Foto: TOTO MARTI

Vladimir Petkovic analysiert das Nati-Jahr 2018
«Nach der WM herrschte fast Kriegszustand!»

Am Morgen braucht Vladimir Petkovic den Doktor. Der Nati-Coach verlor seine Stimme. Der Dottore kann helfen. Petkovic spricht über sein 2018.
Publiziert: 28.11.2018 um 02:48 Uhr
|
Aktualisiert: 24.12.2018 um 13:08 Uhr
Vladimir Petkovic: «2018 war ein positives Jahr!»
Foto: TOTO MARTI
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Max Kern

Vladimir Petkovic, wenn jetzt nochmals WM wäre, was 
würden Sie anders machen?
Vladimir Petkovic: Dann würde ich vielleicht Journalist werden. Ich habe meine Schlüsse aus der WM gezogen. Aber die möchte ich lieber für mich behalten.

Könnten Sie nicht konkreter 
werden?
Na gut, vielleicht hätte ich beim letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica fünf, sechs Spieler draussen lassen sollen, um sie zu schonen für den Achtelfinal. Aber es bestand noch die Möglichkeit, dass Serbien das letzte Spiel gegen Brasilien gewinnt und wir gleichzeitig verlieren, dann wären wir draussen ge­wesen. Die Mannschaft hat ­natürlich nach dem Serbien-Spiel mitbekommen, dass bei der Fifa ein Rekurs läuft (wegen den Doppeladler-Gesten von Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner, die Red.). Das kann bei den Spielern dazu führen, dass sie zwar zufrieden über den Sieg, aber gleichzeitig irritiert sind. Die ersten zwei Tage nach dem Costa-Rica-Spiel habe ich gemerkt, dass die Mannschaft ­etwas erschüttert war, aber die letzten zwei Tage vor dem ­Achtelfinal gegen Schweden gabs keine Zeichen für einen mentalen Abfall. Und wer weiss, wenn Dzemaili das 1:0 schiessen würde, wie der Match dann gelaufen wäre? Aber ich dis­kutiere nicht so ­gerne Fragen nach dem «Was wäre gewesen, wenn ...?» oder «Was würden Sie heute anders machen als ­damals?».

War 2018 das schwierigste Jahr 
Ihrer Trainer-Karriere?
Für mich war 2018 ein positives Jahr. Was mich stört: Der Achtelfinal sollte für die Schweiz ein gutes Resultat sein. Nachher herrschte aber fast so etwas wie Kriegszustand. Das ging mir am Anfang ein bisschen auf die Nerven. Ich wollte reden, konnte aber nicht. Wir kamen in eine Art organisiertes Chaos. Vielleicht haben wir zehn Tage 
zu lange gewartet, bis wir nach der WM geredet haben. Das, was nach dem Serbien-Spiel und nach der WM passiert ist, hat viel Energie gekostet. Ich bin ja ­selber einige Male verabschiedet worden (lächelt). Aber ich habe die ganze Zeit den Rückhalt im Volk und die Rückendeckung durch den Verband gespürt.

Jetzt solls nach dem Heusler-Bericht einen neuen Super-Manager für die Nati geben. Was ist Ihre 
Meinung?
Ich habe zwar auch mit Bernhard Heusler und Georg Heitz gesprochen, war aber nicht weiter involviert bisher.

Das wird doch Ihr neuer Chef, oder?
Das wird mein Chef sein? Entscheidet er dann auch, wer spielt? (Schmunzelt). Nein, das werden wir alles sehen. Wir kennen die ersten Vorschläge seit Samstag, jetzt brauchen alle etwas Zeit, um die Umsetzung anzugehen.

Was war bei der 0:1-Test-Nieder­lage gegen Katar los?
Da habe ich riskiert, gepokert. Aber verloren. Es war kalkuliertes Risiko. Aber ich würde es wieder so machen, wenn wir zwei Spiele hintereinander haben und das erste ein Freundschaftsspiel ist. Aber es muss jedem klar sein: Wir sind nicht so gut, dass wir mit jeder Mannschaft jedes Team schlagen können.

