Blick schaut auf die Saison zurück
Diese 16 Schlagzeilen haben die Saison geprägt

Im Schweizer Klubfussball sind alle Entscheidungen der Saison gefallen. Zeit, um zurückzuschauen. Blick tut es anhand von 16 Schlagzeilen.
Publiziert: 03.06.2024 um 13:28 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2024 um 13:58 Uhr
Fussballredaktion

Vogelwilder FCB ist am Tiefpunkt! – 2. Oktober 2023

Fabian Frei hat 536 Spiele für seinen FCB absolviert, kaum eine ist ihm so eingefahren wie die 0:3-Heimpleite gegen SLO im Oktober. Die Muttenzerkurve, kochend vor Wut, applaudiert dem Gegner zu Tausenden. Coach Heiko Vogel wird beim Gang in die Katakomben mit einem noch nie dagewesenen Pfeifkonzert abgestraft. Dieser hatte zuvor den bei den Anhängern beliebten (wenn auch wenig erfolgreichen) Timo Schultz gefeuert und sich selbst auf dessen Platz gesetzt. Vier Spiele, null Tore und null Punkte später muss auch Vogel sein Häuschen räumen.

Der FCL ist der FC Gerichtsfall – 19. Oktober 2023

Auch in der sportlich enttäuschenden Saison hat der Machtkampf zwischen dem Verwaltungsrat und dem Aktionär Bernhard Alpstaeg die Schlagzeilen dominiert. Etliche Strafverfahren sind mit der Zeit eröffnet worden. Inzwischen gibt es auch die ersten Resultate. Und da zeigt sich: Der FCL ist auf der Erfolgsspur.

Bo Henriksen verbreitet seine positive Stimmung inzwischen in der Bundesliga bei Mainz.
Foto: freshfocus
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«Merci, Schälli» – Yverdon-Fans huldigen gefeuertem Ex-Coach! – 6. November 2023

Ende Oktober trennt sich Yverdon überraschend von Aufstiegstrainer Marco Schällibaum. Dieser passe nicht mehr zur Philosophie der neuen Besitzer, heisst es. Beim ersten Spiel von Nachfolger Alessandro Mangiarratti in Basel bedanken sich die mitgereisten Fans mit einem Transparent bei Schällibaum. Punktemässig hat sich die Trainer-Rochade übrigens nicht bezahlt gemacht. Mit dem aktuellen GC-Coach hat Yverdon 1,3 Punkte pro Spiel geholt, mit Mangiarratti 1,2.

GC wird zum FC Hollywood! – 18. Januar 2024

Seit Jahren verhindern Chaos, Machtkämpfe und filmreife Personalrochaden das sinkende GC-Schiff. Nun sind die Hoppers auch auf dem Papier der FC Hollywood: Mitte Februar übernimmt der Los Angeles FC die Aktienmehrheit von den Chinesen. Und auch unter den Amis gehts drunter und drüber: Trainerwechsel. Sportchef-Wechsel, Comeback von Fredy Bickel, sportlicher Absturz – dass es in der Barrage zum Happy-End kommt, passt auch zu Hollywood.

«Pafundi ist nicht Jesus» – 31. Januar 2024

Ein regelrechter Coup: Supertalent Simone Pafundi (18) wechselte im Winter auf Leihbasis von Udinese zu Lausanne-Sport. Schon vor dem ersten Spiel bremste Trainer Ludovic Magnin die Erwartungen an das Megatalent, das nach dem Abgang von Ardon Jashari nun der wertvollste Spieler in der Super League ist. «Er ist nicht Jesus!», so Magnin. Bilanz nach den ersten Monaten: Pafundi hat tatsächlich keine Wunder vollbracht, liess aber immerhin hie und da seine Klasse aufblitzen. Damit Lausanne im Winter die Kaufoption von 15 Millionen Euro zieht, muss er aber noch eine Schippe drauflegen.

