Bei Ghana plötzlich auf der Tribüne
Böses Spiel mit St. Gallens Goalie Zigi

Espen-Goalie Lawrence Ati Zigi kommt ohne Länderspieleinsatz für Ghana nach St. Gallen zurück. Sportliche Gründe gibts dafür nicht.
Publiziert: 19.11.2021 um 00:26 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2021 um 22:53 Uhr
Matthias Dubach

Das Nationalteam von Ghana liegt in der WM-Quali auf Kurs Richtung Katar. Aber bei Goalie Lawrence Ati Zigi (24) ist die Freude darüber kaum ungetrübt. Denn der Keeper vom FC St. Gallen sitzt zuletzt beim Spiel gegen Südafrika nur noch auf der Tribüne.

Bei allen vier Länderspielen im Oktober und November unter dem neuen Ghana-Coach Milovan Rajevac (67) hütet ein gewisser Joe Wollacott (25) vom englischen Viertligisten (!) Swindon Town den Kasten.

Was ist da los? Der Ostschweizer Andrin Brändle, Autor eines Groundhopping-Buchs, schreibt auf Twitter: «Grund ist ein abgekartetes Spiel zwischen Spielerberatern und Nati-Verantwortlichen, die damit die Marktwerte einzelner Spieler durch deren Nati-Einsätze in die Höhe treiben möchten.»

Lawrence Ati Zigi zeigt im St. Galler Kasten eine Spektakelparade: Aber für die Nati Ghanas durfte er zuletzt nicht hechten.
Foto: keystone-sda.ch
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Englischer Viertliga-Goalie vor der Nase

Böses Spiel mit Zigi? Wohlgemerkt: Der Espen-Star war in Ghana nie die unumstrittene Nummer 1, balgte sich etwa mit Richard Offori (28) von Südafrika-Topklub Orlando Pirates um den Job. Aber nun steht ihnen ein Viertliga-Keeper vor der Nase.

Anruf bei Patrick Bengondo (40). Die FC-Winterthur-Legende spielte für Kameruns Nati und ist heute Spielerberater in der Schweiz. Er sagt: «Sowas kommt oft vor. Aber nicht nur in Afrika.» Zu seiner Zeit in der Nationalmannschaft sei es passiert, dass Spieler auf ein Aufgebot verzichteten, weil sie diese Spielchen hinter den Kulissen satt gehabt hätten.

Es geht um Einfluss und Geld

Nach Bengondos Nati-Zeit gabs in Kamerun auch mal einen «Fall Zigi». Mit Andre Onana (25), vor seiner Dopingsperre Stammspieler bei Ajax, musste sogar der vielleicht beste Goalie Afrikas zuweilen auf die Bank.

Klar ist: Bei solchen Ränkespielen um Nati-Aufgebote und -Einsätze gehts immer um Geld. Ein Nationalspieler wird bei Transfers wertvoller, deshalb versuchen die Berater überall Einfluss zu nehmen. Auch in den Verbänden. Auch in Europa.

Zigis Version der Geschichte schildert St. Gallen-Coach Peter Zeidler an der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Lausanne. Er sagt: «So wie er es mir erzählt hat, hatte er eine leichte Verletzung an den Oberschenkel-Adduktoren und konnte darum nicht im Kader sein gegen Südafrika.»

Wie auch immer: Wenns im März in den Playoffs um die WM-Wurst geht, dürfte in jedem Fall wieder die sportliche Qualität im Vordergrund stehen.

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FC Zürich
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FC Luzern
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FC Basel
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FC St. Gallen
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FC Sion
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Yverdon Sport FC
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Grasshopper Club Zürich
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