögert?
Fabian Rieder: Nein, keine Sekunde. Das Schweizer Trikot zu tragen, ist immer eine Ehre.

Aber der Wunsch für den November war ein Aufgebot für die A-Nati?
Ja, klar! Im wichtigsten Nationalteam dabei zu sein, ist der Anspruch an mich selber. Aber gerade auf meiner Position im Mittelfeldzentrum ist die Konkurrenz riesig. Und ich bin noch jung, kann noch in der U21 spielen und weiss, dass ich hier auch zum Einsatz kommen werde. Früher oder später, wenn ich so weitermache, wird meine Zeit in der A-Nati kommen.

Fabian Rieder ist in der U21-Nati Führungsfigur und verlängerter Arm von Trainer Sascha Stauch.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
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Lieber Lehrling im A-Team oder Häuptling in der U21?
Beides hat seine Vorteile. Von Spielern wie Granit Xhaka oder Remo Freuler kann ich im Training sehr viel lernen. Bei der U21 ist meine Rolle ganz anders. Hier will der Trainer, dass ich vorangehe und in jedem Spiel den Unterschied ausmache. Sascha Stauch verlangt viel von mir, und das gefällt mir.

Am Montag vor der Kaderbekanntgabe gab es die Information vom Trainerstaff der A-Nati für die Wackelkandidaten, dass es eher die U21 wird. Was wurde Ihnen da gesagt?
Dass ich intensiv beobachtet werde und Stand jetzt eine wichtige Rolle in den Zukunftsplänen spiele. Wenn ich in der U21 und in den Klubs mit Leistung überzeuge, wird das Aufgebot für die A-Nati kommen. Es wurde auch nochmals festgehalten, dass es sehr wichtig sei für den Verband, dass sich die U21 das dritte Mal in Folge für die EM qualifiziert. Davon profitieren alle: Wir Spieler bekommen im Sommer 2025 in der Slowakei eine grosse Bühne, und der Ruf des Schweizer Fussballs wird immer besser.

Fabian Rieder persönlich

Fabian Rieder, geboren am 16. Februar 2002, wuchs in Koppigen BE und Solothurn auf. 2017 wechselte er in die Nachwuchsabteilung von YB, im Oktober 2020 spielte er erstmals für die Profis. Nach 122 Einsätzen für Gelb-Schwarz wechselt er im August 2023 für 15 Millionen Franken zu Stade Rennes. Im Herbst 2022 wurde Rieder erstmals für die A-Nati aufgeboten, an der WM in Katar kam er zweimal zum Einsatz. In der U21 steht er bei 17 Einsätzen.

Fabian Rieder, geboren am 16. Februar 2002, wuchs in Koppigen BE und Solothurn auf. 2017 wechselte er in die Nachwuchsabteilung von YB, im Oktober 2020 spielte er erstmals für die Profis. Nach 122 Einsätzen für Gelb-Schwarz wechselt er im August 2023 für 15 Millionen Franken zu Stade Rennes. Im Herbst 2022 wurde Rieder erstmals für die A-Nati aufgeboten, an der WM in Katar kam er zweimal zum Einsatz. In der U21 steht er bei 17 Einsätzen.

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Ardon Jashari hat dem SFV mitgeteilt, dass er nicht für die U21-Nati zur Verfügung stehe. Was denken Sie darüber?
Ich konzentriere mich nur auf mich und die Spiele mit der U21.

Wenn man die Gruppe der U21 anschaut: Das Ziel muss Rang 1 und die direkte EM-Quali sein, einverstanden?
Einverstanden! Mit unseren bisherigen Resultaten sind wir gut im Rennen.

Themawechsel: Sie haben vor der Nati-Pause Ihr erstes Tor für Stade Rennes erzielt. Sind Sie jetzt endgültig angekommen?
Das erste Tor gibt nochmals einen Push. Aber sowieso lief es bisher, abgesehen von Knöchelproblemen im Oktober, sehr gut. Die Mitspieler sind alles nette Typen. Ich weiss jetzt, warum der Sportchef und der Trainer mir gesagt haben, dass sie viel Wert auf Charakter legen. Es gibt keinen Teamkollegen, mit dem ich nicht gut auskomme. Einer sagte mir schon nach wenigen Tagen, meine Freundin könne gerne mit seiner ans Spiel gehen. Solche Gesten schätze ich als Familienmensch sehr.

