Shaqiris Nati-Karriere
«Mäuschen», Traumtore und der Doppeladler-Jubel

Noch keine 30, bald 100 Länderspiele und zum fünften Mal an einer WM oder EM mittendrin – hier gibt es Xherdan Shaqiris Highlights der letzten vier grossen Turniere.
Publiziert: 08.06.2021 um 09:57 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2021 um 13:17 Uhr
Der 18-jährige Xherdan Shaqiri stemmt im WM-Vorbereitungs-Camp in Crans-Montana im Mai 2010 Gewichte – beobachtet von Coach Ottmar Hitzfeld.
Foto: TOTO MARTI
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Max Kern

WM 2010 in Südafrika: Die Nummer 23 fürs «Miisli»

Beim FC Basel setzt im Frühling 2010 Trainer Thorsten Fink auf den 18-jährigen Linksfuss Xherdan Shaqiri. Bald auch Nati-Coach Ottmar Hitzfeld. Am 3. März 2010 feiert «Shaq» beim 1:3 gegen Uruguay seine 45-minütige Premiere. Eher überraschend steht Shaqiri im WM-Kader. Bei der Nummernvergabe muss das 1,69 Meter kleine Kraftpaket hintenanstehen: Übrig bleibt die 23. Die trägt er auch heute noch.

Teamleader Alex Frei (damals 30) gibt dem Kleinen den Spitznamen «Miisli», baseldeutsch für Mäuschen. Im Blick sagt Shaqiri: «Eigentlich fehlen mir die Worte für dieses Jahr. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich selbst in der Muttenzerkurve stand, Balljunge bei den FCB-Heimspielen war und mir mit meinen Brüdern ein Zimmer teilte. Vor fast genau einem Jahr habe ich dann im Final des Youth Cup das Siegestor gemacht, aber nicht mal davon geträumt, was darauf alles passierte. Aufgrund der WM muss meine Fahrprüfung noch etwas warten. Aber unter diesen Umständen kann ich damit ganz gut leben.»

Nur «Krieger» Behrami steht vor Shaqiri

Rekordjagd – Mit der fünften Teilnahme an einem grossen Turnier (WM oder EM) lässt ­Liverpool-Profi Shaqiri gleich sechs prominente Mitstreiter von früher hinter sich: Auch Ex-Captain Diego Benaglio, Rekordtorschütze Alex Frei (42 Treffer), Blerim Dzemaili, Ludovic Magnin, Philippe Senderos und Hakan Yakin sind viermal für die Schweiz an Welt- oder Europameisterschaften aufgelaufen. Shaqiri schliesst zu Stephan Lichtsteiner, Tranquillo Barnetta, Johan Djourou und Gelson Fernandes auf.

Nur noch «Krieger» Valon Behrami (36), der Mann von Ski-Star Lara Gut-Behrami, liegt mit sechs Turnieren vor Shaqiri in Front. Noch. Bereits im nächsten Jahr kann Shaq – falls er nicht verletzt ist – an der Winter-Weltmeisterschaft in Katar sein sechstes Turnier bestreiten.

Rekordjagd – Mit der fünften Teilnahme an einem grossen Turnier (WM oder EM) lässt ­Liverpool-Profi Shaqiri gleich sechs prominente Mitstreiter von früher hinter sich: Auch Ex-Captain Diego Benaglio, Rekordtorschütze Alex Frei (42 Treffer), Blerim Dzemaili, Ludovic Magnin, Philippe Senderos und Hakan Yakin sind viermal für die Schweiz an Welt- oder Europameisterschaften aufgelaufen. Shaqiri schliesst zu Stephan Lichtsteiner, Tranquillo Barnetta, Johan Djourou und Gelson Fernandes auf.

Nur noch «Krieger» Valon Behrami (36), der Mann von Ski-Star Lara Gut-Behrami, liegt mit sechs Turnieren vor Shaqiri in Front. Noch. Bereits im nächsten Jahr kann Shaq – falls er nicht verletzt ist – an der Winter-Weltmeisterschaft in Katar sein sechstes Turnier bestreiten.

