Bisher war von Spesen die Rede
Die Wahrheit über das Honorar von FCB-Boss Degen

David Degen (41) gibt zu, dass er mit einem Mandatsvertrag beim FCB angestellt ist. Und auch andere Verwaltungsräte haben Verbindungen zu klubnahen Unternehmen.
Publiziert: 18.04.2024 um 05:00 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2024 um 09:00 Uhr

Dass der Verwaltungsrat der FCB Holding AG mit einer eigenen Firma Geld in den finanziell in Schieflage geratenen Klub gepumpt hat, ist nicht die einzige Wahrheit, die diese Woche ans Licht kommt. Seit seinem Einstieg im September 2019 hat David Degen mehrfach betont, vom FCB keinen Lohn zu beziehen. Sondern nur eine «Spesenentschädigung».

FCB-Bosse legen geheime Zahlungen offen

Die Bosse des FC Basel machen reinen Tisch. Die vier FCB-Verwaltungsräte Dan Holzmann, Andreas Rey, Ursula Rey-Krayer und David Degen haben in dieser Woche Blick empfangen, und zugegeben, über eine bisher unbekannte Firma Geld in den Klub gesteckt zu haben. So habe man seit 2021 über die Firma Horizon2026 AG versteckt 11 Millionen Franken eingeschossen. Das Geld diene dazu, die Liquidität des Klubs zu sichern. Gegenüber Blick erklären die Bosse die weiteren Gründe und die Geheimniskrämerei.

Die Bosse des FC Basel machen reinen Tisch. Die vier FCB-Verwaltungsräte Dan Holzmann, Andreas Rey, Ursula Rey-Krayer und David Degen haben in dieser Woche Blick empfangen, und zugegeben, über eine bisher unbekannte Firma Geld in den Klub gesteckt zu haben. So habe man seit 2021 über die Firma Horizon2026 AG versteckt 11 Millionen Franken eingeschossen. Das Geld diene dazu, die Liquidität des Klubs zu sichern. Gegenüber Blick erklären die Bosse die weiteren Gründe und die Geheimniskrämerei.

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Jetzt gibt der FCB-Boss aber zu: «Es ist ein Mandatsvertrag.» Wie hoch dieser ausfällt, will er nicht verraten. «Zu tief», findet aber VR-Kollege Dan Holzmann. «Er verlangt weit weniger als jemand anderes, der Präsident eines 100-Millionen-Unternehmens ist.» Auch Degen selbst sagt, die Summe sei meilenweit von den Zahlen entfernt, die in Fan-Foren herumgeistern. Dort ist von jährlich 400’000 Franken zu lesen.

Bekannter von Degen baut Basler Kabine um

Doch warum hat der FCB nie offen gelegt, dass Degen ein Honorar bezieht? «Wenn man kein börsennotiertes Unternehmen ist, finde ich es schwierig, solche Sachen proaktiv zu kommunizieren», sagt Ursula Rey-Krayer. «Es ging nicht darum, etwas zu vertuschen», ergänzt Holzmann. «Sondern wir legen beim FCB einfach generell nie irgendwelche Löhne und Honorare offen.»

David Degen wird für seine Arbeit für den FCB finanziell entschädigt.
Foto: TOTO MARTI
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Degens Mandatsvertrag läuft über seine eigene Firma T44 AG. Deren Domizil befindet sich in Baar ZG – an derselben Adresse, an der früher die Lyda Interiors AG beheimatet war. Dieses Unternehmen war im Sommer 2022 für den Umbau der Basler Mannschaftskabine im St. Jakob-Park verantwortlich. Zum Besitzer hat Degen ein kollegiales Verhältnis, wie er selbst sagt. Vetterliwirtschaft bei der Vergabe von Aufträgen weist die Basler Führungsetage aber entschieden zurück. «Abgeschlossene Vereinbarungen unter unserer Führung erfolgten stets allein im Interesse und zum Vorteil des FC Basel. Das beste Produkt oder die beste Dienstleistung für den günstigsten Preis», sagt auch Rey-Krayer.

Familie Rey an FCB-Partner beteiligt

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Andreas Rey hat aber auch sie eine Verbindung zu einem Unternehmen, welches Dienstleistungen für den FCB erbringt. Die Favoris AG, bei der sowohl David Degen (2014 – 2017) als auch Andreas Rey (2017 – 2018) schon im Verwaltungsrat Platz nahmen, ist heute als eine von zwei Firmen für die Sicherheitsmitarbeitenden im Joggeli zuständig. «Die Familie Rey verfügt über eine kleine Minderheitsbeteiligung an der Favoris AG», geben die FCB-Bosse jetzt zu.

Am Entscheid, den Auftrag an die Firma zu vergeben, dürften die Reys also nicht beteiligt gewesen sein. «Wenn jemand zu einem Unternehmen geschäftliche Beziehungen hat, tritt er bei Entscheiden in den Ausstand», sagt zumindest Degen. Bleibt zu hoffen, dass der Ex-Profi dieses Mal die Wahrheit weniger verbiegt, als beim «Spesen»-Thema.

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