Eigentlich wäre das ja nichts Spezielles, dass Christian Constantin einen Spieler zurückholt. Das hat er schon oft gemacht. Noch öfter mit Trainern. Doch diese Story ist doppelt speziell.
Zum einen, weil Kyle Lafferty (28) mittlerweile in der Premier League spielt, bei Norwich City. In dieser Liga werden die höchsten Löhne weltweit bezahlt, auch wenn Norwich am drittwenigsten ausschüttet.
Zum zweiten ist der Mann ein Volksheld geworden. Mit sieben Toren hat er das kleine Nordirland zum Gruppensieg und nach Frankreich geschossen. Dort treffen die Nordiren unter anderem auf Deutschland. Lafferty: «Ich kann es nicht erwarten, gegen den Weltmeister anzutreten. Das ist die Chance meines Lebens!»
Der verrückte Nordire (Stichwort: Fischjubel im Sion-Dress) sagt, dass dieses Los ihn pushen werde, sich noch weiter zu verbessern.
Nur: Beim Drittletzten der Premier League glauben sie kein bisschen an den Schlaks: In der Vorrunde kam er auf 13 Einsatzminuten in der Premier League, 14 Minuten im Ligacup. Zweimal musste er sogar mit der U21-Mannschaft ran. Der Mann braucht Spielpraxis. Dringend.
Interessenten gibt es einige. Am heissesten sind Palermo (wohin er 2014 wechselte, als er bei Sion ging), Zweitligist Leeds United und Roter Stern Belgrad. Und eben Sion. CC ist scharf auf ihn. Riesenlohn hin oder her. Warum soll das, was einmal gelang, nicht ein zweites Mal gelingen?