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Schon vor elf Jahren gabs Transferwirbel um «Shaq». Der sagte: «Die Gefahr, dass ich abhebe, besteht bei mir nicht. Ich bleibe immer cool, das ist mein Naturell. Ich glaube, ich würde auch cool bleiben, wenn die Welt untergehen würde.» Shaqiri wird erst im letzten Gruppenspiel beim 0:0 gegen Honduras für 13 Minuten eingesetzt. Nach dem WM-Aus fahren ein paar Spieler gemeinsam in einen Löwenpark. Shaqiri posaunt im Bus: «Ich will mit einer Löwin kuscheln.» Als es dann ernst wird, zieht er schnell den Schwanz ein.

WM 2014 in Brasilien: Hattrick und schnellstes WM-Tor aller Zeiten

Die ganze Welt lernt den Zauberwürfel kennen. Und wie! Blick schreibt am 26. Juni 2014: «Schwüle 88 (!) Prozent Luftfeuchtigkeit in Manaus, 26 Grad. Und dann mitten im Regenwald des Amazonas ein Schweizer Donnerschlag. Lichtsteiner zu Shaqiri. Der Zauberzwerg, der erstmals an der WM hinter der Spitze beginnt, zieht wie gewohnt in Richtung Strafraum. Der Kraftwürfel zieht ab wie zu seinen besten Zeiten. Der Ball zischt via Lattenunterkante ins Netz. 1:0 nach nur sechs Minuten.

Es ist das schnellste Tor der Schweizer WM-Geschichte. Bisher war es Leopold Kielholz' Treffer 1934 gegen Holland (3:2). Der Brillenträger hatte nach sieben Minuten getroffen. Der damalige Bayern-Spieler Shaqiri legt noch zwei Tore obendrauf, markiert beim 3:0 einen Hattrick! Die Blick-Schlagzeile: «Dschungel-König Shaq!» Darunter steht: «Gegen ihn ist im Dschungel kein Kraut gewachsen: Shaq sticht gegen Honduras gleich dreimal (!) wie ein Moskito zu. 3:0!»

Alles zur Fussball-EM

Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.

Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.

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Dank Shaqs Hattrick steht die Schweiz in São Paulo gegen Argentinien im Achtelfinal. Gegen Lionel Messi und Co. ist nach 120 Minuten Schluss. Angel di Maria trifft in der 118. Minute zum 0:1. Der Grossteil der 68'225 Fans steht auf Seite von Shaq und Co. Wenige Tage zuvor gibt Shaqiri zu, dass er von einer Frau gestalkt wurde: «Eine Frau drohte mir mit Selbstmord, wenn sie mich nicht sehe. In einer solchen Situation ist man völlig überfordert. Zum Glück hat es sich am Ende positiv entwickelt. Das ist die negative Seite der Popularität.»

EM 2016 in Frankreich: Shaq schiesst schönstes Tor des Turniers

Diesen Seitfallzieher von Shaqiri werden wir für immer in Erinnerung behalten. Achtelfinal in St-Etienne gegen Polen. Es läuft die 82. Minute, als sich der damalige Stoke-Profi nach einer Lichtsteiner-Flanke in den Himmel schraubt. Wenn es ein Lehrvideo für einen perfekten Seitfallzieher bräuchte – die Italiener nennen es «bicicletta» –, Shaqiri liefert es. Via Pfosten trifft er zum 1:1. Immer und immer wieder wird das Traumtor am TV gezeigt. Es ist das schönste Tor dieser EM.

Als Preis gibts einen Pokal. Die Jury um den ehemaligen Welt- und Europameister David Trezeguet hat Shaq zum «Man of the Match» gewählt. «Ein sehr schönes Tor», sagt der Geehrte, «aber am Schluss hat es leider nicht viel gebracht.» Die Schweiz und Shaq sind nach dem Penaltyschiessen (Xhaka verschiesst) draussen.

WM 2018 in Russland: Shaqs Doppeladler-Jubel

Beim 2:1-Sieg gegen Serbien (nach 0:1-Rückstand) feiern die Torschützen Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri (trifft in der 91. Minute!) wie auch Captain Stephan Lichtsteiner mit dem Doppeladler-Jubel! Xhaka und Shaqiri werden mit je 10'000 Franken gebüsst, Lichtsteiner mit 5000. Der Doppeladler, das Wappentier Albaniens, ist eine klare politische Botschaft für Albanien und den Kosovo – und gegen Serbien.

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