Das sind die herzigsten Ultras der Welt! – 2. Februar 2024

SLO down! Was sich seit Monaten angekündigt hat, ist Tatsache: Stade-Lausanne-Ouchy wird in der kommenden Saison wieder in der Challenge League spielen. Weh tut das (fast) keinem. Nur die Ouchy-Fans, eine Handvoll an der Zahl, sind enttäuscht. Im Februar sorgten sechs von ihnen für Schlagzeilen, als sie ihren Spielern nach einer Heimpleite die Leviten lesen. Herzig.

Hier wird mit den SLO-Spielern Tacheles geredet
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Fans haben genug:Hier wird mit den SLO-Spielern Tacheles geredet

Bo du Fröhliche! – 7. Februar 2024

Selten hat ein Klub in der jüngeren Vergangenheit bei der Trainerfrage so herumgeeiert wie der FC Zürich mit Bo Henriksen. Mehrere Monate herrschte Unklarheit. Geht «Happy Bo», bleibt er? Auf klare Kommunikation hoffte man um den Jahreswechsel vergeblich. Die Diskussion wirkte sich schnell aufs Sportliche aus und führte dazu, dass der FCZ nicht um den Meistertitel mitspielen konnte. Im Februar wurde die Henriksen-Saga doch noch beendet. Eine Entscheidung, die allen Beteiligten gutgetan hat. Henriksen ist der Mann der Stunde, weil er den Abstieg verhindern konnte und der FCZ hat nun einen Trainer (Moniz), der die neue Philosophie bis ins Blut verkörpert.

Ohne Sutter ist nichts mehr in Butter! – 14. Februar 2024

Nach dem unfreiwilligen Abgang von Sportchef Alain Sutter kriegte der FCSG kein Bein mehr vors andere. Zwölf Spiele, ein Sieg. Bis zuletzt wurde um die Quali für die Championship Group gezittert. Mit Sutters Rauswurf habe der Totaleinbruch aber nichts zu tun, so Boss Hüppi Mitte März: «Hätten wir die letzten fünf Spiele gewonnen, wäre das kein Thema.» Fünf Siege gibts dann doch noch. Am Ende der Saison.

Unglaublicher Servette-Bock bei Winter-Neuzugängen – 19. Februar 2024

Dass das Kader von Servette eher knapp bemessen war, wurde den Verantwortlichen spätestens während der Europa-League-Kampagne bewusst. Also schlugen sie im Winter nach dem Abgang von Topskorer Bedia auf dem Transfermarkt zu und holten vier neue Spieler: Nishimura, Rekik, N'Diaye und Bronn. Doch weil die Genfer eine nicht aktualisierte Kontingentsliste an die Liga schickten, durften zwei der Neuen gar nie eingesetzt werden. Am Ende ging Servette in der Meisterschaft die Luft aus. Wenig überraschend. Und oberpeinlich, dass dies auch dieser administrativen Panne zu verdanken war.

YB und Wicky gehen getrennte Wege! – 4. März 2024

Es passierte am 4. März dieses Jahres. YB hatte eben drei Spiele in Serie verloren. In der Meisterschaft gegen die beiden Verfolger Servette und den FCZ. Im Cup gegen den späteren Aufsteiger Sion. Also nicht gegen SLO oder Yverdon. Nicht gegen Aarau. Die Tabelle? YB Leader. Allerdings mit nur noch einem Punkt Vorsprung auf die Genfer. Das Projekt Titelverteidigung schien gefährdet. Da wurde durchgegriffen! Gnadenlos. Berner sind nicht immer nur «gmögig». Wicky musste gehen. Feuerwehrmann Joël Magnin fuhr das YB-Schiffchen danach mehr oder weniger sicher in den Meisterhafen.

