Stocker vor dem Färöer-Spiel
«Petkovic ist nicht nachtragend!»

Die Nati-Karriere von Valentin Stocker (27) verlief bisher eher stockend, begleitet von Enttäuschungen und Missverständnissen. Das soll ab sofort Vergangenheit sein. Heute gehts in Luzern in der WM-Qualifikation gegen die Färöer (18 Uhr im Ticker).
Publiziert: 13.11.2016 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:19 Uhr
Valentin Stocker unter Tessiner Palmen.
Foto: TOTO MARTI
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Michael Wegmann, Max Kern (Interview) und Toto Marti (Fotos)

Valentin Stocker, wann fliegen Sie auf den Mond?
Valentin Stocker: Wahrscheinlich nie. Weshalb fragen Sie?

Weil Sie mal in einem Interview mit Kindern erzählt haben, dass dies Ihr Kindheitstraum gewesen sei.
Ja. Und später wollte ich immer Chiropraktiker werden. Aber ich fühle mich sehr wohl hier auf der Erde. Ich werde nicht auf den Mond fliegen.

Dafür gerne nach Russland?
Kommt drauf an, wann! Im WM-Sommer 2018 sehr gerne. Ich hoffe, dass wir in der Qualifikation so weiterspielen wie bisher.

Die Nati ist auf sehr gutem Weg. Auch dank Ihrem 3:2-Siegtreffer kurz vor Schluss in Ungarn.
Ja. Ich bin froh, dass ich mithelfen konnte. Es war ein wichtiger Auswärtssieg. Jetzt hoffen wir, dass die Ungarn den Portugiesen zu Hause noch Punkte klauen und wir unsere Aufgaben weiterhin erledigen. Dann fahren wir an die WM.

Ihre Geschichte an Grossanlässen ist noch nicht wirklich gross. An der WM 2014 haben Sie die erste Halbzeit im ersten Spiel gespielt, dem 2:1 gegen Ecuador, danach nicht mehr. Für die EM diesen Sommer in Frankreich wurden Sie nicht aufgeboten. Welches Turnier war schwieriger zu verarbeiten?
Eindeutig Brasilien. Dabei sein und doch nicht richtig – das war härter.

Für Frankreich haben Sie per SMS mitgeteilt bekommen, dass Sie nicht aufgeboten werden ...
... ja. Es ist eh schon nicht einfach, wenn man nicht dabei sein kann. Aber es ist klar, dass ich solche Entscheide lieber persönlich erfahren würde. Ich habe mich jedoch mit dem Trainer schon beim letzten Zusammenzug ausgesprochen. Ein gutes Gespräch. Ich fühle mich wohl und verstanden hier. Das ist alles geklärt.

Wie die Geschichte mit dem angeblichen Balkan-Graben, die angeblich Sie ins Rollen gebracht haben, weil Sie Interna ausgeplaudert haben sollen ...
... das war sehr verletzend. Da wurden irgendwelche Dinge geschrieben, ohne dass jemand mit mir geredet hätte. Wenn ich erwarte, dass ein Trainer mich persönlich anruft, um mir mitzuteilen, dass ich nicht dabei bin – dann erwarte ich auch von mir, dass ich mit Namen hinstehen würde, wenn ich etwas anzuprangern hätte. Ich wollte nie das Gesicht dieser Debatte sein, auch nicht der Wortführer. Plötzlich ging es nur noch um meine Person. Aber ich spürte von Team und Staff auch grossen Rückhalt, hatte unter anderem ein sehr gutes Gespräch mit Valon (Behrami, die Red.).

Sie waren bis vor dem Ungarn-Spiel während elf Monaten nicht mehr in der Nati. Gibts immer noch Grüppchen?
Nein.

Mit wem haben Sie gefrühstückt?
Marwin Hitz war gerade fertig. Dann haben sich Léo Lacroix und Gelson hinzugesetzt. Ich fühle mich wirklich sehr wohl im Kreise der Nati. Die Stimmung ist super. Und das soll auch so bleiben, nachdem wir im Kreis der Nati dieses SonntagsBlick-Interview gelesen haben. Deshalb will ich nicht mehr über diese Debatte reden. Sie ist bei uns längst kein Thema mehr.

Zurück zu den Grossanlässen. An der WM 2010 in Südafrika waren Sie nur auf Pikett und nicht dabei. Obwohl Sie kurz zuvor für den FC Basel die Finalissima gegen YB mit einem Tor und einem Assist entschieden haben ...
...(lacht) Und zwei Tore im Cupfinal habe ich kurz zuvor auch noch erzielt.

In der Finalissima stand Ihnen damals als YB-Trainer Vladimir Petkovic gegenüber. Trägt er es Ihnen eigentlich noch nach, dass Sie die Berner Titelträume im letzten Spiel zerstörten?
Das hat er sicher vergessen. Wobei, vergessen wohl nicht. Aber er ist sicher nicht nachtragend. Fragen Sie ihn doch gleich selbst.

Stocker zeigt in den Hotelgang, wo Petkovic ein Schwätzchen mit zwei weiblichen Hotelgästen hält und Autogramme verteilt. Wissen Sie noch, dass Stocker Sie und YB 2010 abgeschossen hat? Vladimir Petkovic lacht und sagt: «Nein. Wer beim Gegner die Tore erzielt hat, habe ich längst vergessen. Ich konzentrierte mich immer schon lieber auf meine eigene Mannschaft.»

Valentin, im September haben Sie auf Facebook folgenden Spruch gepostet: «Egal, wie oft du auf die Fresse kriegst, gib niemals auf, am Ende wirst du belohnt.» Ist das Ihr Lebensmotto?
Nein. Aber es hat gerade gut gepasst. Ich habe in diesem Moment sehr viel Bestätigung bekommen – in der Nati und bei Hertha Berlin. Zuvor musste ich ja einiges schlucken. Verstehen Sie mich ja nicht falsch. Ich beziehe mich nur auf den Fussball. Ich weiss, dass es Leute gibt, denen es bedeutend schlechter geht. Ich kann das schon richtig einordnen. Aber der Spruch passte dennoch.

Wer Portugal schlägt, darf gegen die Färöer nicht zu Hause verlieren. Einverstanden?
Klar muss es unser Anspruch sein, dass wir die Färöer schlagen, wenn wir nach Russland wollen. Und trotzdem gibt es immer wieder Tage, an denen alles passieren kann.

Sie wissen, wovon Sie reden. Sie waren 2008 auch bei der peinlichen Pleite gegen die Luxemburger dabei.
Ja, ich habe das 1:2 gegen Luxemburg erlebt. So etwas kann passieren. Aber wir haben diese Woche hart gearbeitet, um die Wahrscheinlichkeit eines Punktverlustes so klein wie möglich zu halten. Dennoch gibt es so viele Faktoren, die ein Spiel beeinflussen können. Wenn wir aber unsere Leistung abrufen können, bin ich überzeugt, dass wir gewinnen. Die Swisspor-Arena wird ausverkauft sein. Für mich als Luzerner ist das doppelt speziell.

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