Frick wirft sich Versagen im Strichkampf vor
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«Ja, zu 100 Prozent»:Frick wirft sich Versagen im Strichkampf vor

«Bei einigen Dingen zu lange zugeschaut»
Trainer Mario Frick nimmt viel Schuld auf sich

Mea Culpa! Luzern-Trainer Mario Frick nimmt einen Grossteil der Schuld für das Verpassen der Meisterrunde auf sich. Für die neue Saison soll deshalb einiges anders werden.
Publiziert: 15.04.2024 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2024 um 12:12 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Es ist brutal, dieses 2:4 im Wankdorf. Luzern macht eine wunderbare erste Halbzeit. Tritt mindestens so gut auf wie Manchester City in diesem Stadion. Führt. Ist besser. Hat den Meister im Griff.

Und dann ruinieren sechs schwache Minuten nach der Pause alles. So bleibt einzig Frust zurück. Und Trotz über die dennoch grösstenteils gute Leistung, die Trainer Mario Frick auf diesen Kurznenner bringt: «YB hätte aus unseren Torchancen sechs Tore gemacht. Wir machen zwei.»

Frick hat noch nie gegen YB gewonnen

Vor allem aber bleibt der Fakt: Nach dem 17. sieglosen Spiel gegen YB in Folge – Frick hat in 13 Spielen noch nie gegen die Berner gewonnen – verpasst der FC Luzern das wichtigste Saisonziel, die Champions Group. Man muss in die Abstiegsrunde, wo es in Anbetracht der 13 Punkte Vorsprung auf den Barrageplatz keinen sportlichen Nervenkitzel mehr gibt.

Die Luzerner um Trainer Mario Frick sind nach dem Verpassen der Championship Group bedient und bedanken sich bei ihren Fans für den Support.
Foto: freshfocus
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Wer ist schuld? Die Spieler? Der Trainer? Der Sportchef? Der Präsident? Die Jugendlichkeit des Teams? Die üblichen Querelen im Verein?

Mario Frick nimmt schon mal einen Grossteil auf sich, sagt auf die Frage, ob er gewisse Dinge rückblickend anders machen würde: «Zu hundert Prozent! Es gibt Lehren, die ich daraus ziehen werde. Wir haben bei einigen Dingen zu lange zugeschaut. Ich werfe mir vor, dass wir da nicht vorher den Riegel vorgeschoben haben. Wir haben uns teils intern auseinandergenommen, hatten deshalb eine schwache Phase diesen Frühling. Probleme, die wir nun gelöst haben.» Wie? Indem man nur noch auf Spieler setze, die mitziehen, die machen, was man ihnen sage.

Das hätten Sportchef Remo Meyer und er klar angesprochen. «Seither läufts wieder. Die Reaktion der Mannschaft und die letzten fünf Spiele waren sehr gut. Wir kamen heran. Waren ungeschlagen bis zum Spiel in Bern, das wir hätten gewinnen können. Ich komme zurück!»

Fricks Saisonbilanz ist miserabel

Da scheint einer seine Mission noch nicht beendet zu haben. Frick hat ja auch noch zwei Jahre Vertrag. Obwohl die Bilanz diese Saison, nüchtern und emotionsfrei betrachtet, miserabel ist. Das wichtigste Saisonziel, die Championship Group zu erreichen und um die Europacupplätze zu fighten, wurde verpasst. Man scheiterte aber auch in der Conference-League-Qualifikation an einem mehr als bescheidenen Gegner wie den Hibernians aus dem schottischen Edinburgh. Und schied im Cup peinlicherweise gegen den Promotion-League-Klub Delsberg aus. 

Weshalb Frick auch Forderungen stellt: «Wir haben eine Potenzialmannschaft mit doppelt so vielen Einsatzminuten von U21-Spielern verglichen mit vergangener Saison. Ich bin froh, dass die Frage nach der Jugendlichkeit dieses Teams mal kommt, damit es nicht nach Alibi ausschaut. Wenn man so viele Junge mit Riesenpotenzial hat, braucht man unbedingt Spieler mit Führungspersönlichkeit. Doch die fehlen uns. Wir brauchen dringend drei, vier Spieler, die die Jungen führen.»

Nur noch Spieler erwünscht, die mitziehen

Nachfrage: Also gabs Spieler, die nicht mitgezogen haben? Frick: «Die hats in der Vergangenheit gegeben, ja. Ich nenne keine Namen. Jene aber, die jetzt spielen, ziehen mit. Alle anderen werden nicht mehr spielen.» Einen schloss er aber aus: den abwanderungswilligen Max Meyer. Der spielt ja nach wie vor. Aber nicht Leute wie Samuele Campo oder Kemal Ademi.

Frick verspricht: «So, wie sie in der ersten Halbzeit gespielt hat, wird diese Mannschaft auch künftig viel Freude machen. Wir werden stärker zurückkommen.» Einen Vorteil hat der FCL: Er kann sofort damit beginnen, die nächste Saison vorzubereiten. Mit sechs Pflichtspielen im April und Mai.

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