«Das Geilste, was passieren konnte!»
2:50
Nach Sensation gegen Belgien:Das sagen unsere Nati-Stars zum Mega-Triumph

Was sagt der 5:2-Sieg drei Tage 
danach gegen Belgien aus?
Dafür muss man die Spieler ­loben. Es hat gezeigt, wie sehr sie für solche Spiele leben. Aber: Es wird nicht immer so sein, dass wir ein Spiel nach einem 0:2-Rückstand noch kehren können. Ich wünsche mir, dass sie solche Situationen nicht zu oft provozieren. Aber es bleibt doch im Hinterkopf: Man hat nach einem 0:2 noch an sich ­geglaubt und Situationen provoziert, die zum Erfolg gegen die aktuelle Nummer 1 der Welt führten.

«Das Geilste, was passieren konnte!»
2:50
Nach Sensation gegen Belgien:Das sagen unsere Nati-Stars zum Mega-Triumph

Wie gehts mit dem bald 35-jährigen Lichtsteiner und dem bald 32-jährigen Djourou weiter? Waren Sie mit Captain Lichtsteiner zuletzt im Kontakt?
Ja, er hat mir nach dem Belgien-Spiel gratuliert, ich wünschte ihm zuletzt gute Gesundheit und ein baldiges Comeback bei Arsenal. Ich mache mir jetzt noch nicht zu viele Gedanken, wer bei unserem nächsten Spiel im März dabei sein wird. Aber ich verfolge natürlich alle Spieler in ihren Vereinen. Das Kader ist breiter geworden, die Konkurrenz grösser. Das ist gut für die Entwicklung der Mannschaft. Sicher ist jedoch: Ich kann und werde keinen in Pension schicken, das war auch bei Valon Behrami nicht der Fall. Aber der eine hats so aufgenommen, der andere anders.

Nati-Termine 2018

2.12. In Dublin: Auslosung Gruppen Qualifikation Euro 2020
3.12. In Dublin: Auslosung Turnier Final Four Nations League mit der Schweiz

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Das ist das Nati-Ranking: Platz 1, Yann Sommer (5,0) 10 Spiele, 900 Minuten
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Liga A, Gruppe 1
Mannschaft
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1
Portugal
Portugal
2
2
6
2
Kroatien
Kroatien
2
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3
Polen
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2
0
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4
Schottland
Schottland
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-2
0
Liga A, Gruppe 2
Mannschaft
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Italien
Italien
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6
2
Frankreich
Frankreich
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0
3
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Belgien
Belgien
2
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Israel
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Liga A, Gruppe 3
Mannschaft
SP
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1
Deutschland
Deutschland
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2
Niederlande
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3
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Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
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Ungarn
Ungarn
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Liga A, Gruppe 4
Mannschaft
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1
Dänemark
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Spanien
Spanien
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3
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3
Serbien
Serbien
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Schweiz
Schweiz
2
-5
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Liga B, Gruppe 1
Mannschaft
SP
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Georgien
Georgien
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4
6
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Albanien
Albanien
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3
Tschechien
Tschechien
2
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Ukraine
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Liga B, Gruppe 2
Mannschaft
SP
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1
Griechenland
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2
5
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2
England
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2
4
6
3
Irland
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0
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Finnland
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Liga B, Gruppe 3
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Slowenien
Slowenien
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Norwegen
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1
4
3
Österreich
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Kasachstan
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Liga B, Gruppe 4
Mannschaft
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Türkei
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Wales
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3
Island
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0
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Montenegro
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Liga C, Gruppe 1
Mannschaft
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Schweden
Schweden
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5
6
2
Slowakei
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Aserbaidschan
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0
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Estland
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Liga C, Gruppe 2
Mannschaft
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Rumänien
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1
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Zypern
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Litauen
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Liga C, Gruppe 3
Mannschaft
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Belarus
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1
4
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Bulgarien
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1
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Nordirland
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Luxemburg
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Liga C, Gruppe 4
Mannschaft
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Nordmazedonien
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Armenien
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San Marino
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Liga D, Gruppe 2
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Malta
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