Foto: TOTO MARTI

Türken heiss auf unseren U21-Nati-Captain
Warum wechselte Petkovic Cömert gegen Gibraltar nicht ein?

Statt Eray Cömert für immer an die Schweiz zu binden, verzichtet der Nationaltrainer gegen Fussballzwerg Gibraltar auf den FCB-Verteidiger. Der nimmts sportlich.
Publiziert: 12.09.2019 um 08:20 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2019 um 09:03 Uhr
Stefan Kreis

Wer Eray Cömert reden hört, der spürt, dass sein Herz so rot-weiss schlägt wie die Schweizer Flagge. Ein Einsatz mit der A-Nationalmannschaft am Sonntag gegen Gibraltar hätte ihn «mit grossem Stolz erfüllt», sagt der Captain der Schweizer U21. Nur: Er darf nicht ran.

Statt gegen die Nummer 198 der Weltrangliste auf den Basler Innenverteidiger zu setzen, bringt Vladimir Petkovic Nico ­Elvedi und Fabian Schär im Abwehrzentrum. «Dafür habe ich Verständnis, denn auf den Innenverteidiger-Positionen gibt es allgemein wenig Wechsel», sagt Cömert zwar. Trotzdem hätte Petkovic den 21-Jährigen bei einer Einwechslung für ­immer an die Schweiz binden können. Hat er nicht.

Und Cömert bleibt weiterhin Ziel des türkischen Verbands. Die versuchen alles, nehmen Kontakt mit dem Spieler und dessen Umfeld auf, sind schon mehrere Male in die Schweiz ­gereist, locken Cömert mit der Aussicht auf die EM 2020. Bislang ohne Erfolg.

Eray Cömert könnte noch immer zur türkischen Nationalmannschaft wechseln.
Foto: Sven Thomann
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Cömert hat alle Nachwuchsstufen des Schweizer Verbands durchlaufen, trägt bei er U21 die Captain-Binde. «Das ist ein Zeichen von Wertschätzung», so der Rechtsfuss. Auch dass er schon zum zweiten Mal im Kader der A-Nationalmannschaft stand, deutet Cömert als ein Zeichen in die richtige Richtung. «Das beweist, dass ich in den Planungen eine Rolle spiele.»

Warum Vladimir Petkovic ihn gegen Gibraltar nicht gebracht hat, bleibt trotzdem ein Rätsel. Der SFV sagt zu diesem Thema: «Es ist ein technischer Entscheid des Trainers, wer ein- und ausgewechselt wird. Der richtige Moment, um Antworten auf solche Fragen zu erhalten, wäre die Pressekonferenz nach dem Spiel gewesen.»

Oder anders gesagt: Petkovic war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Gegen Gibraltar wechselt dieser Renato Steffen, Mario Gavranovic und Ruben Vargas ein. Letztgenannter kommt zum ­Debüt und ist für immer Schweizer Nationalspieler. Cömert noch nicht. Ob sich das in den kommenden Länderspielen ändern wird? Am 12. Oktober spielt die Nati gegen Dänemark, drei Tage danach gegen Irland. Andere Kaliber als Gibraltar. Gegner, die in der Innenverteidigung weniger Experimente zulassen.

Das meint BLICK: Petkovic muss Cömert anbinden!

Ein Kommentar von Stefan Kreis

Dienstagabend, Rheinpark Vaduz. Die Schweiz spielt in der Quali zur U21-EM gegen Liechtenstein und Captain Eray Cömert tut das, was nicht viele Innenverteidiger in diesem Land beherrschen: Er schlägt einen weiten Ball übers halbe Feld, präzis, mit Zug. Direkt auf Noah Okafor, der wie aus dem Nichts alleine vor dem gegnerischen Tor auftaucht. Es ist eine Spielauslösung, die an Nati-Verteidiger Fabian Schär erinnert.

Natürlich, Cömert hat in seiner noch jungen Karriere Böcke geschossen, ist defensiv anfällig, wirkt bisweilen unkonzentriert im Zweikampf und im Stellungsspiel. Nur: Fehler kann man abstellen. Wenn einer aber zwei linke Füsse hat, dann lernt er das auch mit 21 Jahren nicht mehr. Für Cömert gilt das nicht. Der Mann kann kicken.  

Das ist auch dem türkischen Verband nicht entgangen. Seit Monaten buhlen die Verantwortlichen vehement um den Verteidiger, versprechen dem Basler einen Platz im EM-Kader 2020. Auch die Schweiz ist auf EM-Kurs, hinter Akanji, Schär und Elvedi ist Cömert aber bloss die Nummer 4. Und wirds wohl auch bleiben.

Es spricht deshalb für ihn und dessen Wertschätzung der Schweiz gegenüber, dass er den Abwerbeversuchen aus der Heimat seiner Eltern bislang widerstanden hat. Mehr noch. Er betont öffentlich, dass es ein Traum wäre für die Nati zu spielen.

Umso unverständlicher deshalb, dass Nati-Coach Vladimir Petkovic Cömert am Sonntag gegen Gibraltar nicht für immer an die Nati gebunden hat. Im Oktober warten mit Irland und Dänemark andere Kaliber. Gegner, die in der Innenverteidigung kaum Experimente zulassen.  

Ein Kommentar von Stefan Kreis

Dienstagabend, Rheinpark Vaduz. Die Schweiz spielt in der Quali zur U21-EM gegen Liechtenstein und Captain Eray Cömert tut das, was nicht viele Innenverteidiger in diesem Land beherrschen: Er schlägt einen weiten Ball übers halbe Feld, präzis, mit Zug. Direkt auf Noah Okafor, der wie aus dem Nichts alleine vor dem gegnerischen Tor auftaucht. Es ist eine Spielauslösung, die an Nati-Verteidiger Fabian Schär erinnert.

Natürlich, Cömert hat in seiner noch jungen Karriere Böcke geschossen, ist defensiv anfällig, wirkt bisweilen unkonzentriert im Zweikampf und im Stellungsspiel. Nur: Fehler kann man abstellen. Wenn einer aber zwei linke Füsse hat, dann lernt er das auch mit 21 Jahren nicht mehr. Für Cömert gilt das nicht. Der Mann kann kicken.  

Das ist auch dem türkischen Verband nicht entgangen. Seit Monaten buhlen die Verantwortlichen vehement um den Verteidiger, versprechen dem Basler einen Platz im EM-Kader 2020. Auch die Schweiz ist auf EM-Kurs, hinter Akanji, Schär und Elvedi ist Cömert aber bloss die Nummer 4. Und wirds wohl auch bleiben.

Es spricht deshalb für ihn und dessen Wertschätzung der Schweiz gegenüber, dass er den Abwerbeversuchen aus der Heimat seiner Eltern bislang widerstanden hat. Mehr noch. Er betont öffentlich, dass es ein Traum wäre für die Nati zu spielen.

Umso unverständlicher deshalb, dass Nati-Coach Vladimir Petkovic Cömert am Sonntag gegen Gibraltar nicht für immer an die Nati gebunden hat. Im Oktober warten mit Irland und Dänemark andere Kaliber. Gegner, die in der Innenverteidigung kaum Experimente zulassen.  

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