Der Überflieger mit der Dächlikappe – 26. April 2024

Trainer Mattia Croci-Torti ist in Lugano die grosse Figur. Er hat die Tessiner in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge in den Cupfinal gebracht. Und auch in der Super League bringt er den Klub immer näher an die nationale Spitze. In Croci-Tortis erster Saison wurde Lugano Vierter, dann Dritter und in dieser Saison reichte es gar für die Vizemeisterschaft. Winkt in der nächsten Saison der totale Erfolg? Wer weiss. Sicher ist, Croci-Tortis Arbeit wird längst auch im Ausland – unter anderem in Italien – mit grossem Interesse verfolgt.

Gähn-Alarm in der Super League! – 4. Mai 2024

Die Playoffs wurden eliminiert, ohne ihnen überhaupt eine Chance zu geben. Das Resultat: Ein ähnlich langweiliges Meisterschafts-Finish wie in den Jahren zuvor mit der Zehnerliga. Meister, Absteiger und Barrage-Teilnehmer standen schon vor dem letzten Spieltag fest. Dass die Super League im Schottenrock tatsächlich ein besseres Bild abgibt, muss noch bewiesen werden. Die Chance auf Rock ’n’ Roll bis zur letzten Sekunde wurde mit der Rolle rückwärts etlicher Klubbosse nach dem ursprünglich klaren Votum für Playoffs vertan. Schade.

Polizei nimmt Fackelwerfer fest! – 8. Mai 2024

Es ist die Hirnlos-Aktion der Saison, in der das von der KKJPD einseitig verabschiedete Kaskadenmodell bei Liga, Klubs und Fans für rote Köpfe sorgt! Statt sich über den Einzug in den Cupfinal zu freuen, wurde ein vermummter Servette-Chaot zum Chef-Idioten und schmiss eine brennende Fackel in den Winterthurer Familiensektor. Nur dank viel Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Ein paar Tage später gab die Stadtpolizei Winterthur bekannt, dass man einen 26-jährigen Schweizer festgenommen habe. In Zusammenarbeit mit den Genfer Behörden. Geht doch!

Rahmenvertrag bei YB! – 14. Mai 2024

Der FC Winterthur begeisterte die Super League mit Spektakelfussball und liess Vereine mit weit höherem Budget hinter sich. Phänomenal! Nur: Der Erfolg hat seinen Preis. Nach Alex Frei (zu Basel) und Bruno Berner (GC) verlor der FCW mit Patrick Rahmen (YB) den dritten Trainer in Folge an einen Ligakonkurrenten. Und mit Ltaief, Gantenbein und Co. auch noch die produktivsten Spieler.

So viel Last fällt Abrashi vom Herzen – 31. Mai 2024

Das Interview ist jetzt schon Kult! Von seinen Gefühlen überwältigt, hielt GC-Captain Amir Abrashi in den Katakomben der Stockhorn Arena seine Tränen zurück. Jeder, der den Thurgauer sah, spürte, wie gross der Druck gewesen ist. Wie viele Steine dem Mittelfeld-Terrier vom Herzen gefallen sind. «Ich hatte einen solchen Rucksack, jetzt fühle ich mich drei Kilo leichter. Wir hatten einen solchen Druck, das Messer war am Hals», sagte Abrashi. Zur Belohnung darf er mit Albanien an die Europameisterschaft.

Mann-oh-Mall! – 3. Juni 2024

Dieses Penaltyschiessen geht in die Geschichte ein. Erst mit dem 24. Elfmeter wird der Cupfinal 2024 entschieden. Dreimal hat Lugano die Chance, den Deckel drauf zu machen, dreimal versagen den Tessinern die Nerven. Mann des Spiels ist Joël Mall. Der wird erst drei Minuten vor Ablauf der Verlängerung eingewechselt, hext in der Schlusssekunde gegen Aliseda, muss im Penaltyschiessen selber als Schütze ran und pariert am Ende den entscheidenden Schuss von Lugano-Verteidiger Mai. Wahnsinn.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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