Sind Sie froh, ist Ihre Freundin mit Ihnen nach Rennes gezügelt?
Sehr froh und dankbar. Sonst wärs mir dann zu einsam (lacht). Wir haben von einem früheren Rennes-Spieler eine möblierte Wohnung im Zentrum übernommen. Die Stadt ist herzig und überschaubar, mit sympathischen Menschen.

Rennes hat 15 Millionen Franken für Sie bezahlt. Spüren Sie diesbezüglich Druck?
Bis jetzt sind die Feedbacks von Sportchef und Trainer positiv. Mein Einfluss aufs Spiel soll sich laufend steigern. Gleichzeitig ist mir und allen bewusst, dass die Konkurrenz im Mittelfeld sehr gross ist, auf meiner Position wurde auch ein Spieler für 20 Millionen verpflichtet. Wir spielen europäisch, haben viele Spiele, ich komme zu meinen Einsätzen und mache mir keinen Stress, wenn ich mal nicht in der Startelf stehe.

Warum wurde es Rennes? Und nicht Gladbach oder ein anderer Bundesliga-Klub?
Es ist kein Geheimnis, dass ich gerne in die Bundesliga gewechselt wäre. Mit Gladbach und zwei, drei weiteren Vereinen gabs Kontakt. Aber dort hätten erst Spieler verkauft werden müssen. Rennes hat sich im Mai das erste Mal bei meinem Berater gemeldet. Im Sommer habe ich dann begonnen, mich konkreter mit dem Klub zu befassen, und realisiert: Rennes ist ein toller Klub, der – pardon – geilen Fussball spielt und ein ideales Sprungbrett ist für ganz nach oben.

Haben Sie sich bei den Schweizer Ex-Spielern von Rennes, Alex Frei und Gelson Fernandes, Infos geholt?
Gelson hat meinem Berater im Sommer eine Sprachnachricht geschickt und geschwärmt. Mit Jordan Siebatcheu (Ex-Mitspieler bei YB; d. Red.) habe ich auch gesprochen. Obwohl es ihm persönlich in Rennes nicht so gut lief, hat er nur Positives berichtet, das heisst schon einiges. Einmal war dann noch meine Mutter mit meinem Stiefvater oben. Und als sie zurückkamen, sagten sie, sie hätten sich in der Stadt und bei den Leuten vom Klub sehr wohlgefühlt. Da war klar: Das mache ich!

Der Wechsel ging erst Ende August über die Bühne. Haben Sie schon damit gerechnet, bei YB zu bleiben?
Eine weitere Saison in der Schweiz wäre okay gewesen. Aber für YB, mich und mein Umfeld war klar: Um mich weiterzuentwickeln, mich jeden Tag dem Konkurrenzkampf zu stellen, wäre der Schritt in eine Topliga wichtig. Ganz ehrlich, der Sommer war intensiv: Die Öffentlichkeit erwartete den Wechsel, ich auch. Dazu war ich mental ausgelaugt von der Double-Saison mit YB und der U21-EM. Aber trotz allem musste ich mit YB performen, damit wir uns für die Champions League qualifizieren.

Was dann auch geklappt hat ...
Mich so von meinem Herzensklub verabschieden zu dürfen, war wie ein Märchen. Aber danach waren meine Batterien komplett leer.

Mit der Bitte um ehrliche Antwort: Kommt man auf die Welt, wenn man aus der Super League in eine Topliga wechselt?
Ja, schon (lacht). Ich war bei YB körperlich einer der Besten. Aber in Frankreich ist alles nochmals ein Level schneller, stärker, grösser. Wirklich jeder Gegner hat ein unglaublich hohes Niveau. Im Spiel hast du kaum Zeit, die Pässe kommen viel schärfer. Und die Bewegungsabläufe sind zentral: Stehst du gegen Teams wie Paris St. Germain falsch, spielen sie dich mit einem Pass aus.

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